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Etepetete verschickt Biogemüse, das für den Handel zu murkelig ist. Rumpelrüben, verquere Kartoffeln und so weiter, alles, was auf den ersten Blick nicht ganz dem Standard im Supermarkt entspricht. Das kann man alles drüben bei der Firma nachlesen, wie das genau funktioniert, ich schreibe das nicht ab. Da sind manchmal auch Exemplare in den Kisten, bei denen man nicht recht versteht, warum die nicht in den normalen Handel gingen, das folgt alles höchst eigenartigen Gesetzen.
Die handlichen Pappkisten kommen per UPS und am Freitag, das hat hier problemlos und pünktlich geklappt, das Gemüse war auch trotz der Reise in bestem Zustand, das kann man alles so machen. Wir machen das zwar nach zwei Testwochen nicht weiter, aber das liegt daran, dass ich mit dem Versandkistenkonzept generell nicht mehr gut zurechtkomme und mittlerweile eher ein überzeugter Freund des Wochenmarkts bin. Ware, die ich will, weniger Müll, aus der Region und so weiter, das passt alles. Für andere kommt das Versandkonzept aber gut hin und wir haben jedenfalls nichts gefunden, was uns an der Ware gestört hätte.
Aber das alles nur am Rande, das ist alles ganz unerheblich. Wichtig war die Reaktion der Söhne, die nämlich als typische Stadtkinder tatsächlich keine Ahnung hatten, in welcher Formenvielfalt so etwas wie die normale Karotte aus der Erde kommen kann. Oder die Kartoffel. Es gibt sie ja nur in Perfektion im Handel. In der Kiste waren sehr verschwurbelte Exemplare, auch solche, die zu äußerst flachhumorigen Betrachtungen Anlaß gaben, das ist bei Kindern in dem Alter wohl nicht ganz zu vermeiden. So kam es hier zu der äußerst ungewohnten Situation, dass die Söhne voller Begeisterung Gemüse ausgepackt haben, sehr interessiert an der Formenvielfal, an all den Abweichungen von der Norm. Es kam dabei auch zu spontanen Verliebtheiten in besonders liebenswert vermurkelte Gemüseschönheiten, die dann in ein etwas unreflektiertes Behaltenwollen eskalierten. Da kann man dann als Vater schöne Gespräche über die Vergänglichkeit der Knollen und der Schönheit anhängen, da ist die Sache mit dem Bildungsauftrag dann auch gleich wieder geregelt.
Tatsächlich wurden die schönsten Sondermöhren dann nur unter Protest der Söhne verarbeitet und auch erst, als sie noch etwas seltsamer aussahen als ohnehin schon. Geschmeckt haben sie dennoch.
Für Stadtkinder, die ansonsten von Ernte und Landwirtschaft keinen Schimmer haben, ist diese Kiste auf jeden Fall zu empfehlen. Das klingt vielleicht wie ein Scherz, aber ich fand es wirklich sinnvoll.
Das Bestellmodell sieht ein Abo vor, man kann nach zwei Lieferungen kündigen, das hat auch sofort und reibungslos geklappt. Regional wäre das Konzept sicher noch sympathischer und zum Versandhandel kann man eh verschieden Meinungen haben, aber generell finde ich es gut und richtig, wenn solche Firmengründungen ausprobiert werden.
Etepetete ist so ein schöner Ausdruck und für diese Firma ein genialer Name. Chapeau.
Vielleicht mag ich „etepetete“ auch so gern wegen der Wortherkunft.
Überleg grad, ob ich mit meiner etymologischen Bildung angeben soll oder ob das dann etepetete rüberkommt.
Aber das weiß man doch, woher das kommt. *protz*
Also, ich weiß es nicht. .. Hab aber einem Menschen aus England als Merkhilfe für Etepetete „eat a potato“ vorgeschlagen, das passt an dieser Stelle doch gut, finde ich.
http://sites.arte.tv/karambolage/de/das-wort-etepetete-karambolage
Von mir volle 5 Punkte dafür, dass sie auf den naheliegenden Scherz verzichtet haben, das Unternehmen ”Eatepetete“ zu nennen.
Peter Breuer Aber auf das »s« in Klammern konnten sie nicht verzichten. Dafür werden von mir wieder 4 Punkte abgezogen. (Wahrscheinlich ist von den is(s)t-Lobbyisten das ss anstelle von ß in die Rechtschreibreform ge(d)rückt worden.)
Martin Z. Schröder Kein falsches Apostroph. Plus 1.
Wirklich! Und kein Deppenleerzeichen. +1!
Man kann das Krummesgemüsethema ja auch anders angehen: Unsere große Regionalwert-Schwester in Freiburg hat inzwischen mehrere Weiterverwerter für nicht ganz so hübsches Obst und Gemüse: einen Betrieb, der Trockenobst und -gemüse herstellt (bis hin zu fertigen Trockensuppen), eine Manufaktur, die Marmeladen, Eingemachtes etc. produziert und ein eigenes Bio-Buffetrestaurant. Auch sehr schön, aber pädagogisch natürlich weit weniger wertvoll.
Man kann das Krummesgemüsethema ja auch anders angehen: Unsere große Regionalwert-Schwester in Freiburg hat inzwischen mehrere Weiterverwerter für nicht ganz so hübsches Obst und Gemüse: einen Betrieb, der Trockenobst und -gemüse herstellt (bis hin zu fertigen Trockensuppen), eine Manufaktur, die Marmeladen, Eingemachtes etc. produziert und ein eigenes Bio-Buffetrestaurant. Auch sehr schön, aber pädagogisch natürlich weit weniger wertvoll.
Hauptsache, es wird überhaupt verwertet statt entsorgt. Ein <3 für krummes Gemüse! Ein <3 für nicht ganz so hübsches Trockenobst!
Das sind fünf Kilo? In eurem Bild wirkt das recht hutzelig. K2 (10, männlich) hätte sich übrigens auch über die Möhre da nicht wieder eingekriegt …
Jo, es sind 5 kg.
bei uns gibt es THE GOOD FOOD, eine überaus gute Idee
Aber schon komisch, dass man als Blogger jetzt schon das Bedürfnis hat, eine Nicht-Kooperation/-Bezahlung zu kennzeichnen. (Nicht, daß ich das Gefühl nicht kenne ?)
bin mit dir einer meinung: mehr wochenmarkt, weniger verschicken. bei uns gibts inzwischen biokisten anbieter, die bis zu 100km zu ihren kunden fahren …… kontraproduktiv!
Dazu sehr zu empfehlen: das Restaurant „Restlos Glücklich“ in Berlin. Da kocht ein sehr guter Koch mit Unterstützung eines engagierten Teams nach dem Motto „verarbeitet wird, was die Supermärkte nicht wollen“. Gemütlich und lecker — wir haben uns zu viert durch die Speisekarte gegessen, und es gab nichts, was nicht geschmeckt hätte.