Montag, der 21. August. Die Wälder brennen weiter in Kanada, auf Teneriffa und in Griechenland, der Sturm Hillary landet in Mexico und Kalifornien und bringt dort Rekordregenmengen. Über der Schweiz steigt die Null-Grad-Grenze in unglaubwürdige Höhen, 5.300 Meter muss der Wetterballon hoch, damit es endlich kalt wird, null Grad.
Und sonst so? Barbenheimer-style gatherings blamed for Covid rise in Germany.
Ich sehe außerdem das Wort “Taupunkt” mittlerweile dermaßen häufig in den Meldungen zum Wetter, ich lese es endlich doch einmal nach, was es damit auf sich hat, auch wenn die eben verlinkte Wikipedia-Seite äußerst unangenehm nach Physiklehrbuch aussieht. Ich checke den Wert, ab dem es offiziell für den Durchschnittsmenschen unangenehm wird, im aktuellen Wetterbericht und leide ab jetzt viel berechtigter und wissender, mit Kennzahl dran und allem, das ist auch ein gewisser Fortschritt. Auf Mastodon wird sofort die Feuchtkugeltemperatur ergänzt – immer muss man noch weiter lernen.
Ansonsten Home-Office. Man dreht sich am Montagmorgen kurz um und steckt schon wieder knietief in der Woche, man macht eine Mail auf und es ist Montagmittag, schön ist das alles nicht.
Auf Spotify finde ich immerhin nebenbei Paté de Fuá, das ist eine mexikanische Gruppe, mit für uns sommerlich-südlich klingender Musik, schön passend zu den vorerst letzten Sonnentagen, es sind angenehme Augustrestmelodien. Ich höre mich durch das Best of und finde ungewöhnlich viele Titel speicherbar. Ich verstehe selbstverständlich kein Wort von den Texten, aber das ist mir recht, sonst könnte ich beim Hören auch nicht arbeiten. Italienisch, Spanisch und Portugiesisch also bloß nicht lernen, ich brauche manchmal solche Musik, an der ich sprachlich nicht hängenbleibe.
Auf die Gruppe gekommen war ich über Playlists der etwas obskuren Musikrichtung Dark Cabaret. Die dazugehörigen Songs klingen streckenweise wie der Soundtrack zum Blog des Herrn Kid37, und es sind auch dabei interessante Spezialitäten zu finden. Etwa diese hier, Evelyn Evelyn:
Das ist eine charmante und empfehlenswerte Freizeitbeschäftigung, in die Verästelungen der Musikgenres tiefer und noch tiefer hinabzusteigen, bis es immer seltsamer klingt. Man kann sich etwas länger damit beschäftigen, man schmutzt dabei nicht, man ist auch anderen Menschen nicht im Weg und man braucht kaum Ausrüstung dafür, es ist eine empfehlenswerte Angelegenheit, will mir scheinen. Abgesehen von den bekannten Nachteilen, die Streamingdienste nun einmal haben.
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