Schule: In Hamburg ist die G9-Initiative gescheitert. “Politiker aller Parteien erleichtert” schlagzeilen die Medien und man kann es sogar einmal verstehen, ja, man möchte das Gefühl sogar teilen. Und das passiert nun wirklich nicht allzu oft.
Schule: Ein Artikel über die Fairness und Sinnhaftigkeit von Schulnoten, hier bei Spektrum, also ganz wissenschaftlich. Prima Text, eine glatte 1.
Schule: Malala hat den Friedensnobelpreis gewonnen, das werden die meisten mitbekommen haben,. Das hat viel mit Schule zu tun und wenn man sich dieses Interview (engl.) mit ihr ansieht, versteht man das besser.
Kinder: Ein Film über das Flüchtligsheim in Berlin, das dadurch bekannt wurde, dass die deutschen Nachbarn der Einrichtung die ausländischen Kinder nicht auf ihren Spielplatz lassen wollten. Die Kinder spielen jetzt dennoch. Gefunden via Sven.
Kinder: Bei Lego gibt es künftig keine Shell-Tankstellen mehr. Ich glaube, die Verbindung Shell und Lego erinnere ich sogar noch aus meiner Kindheit.
Feuilleton: Tom Hillenbrand mit einem Text über Texthonorare, Fairness und Größenwahn.
Feuilleton/Wirtschaft: Der Wahnsinn der unterschiedlichen Steuersätze für Bücher und E-Books.
Und ohne jeden Zusammenhang gibt es hier noch ein frisches Bild aus der Hafencity. Warum auch nicht.
>Ein Artikel über die Fairness und Sinnhaftigkeit von Schulnoten, hier bei Spektrum, also ganz wissenschaftlich.
Nein, nicht wirklich. Gleich die erste genannte Studie (wohl Weiss 1965/66, also vor meiner Geburt, und ich nähere mich den Fünfzig) bzw. die Replikationsstudie dazu (Birkel und Birkel 2002) werden immer wieder als Kronzeugen herangezogen, so dass ich mir mal die Mühe gemacht habe, mir die Studie anzuschauen. Und die gibt das mitnichten her, Birkel und Birkel führen die Ergebnisse auf konkrete Probleme in der Ausbildung der Grundschullehrer zurück, für die die Lösungen der Sekundarstufe I Vorbild sein sollten – aber diese Studien werden ja auch eher zitiert als gelesen.
Will heißen: Es ist durchaus möglich, dass pauschal Schulnoten mehr schaden als nutzen; und ich selber hätte weniger Sorgen und Mühe, wenn ich auf diesen Aspekt meiner Arbeit verzichten dürfte. Ich habe tatsächlich auch keinen Überblick über die Forschungsliteratur. Aber dass immer wieder die gleichen wenig belastbaren Kronzeugen aufgefahren werden, das stört mich.
Es ist sehr schade, daß auch in Hamburg G9 keine Alternative sein darf. Sehr schade für die Kinder.
Gebetsmühle an: Es gibt in Hamburg eine G9-Alternative, nämlich die Stadtteilschulen.
Herr Buddenbohm, auch bei mir grenzenlose Erleichterung, dass den Kindern eine neue Strukturreform erspart bleibt. Und danke für den taz-Artikel, den ich tatsächlich noch nicht kannte.
@Herr Rau: Das scheinen Schulthemen so an sch zu haben, dass man Bezug auf sehr wenig Studien nimmt, das ist bei der Anlauttabellendiskussion ganz ähnlich.
@Mindener: Die Kinder in Hamburg haben durchaus die Wahl, in allen Stadtteilschulen wird G9 angeboten.
@Gwendolyn: 🙂
Ich gehöre zu den Menschen, die G8 für unverantwortlich und schädlich halten und leider umsonst für eine Rückkehr zu G9 unterschrieben haben. Weil ich an zwei mir sehr nahe stehenden kleinen GymnasiastInnen (und ihren Eltern) sehe, wie irrwitzig der aufgebaute Stress für sie jetzt schon in der Mittelstufe ist und daß die beiden jetzt schon ein Arbeitspensum haben, das mit einer 40-Stunden-Woche nur knapp zu bewältigen ist. Eine Stadtteilschule hingegen hätte keine Alternative zu den humanistischen Gymnasien geboten, die sie jetzt insbesondere auf den eigenen Wunsch hin besuchen. – Eine grundsätzliche Schulreform, wie im Artikel angesprochen, sollte man sicherlich angehen, aber die müsste meiner Ansicht nach auf Bundesebene eingeläutet werden: Der Föderalismus im Schulwesen ist komplett kontraproduktiv.
@Kiki: Den letzten Satz unterschreibe ich voll und ganz. Zum Rest: Ich halte G8 nicht für unverantwortlich und schädlich, habe selbst (allerdings in Thüringen, nicht wirklich vergleichbar) in G8 Abi gemacht und auch ein Kind seit letztem Jahr auf einem G8-Gymnasium in Hamburg – ich sehe einfach den Riesenstress nicht. Nachbessern kann und sollte man gern, besonders an den Stadtteilschulen, damit mehr von ihnen zu einer wirklichen Alternative werden. Aber ganz gewiss ist niemandem mit einem jahrelangen Chaos gedient.
@Gwendolyn: Aber dauert das Chaos nicht so oder so schon Jahrzehnte lang an?
Sicherlich ist Stress individuell empfunden und vermutlich gibt es auch zwischen den Gymnasien erhebliche Unterschiede im Anspruch, aber täglich 8 Stunden Schule oder mehr (mit AGs), plus ggf. Nachhilfe in mehreren Fächern nenne ich nicht gerade eine entspannte Kindheit. Kinder müssen heute sehr viel mehr für die Schule tun als wir früher; ich kenne kaum ein Schulkind (gemessen an den KlassenkameradInnen der Patenkinder), das nicht mindestens einen Wochenendtag fürs Lernen opfern muß. Und zumindest bei den Kleinen in der Unter- und Mittelstufe bedeutet das auch für den Rest der Familie, daß das Wochenende meist mehr oder weniger gelaufen ist. Den Stress hatten wir früher erst so ab der Oberstufe oder kurz vorm Abi.
Wie lange das Chaos schon andauert, vermag ich nicht zu beurteilen, weil ich mich mit der Materie noch nicht so lange beschäftige und meine eigenen Erfahrungen eben in Thüringen, einem Bundesland mit einem gut funktionierenden G8-System gemacht habe. Vielleicht bin ich auch davon beeinflusst? Persönlich kenne ich keine Kinder oder Jugendlichen, die derartigem Stress ausgesetzt sind (täglich 8 Stunden Schule plus Nachhilfe). Mein Sechstklässler hat 34 Wochenstunden (45 Minuten wohlgemerkt, nicht 60), davon aber 3 freiwillig (Chor und Theater-AG). Aufwand für HA und Lernen maximal eine Stunde pro Tag unter der Woche. Da bleibt genug Freizeit. Aber klar – das ist von Schule zu Schule verschieden. Ich habe auch schon von sehr eingespannten Stadtteilschülern gehört. Wahrscheinlich hängt auch viel am Kind selbst und seiner Lernweise.
Ja, ich denke, wir sind alle davon beeinflusst, wie es in unserem unmittelbaren Umfeld bzw. der Familie aussieht und welche Erfahrungen wir selbst aus unsere eigenen Schulzeit mitbringen. Ode, um es mit Herrn Buddenbohm zu sagen: „Es ist kompliziert.“
Über die unterschiedliche Besteuerung kann man noch viel mehr schöne (absurde) Beispiele bringen..
Kinder-Malbücher werden mal so und mal so besteuert, je nachdem wie viel mit der Bastelschere gearbeitet werden soll..
Esel nach Zuchtziel..
Ja, auch mir war/ist bekannt und klar, daß es auch in HH eine Gesamtschulform genannt Stadtteilschule gibt. Dafür braucht´s keine Gebetsmühle. Und gleichzeitig ist das für mich keine Alternative. Es geht nicht darum 9 Jahre eine fortführende Schule zu besuchen, sondern darum 9 Jahre ein Gymnasium zu besuchen.
Man kann sich aus des Lebens Kuchen nicht nur die Rosinen suchen.