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Die Unterschätzung des digitalen Raumes durch die Medien. Man beachte darin den Clip mit dem Vortrag von Luisa Neubauer und Jacob Blasel. Wirklich interessant.
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Johnny Haeusler dagegen dreht die ganze Lage etwas ins Positive, das ist auch nicht verkehrt.
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Sven kauft ein E-Bike. Also theoretisch.
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Hier drüben endet ein Eintrag mit den Worten “Im Übrigen bin ich der Meinung …”, und wenn ich in den letzten Jahren nichts weiter erreicht habe, als diese Tradition in Blogs zu begründen – nun. Besser als nichts.
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Da mal drüber nachdenken, wie der olle Kempowski gesagt hätte. Also ich sage das zu mir selber, versteht sich, nicht zu Ihnen. Sie kommen ja vielleicht ganz gut klar mit dem Konzept. Ich überhaupt nicht.
Merke immer wieder, im Grunde habe ich gar keine Zeit für so ein tagesfüllendes Konzept wie „Beruf“.
— Max.Buddenbohm (@Buddenbohm) 29. Mai 2019
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Gestern fiel mir wieder auf, dass einige Erwachsene gewisse Schulhofvokabeln gar nicht kennen. Genau genommen fiel es mir bei der Herzdame auf, was natürlich erstaunlich ist. Vielleicht spricht sie nicht mit den Söhnen, das muss ich noch genauer eruieren. Jedenfalls Schulhofvokabeln. Etwa das bei den Söhnen völlig übliche “sich maulen”. Das meint, sich aufs Maul zu legen. Wenn man also mit dem Tretroller stürzt, weil man etwa einen Salto über den Kantstein macht, dann hat man sich gemault: “Ey, ich hab mich da vorhin voll gemault, Alter.” Wenn Sie das nicht kannten, das können Sie ab jetzt auch so verwenden, das ist normal. “Mit ihrer Äußerung zur Meinungsregulierung hat sich AKK heftig gemault.” Der Satz, ich nehme ihn nur als völlig willkürliches Beispiel, würde hier auf dem Schulhof so durchgehen.
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Gleich mehrfach habe ich in letzter Zeit gesehen, dass Menschen morgens vor Bürohäusern Selfies machen. Ausgesprochen schlechtgelaunte Selfies ohne auch nur den geringsten Versuch eines Lächelns waren das, da wurden graue Momente des werktäglichen Elends festgehalten, Sekunden vorm Reingehen, guckt doch mal, wie unfassbar mies ich heute wieder drauf bin. Mit diesen Gesichtern, die man aus den morgendlichen S-Bahnen kennt, mit den immer weiter nach unten drängenden Mundwinkeln und dem trüben Blick. Ist das ein neuer Trend? Macht man das jetzt so? Landet das auf Instagram oder nur in Whatsapp-Familiengruppen, in denen damit demonstriert wird, was man wieder alles tut, nur um zum Haushaltseinkommen beizutragen? Ich weiß es nicht.
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Auf einem Bildschirm an einem U-Bahngleis erscheint die Meldung, in der vor dem Tragen der Kippa gewarnt wird. Zwei Männer stehen davor und lachen, die Meldung erheitert sie auf denkbar unschöne Art. Dann sehen sie sich kurz um, ob ihr Lachen womöglich irgendwie auffällt. Ich könnte jetzt kurz auf das Aussehen der Männer eingehen und wir könnten gemeinsam raten, wo sie wohl herkamen, das sind ja ganz naheliegende Gedanken, könnte man meinen, aber sinnvolle Gedanken sind das nicht. Denn man sieht es eben nicht, wo sie herkamen, man nimmt da nur Wahrscheinlichkeiten an. Wenn Sie jetzt als Leserin gerade an bestimmte Typen gedacht haben, an stramme blonde Nazis oder doch an eher dunkle Araber, das sind auch nur so Gedanken. Zwei Männer stehen da, so viel wissen wir, mehr nicht. Sie stehen da und lachen, es ist völlig egal, wo sie herkamen. Es ist auch so schon schlimm genug.
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Ein Instagram-Tipp von Sohn I, den fand ich auch gut:
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Ich denke übrigens nach wie vor über meine Vorsätze 2019 nach, womit ich vermutlich einer strebsamen Minderheit angehöre. Aber es ist für mich weiterhin interessant, da weiter zu justieren, auch kurz vor der Halbzeit. Einiges läuft, einiges läuft überhaupt nicht oder bestenfalls so mittel. Immerhin denke ich noch nicht daran, einen Punkt – handliche zehn hatte ich mir im Januar notiert – komplett sausen zu lassen. Einen hatte ich tatsächlich eine Weile lang ganz vergessen oder eher verdrängt, mit einem habe ich noch gar nicht begonnen, das ist aber in Ordnung, der war jahreszeitlich beschränkt und ist ein rein sommerliches To-Do, der kommt noch. Ein Punkt klang total einfach, nämlich das überschaubare Vorhaben mehr rauszugehen, mehr Veranstaltungen zu besuchen, das fiel damals auch mit der Komfortzonendiskussion zusammen, also andere Themen zulassen usw. – na gut, dachte ich, dann gehste eben mal irgendwo hin, was weiß ich, öfter mal ins Theater, ins Kino, zu Barcamps und Podiumsdiskussionen. So etwas. Das hat nicht gut geklappt, das hat fast überhaupt nicht geklappt, was mich in den letzten Wochen schwer genervt hat. Sie kennen das, diese nagende Unzufriedenheit mit der Alltagsgestaltung. Ich meine, es klingt doch leicht und einladend, einfach mal rauszugehen, was soll daran schwer sein, ich kann hinterher sogar drüber bloggen, das ist doch super? Die Gewohnheit, die Müdigkeit, das Wetter, die Schwerkraft, was sind denn das bitte für Gründe dagegen.
Umso mehr habe ich mich jedenfalls gefreut, dass genau in diese Gedanken eine Möglichkeit fiel, mit einem neuen Kunden zu kooperieren, der passt da nämlich fast schon unheimlich gut in diese Situation, im Grunde ein Fall für den Freundeskreis Zufall. Die Hamburger Körber-Stiftung wird hier ab und zu per Banner auf Projekte und Termine aufmerksam machen, was ich zum Anlass nehmen werde, mir die Veranstaltungen der Stiftung öfter anzusehen. Wobei “öfter” leicht gesagt ist, denn bisher war ich da noch nie, habe das aber seit Ewigkeiten schon vorgehabt, weil ich beim Programm manchmal “Ach guck” gedacht habe, “das könnte ja interessant sein.“ Okay, nun aber wirklich.
Die Körber-Stiftung beschäftigt sich mit Themen wie Leben im Exil, Innovation, Internationale Verständigung, Europa, es gibt eine Unzahl von Projekten, Veröffentlichungen und Vorhaben. Von denen war übrigens auch die Instagram-Reihe Gesichter des Exils, die hatte ich hier im Blog bereits vor einiger Zeit verlinkt, das haben Sie vielleicht gesehen.
Gestern war ich in diesem Zusammenhang bei der Rede zum Exil von Liao Yiwu, dazu dann in Kürze mehr.
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Völlig unpassend zum Dichter aus dem Osten kommt der Musik-Tipp von Sohn I heute weit aus dem Westen: Old Town Road.
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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.
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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank.
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Keine Zeit für das tagesfüllende Konzept „Beruf“: Jaaa, kann ich 100 pro nachvollziehen. Aktuell genieße ich ja das Privileg einer selbst verordneten Auszeit vom Job, aber wie oft haben der Lieblingskollege und ich uns in den zurückliegenden Jahren morgens von Schreibtisch zu Schreibtisch versichert, dass wir im Grunde gar keine Zeit hätten, heute den ganzen Tag im Büro abzuhängen. Gibt schließlich so viel zu tun! Gut möglich, dass die Entscheidung für meine Auszeit einen Auslöser auch in dieser fast täglich wiederkehrenden Szene hat. Meine Lösung dafür klingt privilegiert, ist sie auch, und mir ist völlig klar, dass sie sich so längst nicht überall und von allen umsetzen lässt. Aber wo immer es möglich ist: Ich kann’s nur empfehlen.