Mehrere Menschen um mich herum zählen neuerdings ihre Schritte. Das geht mit Handys ganz einfach, man muss das Handy nur mit einer Zähl-App in der Hosentasche haben. 10.000 Schritte pro Tag sollten es wohl sein, die muss man absolvieren, wenn man halbwegs fit sein möchte. Mehr sind natürlich noch besser. Nach neuerer Erkenntnis ist Sitzen nämlich das Böse schlechthin. Stehe auf und wandle! Das sagt einem nicht mehr die Bibel, das sagt jetzt jede Zeitschrift und jede Ratgebersendung. Aber schaffe ich jeden Tag 10.00 Schritte? Ich habe mitgespielt und gezählt, ich bin bei so etwas ja neugierig.
Manche halten 10.000 Schritte am Tag für ziemlich viel, manche für normal, mein Durchschnitt liegt deutlich darüber. Ich habe zwei Kinder und laufe schon etwa 4.000 Schritte pro Tag den Kindern hinterher, und das sogar ohne die Wohnung zu verlassen. Als ich neulich mit den Söhnen zu Fuß beim Zahnarzt und danach beim Einkaufen und dann noch auf dem Spielplatz im Park war, schickte mir die Schrittzähl-App einen Glückwunsch, ich hätte gerade so viel getan wie bei einer Bergwanderung. Familienleben ist also reiner Sport, ich habe es immer geahnt.
Aber es hat noch einen ganz anderen Grund, warum ich auf viel mehr Schritte als 10.000 pro Tag komme. Die Söhne prüfen nämlich abends meinen Zähler. Und wenn er noch deutlich unter dem Soll ist, dann schnappen sie sich das Handy und rennen damit mal eben ein paarmal um den Block. “Wir wollen ja einen fitten Vater”, hat der größere Sohn gesagt, als er keuchend von der großen Runde zurückkam und mir stolz die 16.000 auf dem Zähler zeigte. Je höher die Zahl, desto gesünder der Papa, das hat er soweit korrekt verstanden.
Familienleben ist Sport, das ist völlig richtig. Aber man bekommt auch tatsächlich viel zurück. Schritt für Schritt.
(Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)
Was für liebe Kinder! Ich muss meine Schritte alle selber laufen…vor allem nachdem die ältere Tochter letzthin mit dem Roller zum Supermarkt gefahren ist und sich hinter sehr darüber aufgeregt hat, dass dieser doofe Schrittzähler ihren großen Ausflug ignoriert hat…;-).
Schöne Geschichte mit schöner Pointe. Eine Schrittzähler-App macht mir bereits seit Jahren viel Freude und zeigt mir, dass ich zu viel sitze und zu wenig gehe. Aber genau wie Du gibt es auch bei mir einen Helfer, der ab und zu die Schrittzahl nach oben treibt. Die App zeigt nämlich auch die Schritte, die das Pferd beim Reiten macht. Und das sind immer eine ganze Menge.
Danke für die Verschönerung meines Montagmorgens!
ich stelle mir gerade buddenbohm senior in 20 jahren vor, wie er seinen söhnen detailliert aufschlüsselt, wieviele schritte er in seinem leben für sie gelaufen ist.
Hallo, ich nominiere dich hiermit für den „One lovely Blog Award“ alles weitere und die Regeln findest du unter: http://bibliotheksfraeulein.blogspot.de/2015/03/erwischt-nominierung-zum-one-lovely.html
Liebe Väter, im Rahmen meiner Masterarbeit an der Pädagogischen Hochschule Thurgau und der Universität Konstanz, befasse ich mich mit der Situation von Vätern innerhalb der Kindertagesstätte ihrer Kinder.
Ziel ist es, die Perspektive der Väter und die damit zusammenhängenden Anforderungen, Bedürfnisse und Schwierigkeiten zu erfassen.
Wenn Sie Kinder zwischen 0 und 6 Jahren haben, welche eine Krippe oder Kindertagesstätte besuchen, würde ich mich über Ihre Teilnahme freuen. Es handelt sich um eine ca. 15-minütige, anonyme Online-Umfrage. Unter allen Teilnehmern wird ein 300€ Gutschein von Jochen Schweizer, Apple, Amazon oder JAKO-O verlost!
Hier gelangen Sie zur Umfrage: http://www.vaeterumfrage.de
Vielen Dank!
Da hast du aber ganz zauberhafte Söhne 😉 Man sagt ja nicht umsonst „Einer trage des Anderen Last!“
Grüße von Frau Mohr