Die Ökologie der Digitalisierung
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Böse Jugend ist gemein zu älteren Headhuntern. Schlimm. (Ich habe den Link am Morgen auf Twitter geteilt, wo es eine geradezu unfassbare Reaktionswelle gab, die nicht gerade zugunsten des Headhunters und seines Weltbildes ausfiel.)
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Ein Thema , das mich mehr und mehr beschäftigt, Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen: Wie Eltern zu Hilfslehrern werden.
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Ich habe – schon wieder eine Bildungslücke – gemeinsam mit Kollegen nachgegrübelt, wie eigentlich “Freut euch des Lebens” weitergeht. Und dann guckten wir etwas verblüfft auf den Vers: “Weil noch das Lämpchen glüht”, das hatten wir so nicht in Erinnerung. Wie auch immer, jetzt kann ich jedenfalls kein nächtliches Stand-By-Licht mehr sehen, ohne “Freut euch des Lebens” zu denken, so kommt man also auch zu einer positiven Grundstimmung. That was easy!
Ja, Stand-by ist böse, schon klar. Es ist also doch wieder kompliziert.
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Apropos positive Grundstimmung. Auf einem Werbeplakat im Hauptbahnhof, es warb für eine Firma, deren Namen mir schon wieder entfallen ist, von wegen Werbung wirkt und so, stand: “Muschelschmuck bringt das ultimative Urlaubsfeeling zum Ausdruck”. Was vielleicht der Grund ist, warum ich bisher nie so der euphorische Reisende war, warum Urlaub mich nie leicht zum Reden und Schreiben über das Glück verleitet hat, manchmal sogar eher im Gegenteil – ich habe einfach nie Muschelschmuck getragen, da konnte das ja auch nie richtig zur Geltung kommen, das wahre und ultimative Urlaubsfeeling, welches gewiss ein ganz besonders schönes Feeling ist.
Wollen wir doch mal sehen, ob ich vor der Abreise noch schnell ein Miesmuscheldiadem oder etwas in der Art bekomme, oder was man eben so trägt in dieser Saison, ich bin noch ganz ahnungslos.
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Ich hatte ein langes Gespräch mit Sohn II, es ging unter anderem um gegenseitige Hilfe. Denn ich möchte ihm gerne beim Lernen für die Schule helfen, und er überlegte, was er mir im Gegenzug anbieten kann. Das ist erstens ein überraschender und schöner Gedanke, das ist zweitens ein spannendes Thema, denn wenn man das ernst nimmt, was man im Falle von Sohn II unbedingt tun sollte, dann wird das auch in aller Gründlichkeit erörtert. Was hilft und wie hilft man sinnvoll, wer hilft wem und warum? Wir verblieben so, dass er mir beibringen kann, mehr Spaß zu haben, womit er sich tatsächlich vergleichsweise gut auskennt, vermutlich auch besser als ich. Außerdem wird er mir aber auch wieder mehr helfen, Szenen und Geschichten zu finden, wir haben da immerhin beide die gleiche Grundhaltung. Wir sehen etwas, das ins Blog passt, “weil wir da gleich ticken”, das haben wir schon oft bemerkt. Er weiß, was eine Szene ist, ich weiß es auch, glaube ich jedenfalls, und wir wissen es beide auch auf die gleiche Art, manchmal kommt das mit Apfel und Stamm ja doch hin. Und gemeinsam Geschichten jagen gehen, das gefällt uns gut.
“Aber ich sehe eben noch mehr als du, weil ich das ja alles als Kind sehe. Das ist anders.” Und da hat er auch wieder Recht.
Das besprachen wir in einem Bus, der im Stau stand, und als wir das fertig verhandelt hatten, sahen wir aus dem Fenster. Da war eine große Baustelle, der Straßenbelag wurde erneuert, und einer der Bauarbeiter zog gerade seine Jacke aus und warf sie hinter sich auf den Boden. Es war tatsächlich recht ruckartig wieder warm geworden in Hamburg, auch die Menschen in dem Bus zogen nach und nach Jacken und Pullover aus. Der Mann auf der Baustelle arbeitet dann im T-Shirt weiter und sah nicht, wie der Bagger hinter ihm langsam heranrollte und bemerkte auch nicht, wie der Baggerfahrer kunstvoll und behutsam mit der großen Schaufel die Jacke aufnahm, den Bagger wendete, ein Stück fuhr und die Jacke dann mit einer nur minimalen Öffnung der Schaufel zielsicher und ordentlich über den Bauzaun legte, so selbstverständlich und lässig, wie alle Elternteile der Welt die in die Gegend geworfenen Jacken des Nachwuchses jeden Tag nach der Schule aufsammeln und an Haken hängen.
Sohn II und ich sahen uns an und klatschten uns grinsend ab.
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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.
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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank!
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Ganz herzlichen Dank für das Baggerballett!
Das Miesmuscheldiadem finde ich ganz großartig! Habe herzliche gelacht und denke, das wäre eine echter Verkaufsschlager ?
Oh nein… Herzliche??? Und das Ausrufezeichen am Ende??? Sorry! Ist noch zu früh irgendwie
Für die Baggergeschichte ??? Dankeschön!
Ich nochmal: Da, wo die ??? stehen sollte eigentlich ein Emoji sein. Hat wohl nicht geklappt. Vielleicht Ja dieses hier ??
Danke für diesen wunderbaren herzerfrischend warmen Bericht. Und, jawohl, Erfrischung mit Wärme, das geht hier mal sehr gut zusammen!
Zu den Hilfslehrenden: „Wir haben zu unseren Kindern eine nahe, emotionale Beziehung und das passt nicht zu Mathe und Englisch. Wenn das Kind es nicht kapiert, macht uns das wütend oder ungeduldig. Wir sind vielleicht sogar gekränkt und denken: Das ist doch mein Kind, das kann doch nicht sein, dass das so auf der Leitung steht. “ – das ist was, das ich bitte dringenst in Frage stellen möchte.
Denn wenn das Kind es nicht kapiert, habe ich vielleicht schlecht erklärt.
Ich plädiere keineswegs dafür, dass Eltern der Institution die bezahlte Arbeit abnehmen.
Ich will aber zart und freundlich die elterlichen Tugenden „Reflektiertheit“ und „Geduld“ hochhalten – als dreifache Mutter sehr wohl wissend, wie diese vom Alltag gefressen werden können!!!
Einen Schritt zurück treten, DURCHATMEN!
Auf meinem Kopf ist vor vierzig Jahren mal ein Mathebuch zerkloppt worden. Ich weiß also, was passieren kann und was das macht!
Ich bin manchmal richtig neidisch auf Ihre Vater-Sohn-Beziehung. Mein Kind ist zwar erst 5, aber doch so völlig anders als ich. Bin sehr gespannt wie sich das noch entwickelt. Wobei…vor dem Jacken aufhebenenden Bagger hätten wir beide staunend gestanden. 🙂
Ich sag‘ nur „Bagger“!
Sowas gibt’s doch nur im Film.
Danke. Sehe oft kunstfertige Baggerfahrer im Job, und dies immer mit Freude. Manche beherrschen den Bagger besser als ihr Essbesteck.
Nachtrag: Bei manchen Baggerfahrern erscheint mir die große Maschine wie ein natürlicher Fortsatz ihres Körpers, so souverän und fließend wirkt ihre Art, das Gerät zu bedienen. Da guck‘ auch ich mit staunender Bewunderung zu und empfinde großes Vergnügen.