Links am Morgen

Welt auf Abstand – eine wunderbar ruhige und schön gefilmte Doku über die aktuelle Situation des letzten Jahres. Wenn Sie nah am Wasser gebaut sind – es kommen mehrere Tränenmomente vor, die Sie erwischen werden. Dicke Empfehlung, hat mir sehr gefallen, der Film. Vielleicht auch geeignet, um noch ein wenig zu verarbeiten, was da alles war.

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Bei der Kaltmamsell geht es unten im Text um Kausalität und Korrelation, da finden Sie das schöne Beispiel mit der Migräne und der etwas abgedrehten und auch aufwendigen Heilmethode, die bei ihr seit drei Monaten wirkt – bzw. eben nicht. Zur Korrelation schiebe ich schnell ein Beispiel aus meinem Erleben hinterher, das mir neulich erst auffiel: Von meinen ehemaligen Chefs sind zwei tot, einer hört Stimmen aus der Wand, einer ist ausgewandert. Das liegt natürlich nicht an mir, das korreliert nur so vor sich hin. (Behauptete er mit einem seltsamen Lächeln.)

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In der vierten Folge vom “Lob des Gehens” von Nicola Wessinghage (Audio) geht es um “Walkable Cities”. Man beachte die Formulierung der “durch die Straßen quellenden Fußgänger”, das ist ein spaßiges Bild, das kann man mal auf sich selbst anwenden, wenn man morgens aus dem Haus quillt.

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Auf der wichtigsten Straße im kleinen Bahnhofsviertel war gestern beim Abendspaziergang alles geschlossen, wirklich alles, kein einziger Laden hatte auch nur ansatzweise auf, kein Imbiss, kein nichts. Das war höchst ungewöhnlich, das gibt es sonst nur “in the wee small hours of the morning”. Ich habe zu dem gleichnamigen Song mal eine Playlist gemacht, gerade fällt es mir wieder ein. Verschiedene Interpreten, nur dieses eine Stück, immer wieder. Es ist ein ungemein beruhigendes Lied und alle Interpreten nutzen ihre besonders sachte Schlafzimmerstimme und im Hintergrund spielt eine abgedimmte Instrumentalisierung, es ist also eine ungemein sedierende Playlist auf Spotify. Zur Entspannung kann man außerdem auf die geringen Textvariationen achten, die sich einige leisten, nur hier und da ist ein Wort anders, spontan oder geplant, wer weiß. Bevor man da zum Schluss kommt, schläft man im besten Fall schon längst. 

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3 Kommentare

  1. Sehr schön, das Beispiel zu Korrelation und Kausalität. Da fiel mir gleich wieder ein, dass drei von vier Firmen, für die ich in meinem Leben gearbeitet habe, kurz nach meinem Abgang schließen mussten… (Habe inzwischen die Branche gewechselt ).

  2. Wie viele Chefs hatten Sie denn insgesamt? Wenn es nur diese 4 waren, ist das schon…verdächtig.

  3. Danke für den Arte-Tip. Es hat sich sehr gelohnt und ich hätte sie nicht selbst gefunden.

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