Eingeplanter Übermut

In den Fenstern der Grundschule kleben noch Reihen bunter Pappschneemänner. Auch die sind im Vorbeigehen zu beachten, auch die gehören zum Kalender der Großstadt. Und ja, es ist offiziell noch Winter, okay. Die lachenden Osterhasen und auch die farbig ausgemalten Eier, Blümchen etc. müssen erst noch von den Schülerinnen gebastelt werden, werden die Schneemänner aber zuverlässig demnächst ablösen.

Vor einem Mittelklassehotel um die Ecke hängen noch trauliche Lichterketten in den drei Parade stehenden Nadelgehölzen vor der Tür, da wirkt der Dezember noch nach. „Im Treppenhaus riecht es noch nach Glühwein“, man könnte auch schon wieder Element of Crime hören.

Einer der Bäume auf dem Spielplatz aber hat, zumindest bei einem gewissen Licht und wenn man genau und auch etwas länger hinsieht, so einen hauchfeinen, zartgrünen Schleier ums Gezweig. Ein besonders wagemutiger Baum ist das, in jedem Jahr der Erste hier, allen anderen weit voraus, etliche Wochen Vorsprung knospt er heraus.

In Hamburg werden außerdem die ersten zurückkehrenden Störche gesichtet, lese ich beim NDR, draußen vermutlich, wo die Stadt ins Land und ins Süderelbische übergeht.

Bloggerinnen machen schon ausgedehnte Fahrradtouren, denn der neue Februar ist der März, wenn nicht sogar der April, Lars Fischer fasst hier übrigens die Klimalage kurz zusammen.

Passend dazu habe ich auf einmal meine Winterjacke satt. Schwer und runterziehend kommt sie mir nun vor, deprimierend geradezu. Wie unzumutbar ist es, so etwas jeden Tag zu tragen, ein schwarzes Gewicht auf den Schultern, ein Symbol für saisonale Verstimmungen. Wie schön muss es dagegen sein, nur mit einem Sakko rauszugehen, mit einem dicken Pullover vielleicht.

Gegen Ende der Woche werden 15 Grad erwartet, sagen die Wetter-Apps. Da dann mal übermütig werden, ich plane das ein.

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Im Bild frisches Grün, der Bedarf daran steigt.

Frühlingshaft wirkendes Kleingrün unter einem Zaun, Moos und Kräutchen

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Ein Kommentar

  1. Erstes Grün
    (Robert Schumann)

    Du junges Grün, du frisches Gras! Wie manches Herz durch dich genas, das von des Winters Schnee erkrankt, o wie mein Herz nach dir verlangt!

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