Ich gehe auf dem Weg zum Einkauf am Spielplatz vorbei, von dem eine Mutter gerade ein Kind wegzieht: „Wenn du nur Streit anfängst, dann können wir hier eben nicht hingehen!“ So einfach, nicht wahr. Klare Regeln, Konsequenzen, simple Wenn-Dann-Beziehungen. Davon abgesehen, dass man in solchen Fällen als unfreiwilliger Zeuge die möglicherweise doch komplizierte Vorgeschichte nicht ergründen kann, möchte ich diese Simplizität manchmal gerne auf alles anwenden, nicht nur auf kleine Kinder, die sich auf Spielplätzen danebenbenehmen. Auch auf Erwachsene, es gibt so dermaßen viele Gründe dafür. Sofort und als dringlichste Maßnahme alle E-Roller aus dem Stadtbild entfernen: „Wenn ihr die nicht ordentlich abstellt, dann könnt ihr damit eben nicht spielen!“ Danach dann die meisten Menschen aus den Autos und von den Fahrrädern zerren: „Wenn ihr euch nicht an die Regeln haltet, dann könnt ihr damit eben nicht fahren!“ Alle diese Fahrgeräte erst einmal drei Wochen wegsperren, dann weitersehen. Erst einmal alle ausgiebig Besserung geloben lassen, mit zitternden Unterlippen und viel bitte, bitte, es muss schon ernst gemeint sein, ich muss das auch erkennen können. Nicht mehr so nachgiebig sein. Wind von vorn, wie der olle Kempowski gesagt hätte. Dann vielleicht – natürlich erst nach langer Überlegung! – doch noch einen Versuch machen, einen einzigen, das dann ausgiebig betonen: „Aber nur auf Probe!“ Den Verkauf von Nikotin und Alkohol ebenfalls im ganzen Stadtgebiet untersagen: „Wenn ihr hier überall die Reste liegen lasst, dann können wir das eben nicht mehr kaufen!“
Sollen sie doch jammern und heulen. Ich habe es ja alles schon sehr oft gesagt und sie lernen es doch sonst einfach nicht, was soll man denn machen. Erziehung fühlt sich manchmal auch wie Notwehr an, da muss man eben strenger werden.
Ich zähle jetzt bis drei, und dann steht hier aber kein einziges Auto mehr im Halteverbot. Kein. Einziges. Haben wir uns verstanden.
***
Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.
„Aber ich wollte doch nur kurz Semmelholen…“
Ooooh ja, aus der Seele gesprochen! Danke für den Lacher am Morgen. 🙂
Sehr guter Plan! Ich war heute im Mittelstadt-Dschungel (mit dem Bus). Radfahrer in der Fahrradstrasse auf dem Bürgersteig, Fussgänger springen unkontrolliert auf die Strasse, Autofahrer öffnen die Tür ohne Blick in den Rückspiegel…..es war alles dabei! Ich würde noch um „Kippen und Spucke gehören nicht auf den Bürgersteig. Das ist Bah!“ erweitern.