Avocados, Mangos, Oliven

Am Dienstag ein Office-Office-Tag in Hammerbrook. Ich habe mir nichts notiert und mir auch nichts gemerkt, es wird vermutlich ein recht normaler Tag gewesen sein. Zu warm natürlich, viel zu warm, wie alle diese Tage.

Morgendlicher Blick über ein Fleet in Hammerbrook

Gehört: Neben den Klemperer-Tagebüchern Eine Sendung über Avocados, über die Umweltschäden, die Bandenkriege. Das ist alles mehr oder weniger bekannt, in dieser geballten Form aber noch einmal neu erschreckend.

In Griechenland probieren sie es währenddessen mit Mangos statt Oliven.

Gelesen: Spanische Touristen fliehen vor der Hitze in den Schwarzwald (via Kaltmamsell). Also der zweite Artikel in kurzer Zeit zur Verlagerung von Reisezielen in den Norden, der Freundeskreis Trendbeobachtung steht am Start und liegt auf der Lauer.

Gelesen am Abend dann weiter in Nicole Seiferts Buch über die Autorinnen der Gruppe 47. Obwohl man es erwartet, dass es eher schrecklich war, wie mit den Frauen umgegangen wurde und wie ihre Werke und Leistungen systematisch herabgewürdigt wurden, war es doch noch schlimmer, noch wesentlich schlimmer. Ein gutes Buch, ein interessantes Buch, erhellend und auch erschütternd, dabei außerdem ein Pageturner von Sachbuch.

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In einem bibliothekarisch anmutenden Nebenprojekt befasse ich mich am Nachmittag gerade mit norddeutschen Bildern aus den beiden Weltkriegen, es geht um die Verschlagwortung von Fotos und Filmen. Und obwohl es ein gutes Projekt ist und eine angenehme Arbeit nach der Arbeit, trägt es thematisch auch nicht gerade zur Heiterkeit bei, wie man sich vorstellen kann.

Zum Ausgleich gehe ich noch mehr als sonst, noch viel mehr. Weite Strecken durch die Stadt, nach St. Pauli und zurück, quer durch Planten un Blomen, um die Innenstadt herum und am Hafen entlang, durch die Hafencity, dergleichen.

Blick in einen schmalen Gang, der zu einem Hinterhof führt. Gekachelte Wände, in denen sich Licht spiegelt, eine alte Deckenlampe.

Auf der Suche nach Fotomotiven, um die Jagd nach etwas Gutem in den Alltag zu integrieren. Mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass ich tage- und wochenlang nichts aufgenommen habe. Ich dachte mir dann, ich versuche wieder, etwas konzentrierter hinzusehen, die Motive werden da draußen immerhin nicht verschwunden sein. Verschwunden ist nur ein wenig Wahrnehmungsfähigkeit in meinem Kopf, und so etwas kann man sich vermutlich auch wieder antrainieren. Nehme ich an.

Meine ausgedehnten Spaziergänge am Abend sind also gut gerechtfertigt. Ich muss diese Tage, wenige werden es wohl noch sein, die ohne herbstlichen Dauerregen geliefert werden, unbedingt nutzen. Auch wenn sie alle zu heiß sind.

Gehen, schwitzen und hinsehen.

Morgen noch einmal 31 Grad.

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