Diesen Film habe ich gerade auf Vimeo gefunden, ein paar schöne und absolut zutreffende Statements zum Lindy-Hop.
It’s a happy thing from Sax Film on Vimeo.
Und dann gleich noch einen hinterher, ein Werbeclip der Lindy-Hopper aus Brighton, wo übrigens die Kaltmamsell gerade war, aber in diesem Zusammenhang hier ist Brighton überall. Oder doch zumindest überall, wo es eine Lindy-Hop-Szene mit Kursen und Events gibt.
Brighton Lindyhoppers Promotional Clip from Mathew Keller on Vimeo.
Da fällt auch der Satz “You don’t need a partner”, und das scheint vielen nicht klar zu sein, wie ich in Gesprächen mit Nichttanzenden oft merke. Lindy-Hop ist ein sogenannter Social Dance, es gehört zum geselligen Aspekt, dass man dabei nicht abendelang an seiner Partnerin oder an seinem Partner klebt, sondern ziemlich kategorisch wechselt, sowohl in Kursen als auch auf Partys. Man tanzt also ausdrücklich dauernd mit anderen Menschen, mit großen, kleinen, dicken, alten, jungen, männlichen oder weiblichen Menschen aus woher auch immer. Man lernt sich kennen, man hat Spaß, man ist social, ganz ohne Medien, das geht auch. Und wenn man erst einmal ein paar Grundschritte kann, ist es eine höchst interessante neue Variante des Kennenlernens, sich mit dem ganzen Smalltalk nach ein, zwei Sätzen auf die Tanzfläche zu verlagern. Ich finde es großartig, da hätte ich früher drauf kommen sollen.
Man kann sich auch solo in Kursen anmelden, es ist nur etwas einfacher für alle, wenn man sich zu zweit anmeldet – nicht, um dann zu zweit als Paar zu tanzen, sondern damit das Verhältnis Leader/Follower in den Kursen halbwegs aufgeht. Für den Zweck kann man allerdings auch entfernt bekannte Menschen rekrutieren.
Die Herzdame und ich haben auch beide alleine angefangen, das geht also wirklich. Man muss absolut nicht warten, bis der ehelich oder sonstwie liebend verbundene und möglicherweise vollkommen lustlose Mensch sich endlich dahin prügeln oder nörgeln lässt, man kann einfach machen. Die Szene ist nett, der Tanz ist mit wunderbar albernen Elementen gesegnet, die Musik ist lässig und die Lieder oft auch fortgeschritten albern, wenn man einmal auf die Texte achtet. Man sollte den Gedanken an verkrampfte Anstrengungen aus vormaligen Standard-Latein-Kursen wirklich komplett vergessen, es ist definitiv etwas anderes.
Man kann sich natürlich dennoch auch beim Lindy-Hop anstrengen, man kann Ehrgeiz haben, man kann etwas lernen wollen – aber es ist doch auf einer ganz anderen Schiene. Einfach lässiger. Alberner. Besser. Zumindest für mich.
SWINGLAND from Sophie Teasdale on Vimeo.
Hallo Maximilian,
ich verfolge Deinen Blog nun schon seit ca. 2 Jahren und freue mich sehr daran. Schon etwas länger, 4 Jahre, tanze ich sehr, sehr, sehr viel Lindy Hop und es ist ein schöner Zufall nun über Deinen Blog Deine ersten Schritte aus der Ferne mitzuverfolgen; auch deshalb, weil ich Deine Erfahrungen komplett teilen kann. It’s a happy thing!
Wenn die Zeit es irgendwann mal erlauben sollte, kann ich es Euch nur empfehlen für ein Wochenende mal einen Lindy Exchange oder Workshop in einer anderen Stadt mitzumachen. Durchaus voreingenommen kann ich Euch Kopenhagen empfehlen – ohnehin immer eine Reise wert – und lade Euch gerne auf ein Getränk hier ein. Aber auch nähere Ziele sind lohnenswert. swingplanit.com zeigt Euch alle Gelegenheiten rund um den Globus und das ganze Jahr.
Kopenhagen liegt ja in machbarer Entfernung 🙂
Ich hab mich jetzt dank so leuchtend lobender Worte tatsächlich für einen Kurs angemeldet. Jetzt bin ich ein bißchen aufgeregt… und vorfreudig 🙂
Yeah!