Der dritte Monat (ich zähle im Geiste und auch an den Fingern noch einmal nach: doch, stimmt), in dem die hochgeschätze LeserInnenschaft hier mein wichtigster Kunde war und uns also die Brötchen nebst Belag und Salatblatt bezahlt hat, ich weiß da allmählich gar nicht mehr, wie ich adäquat danken soll, wenn nicht schlichtweg durch fleißige Bloggerei, und daran soll es selbstverständlich nicht mangeln. Ich freue mich jedenfalls wie Bolle, versteht sich.
Zwei grundsätzliche Anmerkungen zu den Trinkgeldern, die sind vielleicht interessant. Zum einen kommt mehr Geld durch Überweisungen als durch Paypal, das hätte ich ganz und gar nicht erwartet und jederzeit auf das Gegenteil gewettet. Nanu! Zum anderen kann ich, das ist vielleicht auch für andere Bloggerinnen aufschlussreich, die Trinkgelder nicht, und zwar gar nicht, mit bestimmten Texten in Verbindung bringen. Es ist nicht so, dass ich etwas Lustiges schreibe, und dann kommt da etwas, oder dass ich dafür besonders tolle Links finden muss oder recherchieren sollte oder ernster werden oder was auch immer, und dann – nein, so läuft das nicht. Ich entnehme vielen, vielen Betreffzeilen, Grüßen und Kommentaren vielmehr ganz eindeutig, dass Sie für ein gewisses Kontingent zur Überweisung oder zu Paypal schreiten. Also etwa wenn Sie zehn Artikel gut gefunden haben, wenn Sie zehn Jahre im Blog gelesen haben (das kam tatsächlich öfter vor), wenn Sie ein paar mal gelacht haben, wenn Sie x Links interessant gefunden haben, und dann aber. Ich schreibe hier also und schreibe, und irgendwann ist irgendwas gut oder ausreichend genug, so in etwa.
Vielleicht ist es das auch gerade passend so, denn wenn ich z.B. immer nach besonders heiteren Texten besonders viel Trinkgeld bekommen würde, ich würde vielleicht doch zu oft versuchen, besonders heiter zu sein, und das klingt ja eher nicht so heiter, wenn ich es bedenke. Aber so, wie es nun einmal ist, gucke ich einfach jeden Tag, was geht. Und Sie eben auch, das harmoniert gewissermaßen, das ist ein entspanntes Verhältnis.
Apropos Tage, an denen was geht. Im Juli findet Urlaub statt, das führt wie immer in Kürze zu zwei erwartbaren Problemen. Zum einen ist die Woche vor dem Urlaub (die nächste) terminlich der reine Horror, da könnte es hier und da etwas klemmen mit den Artikeln. Zum anderen werden wir eine Woche auf Eiderstedt sein, da klemmt dann wieder das Netz, Sie kennen das. Na, aber dies nur kurz vorweg, schnell zurück zum Juni.
Es gab wieder viel Eis für die Söhne, für die Herzdame und für mich, wobei gewisse Familienmitglieder hier zu Spaghettieisorgien neigen, ich dagegen bin ja eher der typische Einkugelasket.
Bei unserem letzten und eher traurigen Besuch im Kaufhof, ich berichtete, haben Sohn II und ich die Schreibwarenabteilung und auch die Kasse dort noch einmal etwas belebt, es hat den Laden aber nicht grundlegend retten können. Dieser Sohn hatte darüber hinaus auch wachstumsbedingt wirklich dringenden Bedarf an einem neuen Fahrrad, dabei haben die Trinkgelder auch anteilig etwas geholfen.
Wir haben den Söhnen unsere alten Handys vererbt und das Zubehör dazu aus dem Hut bezahlt, also diese Schutzdinger, neue Ladekabel etc.
Dann habe ich etwas zurückgelegt, um es lieber im Urlaub auszugeben, denn womöglich wird man da noch mehr Eis brauchen? Wir sind vorbereitet und ich kaufe mir womöglich auch einmal zwei Kugeln, ich kann auch anders.
Eine Summe war explizit für einen gemeinsamen Restaurantbesuch, das fand exakt zum Ferienbeginn so statt, hierfür ganz besonderen Dank. Wir haben dabei natürlich draußen gesessen, nach drinnen zieht es mich noch überhaupt nicht.
Wie immer gab es auch ein Buch für mich, und zwar “Die allertraurigste Geschichte” von Ford Madox Ford, in der Ausgabe der geschätzten Büchergilde, übersetzt von Fritz Lorch und Helene Henze, mit einem Nachwort von Julian Barnes, und ich freue mich sehr darauf. Ich habe gerade gemerkt, ich habe das überschaubare Gesamtwerk Ford Madox Ford irgendwann abgebrochen, es ist Jahre her und es lag nicht an ihm. Das ist ziemlich gut, denn der Herr schreibt sensationell und ich habe jetzt Urlaubslektüre, drei Bände liegen bereit.
Die Herzdame dankt für Lampions, mehrere, aus meiner Sicht also eher verdammt viele. Aber bitte, wenn sie es doch braucht.
Bei den Betreffzeilen, die ich noch nicht umsetzen konnte, ist ja, ich schrieb schon einmal darüber, Geld für einen Theaterbesuch dabei, wenn der Herr Walser denn wieder im Ernst-Deutsch-Theater spielt, das wird tatsächlich bald der Fall sein, und da gehe ich dann hin. Im übernächsten Monat, also gleich.
Es gab ferner Geld für Sohn II und das Reiten, das wird auf Eiderstedt umgesetzt, da stehen die Pferde nämlich bereit, auch das schwer vermisste Lieblingspferd. Der Sohn wird übrigens generell demnächst von Pony auf Pferd wechseln, wie isses nun bloß möglich?
Etwas Geld ist noch für ein Bananenbrot offen, das machen wir auch im Urlaub, ein Rezept liegt schon vor.
Dann habe ich (immer noch!) den Posten Schabernack, Unfug, Unvernunft und Verwegenes – wir werden es noch irgendwann erleben.
Und einmal gab es Geld für etwas “Was Ihr Euch nie kaufen wolltet”, darüber denken wir noch nach, das könnte auch etwas dauern.
Schließlich gab es gleich zwei Beschwerden, es solle doch bitte auch Wünsche geben, nicht nur Kontodaten. Okay, Wir haben auch wieder einen Wunschzettel. Wie früher!
Wie immer, ganz herzlichen Dank für jeden Euro und jeden Cent, ich freue mich über jede Summe, wir freuen uns, und zwar sehr. Sie sind, falls Sie heute noch kein Kompliment bekommen haben, eine ausgesprochen feine Leserschaft.
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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Merci!
Lieber Herr Buddenbohm, ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass LeserInnen einen Rechenschaftsbericht erwarten, dennoch ist es natürlich schön zu erfahren, wie Sie die „Trinkgelder“ einsetzen und was Sie mit Ihrer Familie zusammen auf die Beine stellen.
Ihre Arbeit erfährt die Wertschätzung, die sie verdient.
Als Mutter und Großmutter erfreue ich mich neben allem anderen sehr an der Schilderung Ihres familiären Lebens. So ähnlich wünschte ich es für viele andere Familien, geprägt von Liebe, Gemeinschaft und Fürsorge!