Eine kleine Szene vorweg. Es gibt hier im kleinen Bahnhofsviertel eine Dame, die jeder kennt. Sie steht jeden Tag an der Straße und hält einen kleinen Pappbecher vor sich, sie bettelt. Sie ist sehr freundlich, viele Menschen geben ihr ganz routiniert etwas, auch bei Kindern ist das beliebt, seit langer Zeit nun schon. Sie steht da einfach nur und ist nett, mehr macht sie nicht, aber so nett ist sie, das ist schon etwas. Sie sammelt immer nur bis zu einer bestimmten Summe, dann macht sie Feierabend, hat sie uns einmal erzählt, ich weiß aber nicht, wie hoch oder eher niedrig dieser Betrag sein mag. Sie steht da also manchmal nur bis zum frühen Nachmittag und mal bis zum späten Abend, sie kann sehr lange stehen. Manche Menschen gehen einfach an ihr vorbei, manche geben etwas Geld, manche geben etwas Geld und reden noch kurz mit ihr.
Heute Morgen stand sie auch wieder da. Sie steht jetzt aber an einer fast menschenleeren Straße, das ist nun ein mühsames, ein sehr mühsames Geschäft. Und es gibt jetzt Menschen, die kommen da also diese Straße entlang und geben nicht nur nichts, nein, sie machen auch noch einen kleinen oder sogar deutlich größeren Bogen um sie. Sie steht da dennoch immer weiter und lächelt, denn das ist das, was sie wirklich gut kann.
Was ich nur eben sagen wollte – die Ärmsten trifft es wieder besonders heftig, und unter den Armen übrigens noch einmal besonders die Obdachlosen, alle Unterstützung bricht gerade weg. Denn alle bleiben zuhause. Wo bleiben die Wohnungslosen?
In unserem kleinen Bahnhofsviertel gibt es eine lange Tradition der Hilfe für Obdachlose und Arme, die Kirche, auf die ich aus unseren Fenstern sehe, spielt dabei eine große Rolle. Einige werden sich übrigens erinnern, die Herzdame und ich haben uns im Jahr 2015 schon einmal in Kooperation mit der Kirchengemeinde um eine Spendenseite gekümmert, da ging es um die Unterstützung von Gruppen, die damals Geflüchtete versorgt haben.
Unterstützung fehlt auch jetzt, aber das liest man am besten drüben weiter, denn wir haben, wie soll ich sagen, die Band wieder zusammengebracht, die Seite überarbeitet und wir legen jetzt noch einmal los. Die Zeiten sind so, und es ist immer gut, wenn man konstruktiv sein kann, das kann man ja überall nachlesen.
Hier drüben bei Sankt-Georg hilft wieder erklären wir den Rest, es geht dabei nicht nur um Geld, es geht auch um sinnvolle Sachspenden, denn es fehlt jetzt an vielem. Wenn Sie jemanden kennen, der oder die jemanden kennt – manches wird sich vielleicht ganz einfach lösen lassen.
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Vielen Dank an die Herzdame, der ich diesen Text wieder diktiert habe.
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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.
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Der übliche Paypal-Link entfällt heute, wenn Sie einen Euro oder zwei übrig haben, werden Sie doch bitte drüben auf der Seite etwas ein. Es kommt da an, wo es ganz dringend gebraucht wird, ich kann das tatsächlich vom Balkon aus beobachten. Es gibt auch eine Spendenbescheinigung!
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