Bananen wachsen wie Unkraut

Die Kaltmamsell hat wahlgeholfen, hier ihr Bericht. In dern Kommentaren dort auch Erklärungen zur Frage, warum beim Wählen oft kein Ausweis vorgezeigt werden muss, darüber haben wir hier auch nachgedacht.

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Das Thema Klimawandel ist nennenswert zu groß für mich. Und vermutlich ist es das auch für Sie, für wen sollte es das nicht sein, es geht immerhin um alles. Ich werde mich hier weiter eher mit den kleinen Aspekten beschäftigen. Also etwa mit dem, was ich davon sehen und erleben kann, im Garten, in der Stadt, vor der Haustür. Auch vor meiner virtuellen Haustür, in den Blogs und in meinen Timelines und Newslettern.

Ich verstehe, aber das gehört hier gerade gar nicht in diesen Text, pardon, übrigens immer noch nicht, warum irgendwer Newsletter schreibt. Statt einfach zu bloggen. Ich kann es mir bis heute nicht sinnvoll deuten, bestreite energisch alle Notwendigkeiten, sehe keine Vorteile und nehme es allen Beteiligten tendenziell übel. Aber egal.

Wo war ich. Ab und zu auch das Thema Klimawandel noch medial unterfüttern, wenn ich auf Interessantes stoße, zu dem ich mir einen Bezug, eine Ableitung denken kann. Ab und zu doch etwas aus den großen Medien verlinken.

Obwohl ich es definitiv nicht schaffe, auch gar nicht mehr schaffen will, mir jeden Tag sämtliche Berichte zum großen Drama und zu neuen Erkenntnissen und Schrecken anzutun. All die apokalyptischen Analysen, so berechtig sie auch sein mögen, ich zweifele da nicht. Aber es hilft mir nicht mehr weiter, es nützt mir im Alltag nichts und ist meiner Stimmung nicht dienlich. Man muss trotz allem durch die Tage kommen. Ohne minütlich die Hände zu ringen, ohne Heulen und Zähneklappern, und es scheint mir eine immer größer werdende Aufgabe zu sein, die jeweils angemessene und aushaltbare Dosis an Wirklichkeit für sich zu definieren und zuzulassen. Einen Bezug zu den Wahlen am Sonntag kann man sich an dieser Stelle leicht ergänzend denken, die Gesamtsituation als einzige Zumutung.

Aber hier, das etwa fand ich gerade interessant, eine Radiosendung über den Anbau von Oliven und anderen Gewächsen, die man bisher südlicher verortet hat, in Österreich: „Die Bananen wachsen wie Unkraut.“ Der ökonomische Aspekt ist mir dabei egal, ist vielleicht nur ein weiteres Teilstück des allgemeinen Wahns, aber die bloße Tatsache, dass da Olivenbäume in der Landschaft herumstehen … da kann man doch gedanklich einen Moment verweilen.

Schrebergärtnerinnen und auch Menschen mit Vorgärten können dabei vermutlich aus dem Stand anlegen, was sie in den letzten Jahren oder mittlerweile Jahrzehnten schon alles Erstaunliches durch die milder werdenden Winter gebracht haben. Was bereits alles ging, was in einem variabel definierten Früher nie ging. Und was alles nicht mehr ging, etwa durch die Dürrejahre, durch den Starkregen, was da eben mehr zutraf, das natürlich auch.

Die kindlich neugierig wirkende Frage: „Was wächst denn da“, sie ist längst politisch, sie ist ein aktuelles Nachrichtenthema. Noch während ich diesen Text schreibe, ich sehe es beim wie immer allzu leicht abgelenkten Herumklicken, erscheint drüben bei der Tagesschau: Wie wird der Garten klimafest. So fügt es sich, und man denkt doch wieder mitten im Thementrend herum.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

4 Kommentare

  1. Uns Wahlhelfern wurde in der Einweisung gesagt, wenn wir den Wähler gut kennen ( Kleinstadt) brauchen wir uns den Ausweis nicht zeigen lassen und wenn die Wahlbenachrichtigung mitgebracht wurde.

    Was ich persönlich schwierig fand, wir sollten darauf achten, dass Ehemänner nicht zu den Frauen in die Kabine sollten, wegen Beeinflussung. Da gab es hier einige Situationen.

  2. @Katrin
    Kaum noch vorstellbar, aber offenbar immer noch Realität in manchen Beziehungen. Selbst habe ich so eine Art der Beeinflussung vor einigen Jahren im Rahmen einer VHS Gruppe erlebt, dass eine studierte, gebildete ältere Dame erzählte , dass sie nicht das wählte, was eigentlich ihrer Meinung entsprach, sondern sich lieber „des Familienfriedens wegen“ der Mehrheitsmeinung der Familie anschloss. Auch mein Hinweis, dass ihr bei der geheimen Wahl doch niemand auf die Schliche kommen würde, hat sie leider nicht ausreichend ermutigen können.
    So wird es wohl häufiger zugehen als gehofft.

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