Dann ziehen Mond und Sterne über einen hinweg

Der Donnerstag ist insgesamt wieder eine betont kafkaeske Versuchsanordnung. Dieser Februar hat es bei uns in sich, aber wir haben ja wenigstens schon zwei Drittel davon … ach nein. Das stimmt gar nicht. Wir haben erst recht wenig davon verbraucht, sehe ich gerade, es ist sogar reichlich Februar übrig, nehmen Sie ruhig noch etwas nach.

Im Unterschied zu den anderen Varianten in dieser Woche ist dieser Tag durchaus erlebnisreich und berichtenswert, aber ich kann das alles unmöglich ausformulieren, weil ich sonst deutlich Gefahr laufe, Institutionen, Firmen und die Menschen darin, Softwaresysteme, Prozesse, Nachbarinnen und auch Familienangehörige wüst zu beleidigen, und dann immer diese lästige Sorge, wer sich da erkennen und was wie lange übelnehmen könnte, also verzichte ich lieber.

Nein, das kann ich alles unmöglich schreiben. Ich kann nur auf diese, wie viele waren es denn eigentlich, na, etwa siebzehn wach erlebten Stunden des Tages sehen und etwas von “Ich habe deutlich mehr von euch erwartet“ murmeln. Mit bebender Unterlippe und allem, quasi Witta-Pohl-Bühnenleistung.

Und dann ziehen Mond und Sterne über einen hinweg und es wird ein neuer Tag. Immerhin, denkt man da, immerhin.

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Ich höre bei der Einkaufs- und Kochrunde zwei Sendungen und schließe dabei Bildungslücken, eine über die Berliner Luftbrücke von 48/49 (19 Minuten, es ist eine schon recht alte Sendung, ich höre mich da durchs Archiv), eine über das Anwerbeabkommen mit der Türkei von 1961 (21 Minuten). Bei solchen Themen ist es auch interessant, wieviel man von ihnen wirklich weiß und wieviel man nur so ungefähr einsortieren kann, denn selbstverständlich weiß man irgendwas darüber – aber das ist vielleicht auch nicht ganz richtig, was man da noch parat hat.

Beide Themen waren bei mir kein Schulwissen und ich weiß nicht, ob sie heute auf einem Lehrplan stehen.

In der Sendung über die Luftbrücke ist ein O-Ton-Zitat des damaligen Bürgermeisters Ernst Reuter enthalten, und da hört man wieder, wie sehr sich die Sprache gewandelt hat, also besonders das öffentliche Sprechen, in Satzbau, Betonung, Geschwindigkeit.

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Dann sehe ich mir endlich einmal das Filmangebot der öffentlichen Bibliotheken an, Filmfriend (Wikipedia dazu) und stelle fest, dass es da tatsächlich Filme gibt, die ich sehen möchte. Noch so ein Problem.

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Ein Kommentar

  1. Oh, Herr Buddenbohm!
    Das klingt fürchterlich anstrengend da in der großen Stadt.
    Nicht um Sie eifersüchtig zu machen, sondern um Ihnen einen kleinen Moment des Durchatmens zu verschaffen: momentan sitze ich öfters Beine baumelnd mit Blick aufs Meer auf Baltrum.
    Neben mir auf der Bank steht ein Schokoeis für Sie bzw Ihre innere Witta Pohl. Setzen Sie sich gern einmal kurz dazu und schauen raus in die Weite, bevor es wieder weiter geht.
    Räuberinnen sind auch gute Ruhepole, selbst wenn man das so pauschal erst einmal nicht meinen mag.

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