Regen

Die Herzdame, die mit den Fingern im Kirschbaum noch so nett wirkt …

… sie macht mit den Kirschen dann Sachen – Krimi nichts dagegen.

***

Ich bin extra im Hamburger Hauptbahnhof Wege gegangen, die ich sonst nie gehe, kaum je besuchte Querverbindungen zwischen U- und S-Bahn,. ich dachte, ich würde da etwas an den Wänden finden. Aber die waren weiß, durchgehend weiß, es ist wirklich etwas schockierend. Was ist hier eigentlich los? Ich würde mittlerweile in Bad Salzuflen oder Timmendorf mehr Vandalismus erwarten als hier im kleinen Bahnhofsviertel, das ist doch seltsam. Nichts Neues von Miriam oder Peer also, schon gar nicht von Elsa, aber die war ja eh out, das hatte wir gestern.

Währenddessen regnet es in Hamburg, nach all den Wüstenwochen fällt er endlich wieder, der gute alte Regen, der Hamburger Regen, der Heimatregen,es ist ein wenig so, als würde man am Fenster stehen und einen alten Freund kommen sehen, wenn man auf die dunklen Wolkenberge sieht. Fußwege erinnern sich, wo sie Pfützen zu bilden haben. Es ist kühl, es regnet und wenn man die Menschen auf den Straßen sieht, dann fällt etwas auf – die Menschen gehen länger als sonst ohne Schirm und Kapuze, sie gehen sogar ohne Jacke, sie gehen einfach im T-Shirt, sie beeilen sich nicht einmal. Sie werden einfach mal nass, sie frieren einfach mal, weil das hier nämlich mittlerweile eine verdammt nette Abwechslung ist. Nass werden und frieren und sich erinnern, das gab es früher öfter, das war hier Alltag. Vor der Hitze.

Ich gehe durch die Straßen und sehe all die Menschen, die nass werden und dabei ganz normal weiterreden, ich sehe an den Häusern hoch und überlege, hinter welchem Fenster Miriam jetzt wohnt. Der Himmel ist grau, ihre Augen würden bei dem Wetter noch dunkler wirken.

***

Julia Karnick über Sommerfeste. Eltern kennen das.

***

Ein Integrationsbericht

***

Der Ohrwurm des Tages kommt von Gilbert O’Sullivan. Lange nicht mehr gehört, aber dann gleich mehrfach.

****************************************

Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, dann kaufe ich mehr Stauden mit lilafarbenen Blüten für den Garten. Ich war heute kurz bei Regen dort und sah, dass ich beim Pflanzen richtig lag – lila Blüten vor grauem Himmel. So muss das. Ich habe da eine reich blühende Malve in ganz dunklem Lila, die strahlt bei Regenschauern und bei drängendem Wind eine zerzauste aber entschlossene Dennoch-Schönheit aus – es ist ein Traum. Es wird natürlich eine ganze Weile dauern, bis da alles üppig und lila blüht, vielleicht dauert es auch drei Jahre, aber es wird sich hoffentlich lohnen. Oder Mohn in einem hellen Lila, der hat sich selbst ausgesät, im letzten Jahr war er noch nicht da. Da vor der Blüte stehen und wissen -die hält keine halbe Stunde mehr, die macht der Regen jetzt fertig und der Wind gibt ihr den Rest, der wüste Nordwest. Aber ich habe sie gesehen. Hat doch was.

****************************************

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert