Fast final hinweggefegt

Gesehen: Die Landlebenbloggerin verlinkte hier im Text das folgende Video über ihre Arbeit für den SWR, und wer sie schon länger liest, erkennt zwei, drei Sachen wieder:

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Gehört: Eine Folge von Radiowissen über Romeo und Julia. Nicht nur über die Shakespeare-Version, auch über die Vorlagen (22 Minuten).

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Gelesen: Angefangen mit dem Reiner Stach, Kafkas frühe Jahre. Es ist wie erwartet hervorragend erzählt, es ist ein überaus anziehendes Buch, und der Abend ist zu früh zu Ende. Ich hätte gerne noch mehr Zeit dafür gehabt, aber Nachtschichten mache ich nicht mehr. Demnächst weiter.

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Am Montag Home-Office bei bescheidenen vier Grad am Morgen, dann doch mit etwas Heizbedarf, bei allem Geiz. Die Weltlage ist schlecht, der Wetterbericht ist schlecht, es ist sehr Montag und auf dem Weg zum Bäcker motzen mich zwei Amseln an, als würde ich mit jedem Schritt etwas falsch machen. Empörtes Gezeter begleitet mich in die Woche.

Dennoch Brot holen. Alles immer dennoch machen. An der Ampel wäre ich dann fast von einer Kehrmaschine überfahren worden. Es wäre ein Tod mit feiner Pointe gewesen, so final hinweggefegt zu werden, es hätte auch etwas gehabt. Man hätte das einerseits gut verbloggen können, hätte es andererseits aber nicht mehr gekonnt. Letzte Pointen sind oft ein spezielles Problem, glaube ich. So etwas vielleicht lieber nicht anstreben, es ist zu kompliziert.

Nachmittags, nach dem montäglichen Großeinkauf, endlich den Kühlschrank saubergemacht. Ich möchte nicht darüber reden, jedenfalls nicht ohne seelsorgerischen Beistand. Aber ich gehe jetzt jedenfalls gerne wie zufällig in die Küche, mache die Kühlschranktür auf und sehe einen Moment hinein. Es sind die kleinen Freuden.

Die Herzdame fuhr währenddessen erst zur Werkstatt und dann in den Garten. Sie übte sich dort im sportlichen Rasenmähen bei heranrauschendem Regen, die letzten Meter bei den ersten Tropfen. Viel Gras, wenig Zeit. Wir scheinen beide gerade keinen Sport zu brauchen, der Alltag gibt ausreichend Betätigung und Bewegung her. Schön, schön.

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5 Kommentare

  1. Das ist eine dieser makabren Gedankenspielerein, die einen innehalten lassen – tragisch und absurd zugleich. Von einer Kehrmaschine überfahren zu werden, mit der Ironie quasi weggefegt zu sein hätte tatsächlich eine gewisse Pointe.

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