Abgedunkelt abwarten

Sonnabend, der 9. September, ich bin fast wieder in der Gegenwart mit dem Blog, nur ein bescheidener Zweitagepuffer bleibt noch als Denkabstand zum Geschehen.

Nachdem ich gestern so begeistert von der Roberta-Flack-Doku auf arte war, habe ich heute dort mit der neunteiligen Serie über Country-Musik weitergemacht, hier die erste Folge mit der Carter-Family und Jimmy Rodgers als Anfang von so ziemlich allem. Sehr gerne gesehen, und wieder viel gelernt. Man muss kein Country-Fan sein, um das sehen zu wollen, es gibt genug Querverbindungen in andere Genres, es ist einfach Kulturgeschichte, auch Weltgeschichte. Ich schaffe immerhin die ersten vier Folgen der neunteiligen Doku-Reihe, obwohl ich dafür gar keine Zeit habe, es lockt mich also enorm. Es gibt aber auch fantastisches Foto- und Filmmaterial zu sehen, ich könnte dauernd anhalten und genauer hinsehen oder auf Youtube etc. nach weiteren Aufnahmen der Songs suchen. Aber wo kommt man da hin.

Ansonsten ein Tag zum Abwarten, bei abgedunkelten Fenstern und eingeschaltetem Ventilator. Ich recherchiere für ein Projekt und stelle überrascht fest, dass ChatGPT und andere mir nicht mehr etwa 75% Schrott, Halluzinationen und Lügen liefern, sondern 100%. Es ist tatsächlich alles völliger Unsinn, es sieht aber auf den ersten Blick hervorragend aus, entspricht also vollkommen den erwartbaren Wahrscheinlichkeiten. Aber gar keine gültigen Ergebnisse mehr? Sollten meine Erfahrung übertragbar sein, hat sich die Software in den letzten Monaten schon signifikant verschlechtert. Und da es um ein enges Thema geht, zu dem es nicht viel gibt, also im Sinne von nicht Hunderttausende Treffer, sehe ich auch, dass da nicht etwa breit gesucht wird, sondern nur ein höchst überschaubarer Kreis von Ergebnisseiten durchflöht und dann immer wieder sinnlos umgetextet wird, es läuft wirklich sehr schlicht.

Ich gehe zwischendurch zur Bücherei und lese etwas nach, wie so ein Mensch aus dem letzten Jahrhundert. Ich schreibe etwas aus einem Buch ab und fühle mich ebenso altmodisch wie wohl dabei.

Abends mit der Herzdame ein Bier in der Außengastro am Fluss, damit sind wir in diesem Sommer immerhin zweimal dazu gekommen. Keine schlechte Quote.

Ich sehe nebenbei einen Hinweis auf ein Theaterstück, das mich interessiert, da könnte man doch mal – und damit bin ich dann gedanklich wieder im Herbst, in der nächsten Saison, und ich bin so etwas von bereit.

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