Die morgendliche Kälte geht nicht nur mir, sondern auch anderen Leuten allmählich schwer auf die Nerven, man sieht es etwa daran, wie sie morgens in der S-Bahn gekleidet sind. Die tägliche Frage “Was ziehe ich denn heute an?” beantworten immer mehr offensichtlich einfach mit “Alles.” Und sitzen dann da mit einem spätwinterlich sturen Mir-doch-egal-wie-ich-aussehe-Blick, vergraben in Schals von Teppichformat, mit mehreren Jacken an und mit selbstgestrickten Mützen auf dem Kopf, die doch eigentlich längst aussortiert waren, zumindest sehen sie so aus. Die Dame mir gegenüber hatte gestern sogar einen dampfend heißen Tee dabei, das kommt natürlich öfter vor, allerdings hatte sie den in einem normalen, offenen Keramikbecher, aus dem der Teebeutel noch heraushing. Und das ist dann schon seltener, dass jemand den vom heimischen Frühstückstisch im Hinausgehen einfach so mitnimmt, weil der Mensch eben auch unterwegs etwas Warmes braucht. Aber irgendwie ist es auch recht stilvoll, den Becher da so stoisch durchs wilde Gedränge im Hauptbahnhof zu balancieren.
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Im Garten treibt trotz der Kälte die Fette Henne aus und ich habe irgendwo gelesen, dass man diese Triebe essen kann. Stimmt das? Aber wenn ich sie esse, dann habe ich ja keine Fette Henne mehr? Pflanzen die Menschen, die das essen, etwa extra welche für den Speiseplan an? Was es alles gibt! Egal, ich warte doch lieber auf den Löwenzahn. Oder was da sonst noch kommt. Giersch! Auf den ist Verlass. Noch ist kein Gemüse gepflanzt, noch steht der Bagger im Weg.
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Wenn ich demnächst einmal wieder im Heimatdorf der Herzdame bin und von da aus eher wirre Zeilen poste, es könnte daran liegen, dass meine geschätzte Schwiegermutter jetzt Spirituosen im Wohnzimmer verkauft. Man beachte im Text bitte die Verwendung des Begriffes “Schluck” für Schnaps, eine nordostwestfälische Spezialität, die ich sehr liebenswert finde.
Wenn man MoMa guckt und über Deutschland in großen Buchstaben „extrem kalt“ steht…
Ich weiß fast gar nichts übers Gärtnern. Aber fette Henne kann man nicht weg essen, wenn die einmal im Garten ist, macht die sich Giersch-artig überall breit. War zumindest im Garten meiner Mutter so.
Allein diese Überschrift – so startet man gut in den Tag. ?
Ich habe noch nie gehört, dass man Fette Henne essen kann! Jedenfalls die, die im Garten wächst! Haha…
Das ist wirklich cool, mit einer Tasse Tee S-Bahn zu fahren und erfordert wohl einiges an Geschick, um nichts zu verschütten! Wäre ja schade drum!
Ich bin gerade gut gelaunt, denn es ist zwar heftig kalt… aber herrlich sonnig!
Viele Grüße von
Margit
Also ich würde die Fette Henne (die vegetarische) ja in Ruhe lassen, die blüht zum Sommerende so schön und haufenweise Getier kommen um Nektar zu schnorcheln.
Die andere fette Henne (fleischig) empfehle ich, in Form von Hühnersuppe, bei dieser Kälte ausdrücklich!
Die Welt ist ein Dorf. Folge deinem Blog schon eine ganze Weile und stelle jetzt fest, dass ich den Laden deiner Schwiegermutter kenne.
Liebe Grüße aus Minden.
Die große Fetthenne kann man essen. Schmeckt auch. Bei fetter Henne wäre mir das neu, müsdte man nachschlagen.
Der Schluck wärmt auch schön in der kalten U-Bahn. Kannst eine Dependance in Hamburg aufmachen.