Long Monday

Vorab ein Dank für wiederum zugesandte Tinte, ich werde nun mit dem Vorrat gewiss sicher durchs Jahr kommen. Sehr schön! Ich habe eine zugegeben etwas irrationale Freude an einem großen Vorrat von Notizbüchern, Füllern und Tinte, diese Gegenstände sichern mich seelisch ab. Also neben Geld und all dem anderen Krempel, den man so braucht.

Eine Nachbarin sagt zu der Herzdame, als sie uns im Treppenhaus trifft: „Du wirst immer schöner im Alter“, was mir in der Kunst des zwiespältigen Kompliments beachtlich weit fortgeschritten erscheint. Aber wir erkennen die gute Absicht und sind nicht verstimmt, versteht sich.

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Im Hauptbahnhof läuft mir ein junger Mann nach, holt mich ein, bleibt etwas atemlos vor mir stehen und sagt mit dem wenigen Deutsch, das ihm zur Verfügung steht: „Bruder!“ Denn auch ich sei, so erklärt er kurz darauf, sein Bruder, und er strahlt und rennt weiter und spricht weitere Menschen an, zwecks enthusiasmierter Familienerweiterung. Er hüpft ungeduldig, während er spricht, das machen die überbordende Freude oder die vermutlich eben gerade konsumierten Drogen.

Ich aber weiß nicht einmal, wie mein neuer Bruder heißt.

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Am Wochenende habe ich die erste Hälfte von Paterson gesehen (auf filmfriend, aber auch anderweitig verfügbar), das ist ein Film von Jim Jarmusch und ein Fest für alle, die handlungsarme Filme gut ertragen können, also für mich etwa, und auch für Menschen, die Lyrik etwas abgewinnen können. Denn diese entsteht im Film, während wir dabei zusehen.

Gehört: Der Tod und wir – Rebellion gegen die Endlichkeit, eine ältere Folge von Radiowissen. 23 Minuten mit Verweisen auf Religion, Philosophie und auch auf die Quantenphyik. Es war ganz passend an einem allzu grauen Tag mit fast novembrig anmutender Stimmung vor den Fenstern. Aber egal, der Februar ist nur noch anderthalb Wochen lang, dann mal wieder zu einem inneren Aufwärts durchringen, es der Natur nachmachen, im Rhythmus bleiben.

Und sonst?

Gonna be a long Monday

sittin’ all alone on a mountain by a river that has no end.

Gonna be a long Monday

stuck like the tick of a clock

that’s come unwound. Again.

(John Prine)

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

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