Das rettende Gewitter

Aus der Reihe „Lebensreise mit Blogs“ hier wieder Gedanken zur Pflege und auch zur Statistik. Neulich habe ich übrigens in einer Folge Radiowissen über Florence Nightingale gelernt, dass sie Statistikerin war und diesen so überaus nützlichen Abzweig der Mathematik für die Gesundheitsfürsorge mit nutzbar gemacht hat. Guck an.

Und hier, auch das steht einigen von uns noch bevor, hat jemand das Licht gefunden. Und da hatte ich doch einmal eine Version des Songs, welche war das noch …

(der Autor sieht kurz etwas nach und verliert sich an dieser Stelle zwei Stunden gänzlich ungeplant in Playlists, taucht dann wieder auf und guckt leicht verwirrt auf die Uhr)

Don Shirley war es, der hier. Schöne Version.


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Dann also, nach einem wahrlich bunten und üppigen Strauß an Unwetterwarnungen auf allen Kanälen, das rettende Gewitter. Mit großem Knall wurde die übermäßige Hitze, 32 Grad waren es hier, vorerst beendet. Es konnte sich alles sehen und hören lassen, was da am Himmel inszeniert wurde. Hamburg soff an einigen Stellen gründlich ab, sah ich online, und der Verkehr auf Straße und Schiene gab wie immer schnell und effektreich nach. Wie ich lese, entsprach die Regenmenge an einigen Stellen Ahrtaldimensionen, aber dafür ging es dann noch gut aus.

Bei uns im kleinen Bahnhofsviertel war es nur ein hochwillkommenes Sommergewitter. Immerhin aber eines der besonders theatralischen und langen Art. Mit geschickt eingebauten retardierenden Momenten, nach denen es dann doch noch einmal unerwartet heftig schepperte und blitzte. Gut gemacht war das.

Ein Sohn, der im Garten war und vorn dort flüchtete, als das Wasser um die Laube ungewöhnlich schnell anstieg, kam zwischendurch, schnell wie ein Hase durch den anhaltenden Wolkenbruch laufend, duschnass nach Hause. Der andere Sohn, der bei einem gründlich und pünktlich ins Wasser fallenden Schulsommerfest war und von dort eilig flüchtete, kam kurz nach ihm triefend herein.

Und nach diesem Sohn dann, es war wieder wie in einem Drehbuch zu einem Sketch, klingelte es noch mehrfach und es kamen nach und nach sieben oder mehr Jugendliche, Freunde der Söhne, ich habe irgendwann nicht mehr gezählt. Alle gleichermaßen zum Auswringen klitschnass.

Große Pfützen bildeten sich um sie herum auf dem Laminat im Flur. Die Luftfeuchtigkeit in den mollig warmen Räumen stieg und stieg, die nassen Klamotten und Schuhe dampften in unserer Slow-Cooker-Wohnung und rochen teils wenig erfreulich. Das Treppenhaus und der Fahrstuhl sahen durch den stark tropfenden Besuch wie geflutet aus.

Ich stand zwischen meinen Einsätzen als Doorman lange an der offenen Balkontür in den feinen Regenspritzern, die von den Blumenkästen und den Blättern der Buntnesseln darin zu mir sprangen. Ich wurde dabei auf angenehmste Art angefeuchtet, kühlte endlich etwas ab und sah den flüchtenden Menschen unten auf der Straße zu, die durch den Regen rannten und über Pfützen sprangen. Eine schöne und ausgedehnte Vorführung war das alles.

Später, als es wieder aufklarte und die Sonne doch wieder durchkam, saßen am frühen Abend lachgaskonsumierende Jugendliche auf dem Spielplatz vor der Haustür. Immerhin waren es keine, die ich kannte. Das immer bei allen Beobachtungen dieser Art mitdenken, in unserer Lebensphase.

Aber gut, habe ich das jetzt auch einmal gesehen, diese Variante mit den Luftballons. Die Kartusche und die Ballons waren nennenswert größer, als ich es angenommen hatte. Ich hatte mir das alles viel bescheidener vorgestellt, mehr wie kleines Silvesterpartyzubehör, da lag ich falsch. Das, was ich sah, reichte für längeren Konsum, nicht nur für ein wenig nebenbei.

Gesehen und gestaunt also. So sieht das dann aus, so geht das dann zu, ich kannte es bisher nur aus den Medien. Und verboten ist es nach wie vor nicht. Weswegen sie da einfach so sitzen können, in aller Öffentlichkeit, mit der ganzen Ausrüstung. Nun, sie würden, was weiß ich, vermutlich auch so sitzen, wenn es verboten wäre.

Aber das Wetter, wie gesagt, war gut, vom Balkon aus betrachtet. Das ist nicht nichts.

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