Restbetrachtungen: Noch elf Werktage im Brotberuf zu absolvieren, zehn vor und einer nach Weihnachten. Noch zwei Sonntagskolumnen für die Lokalzeitung der Heimatstadt zu schreiben, eine für dieses, eine schon für das kommende Jahr. Noch etwa zehn, zwanzig Stunden in ein weiteres Projekt der erfreulichen und freiberuflichen Art zu stecken, vielleicht einige mehr oder weniger – und dann war es das.
Komisch, nicht wahr, das zähle ich in jedem Jahr irgendwann runter, und nicht nur ich mache das.
Ganz so, als sei dahinter etwas anderes als die Wiederholung der Übung zu erwarten. Der Kalender wirkt sich doch massiv auf die Wahrnehmung aus, und am Ende hat man das Jahr vermeintlich geschafft wie eine Fortbildung, auch wenn das inhaltlich noch so sehr Unsinn ist. Man hat nur einen Alltag gehabt, und man hat ihn vermutlich auch weiterhin. Nach jetzigem Kenntnisstand.
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Der Hamburger Freundeskreis Lyrik wird sich vielleicht für diese Veranstaltung zum Großmeister Rühmkorf interessieren. Man sieht sich.
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Auf meiner Suche nach vernünftiger Information in wilden, schlechten und immer unvernünftigeren Zeiten habe ich, keine bezahlte Werbung, nein, ein Probeabo der Blätter für deutsche und internationale Politik abgeschlossen. Und, was ich hervorragend finde, dieses Probeabo endet nach zwei Monaten einfach so. Man muss nichts weiter machen. Das ist mir sympathisch, das können andere Medien gerne nachmachen, warum gibt es das so selten?
Das erste Heft habe ich altmodisch in der Printversion auf dem Sofa gelesen, und ich bin zufrieden damit gewesen. Ich habe aus einigen Artikeln etwas gelernt, meine ich. Ich habe etwas mitgedacht und mir etwas vordenken lassen, das könnte etwas Bleibendes werden. Allerdings ist es, wie man sich vorstellen kann, keine Lektüre, welche die Stimmung hebt.
Das Heft passt jedenfalls zu meinem etwa diffusen, aber doch ausgeprägten Weiterbildungswillen, der mich ein wenig umtreibt und sich auch, ich berichtete, auf die klassische Musik bezieht. Von der habe ich aus den vorigen Jahrzehnten eine so geringe Kenntnis, dass ich mich, und das ist eine billig zu erreichende Freude, immer begeistern kann, wenn ich etwas ohne Hilfe erkenne, zuordnen kann, halbwegs einzuschätzen vermag.
Oder wenn ich Verbindungslinien zwischen musikalischen Bearbeitungen bemerke. und zwar allein, ohne sie vorgesagt zu bekommen.
Weswegen es mich gerade etwas streberhaft erfreut hat, dass ich die Linie zwischen Rachmaninoff (es gibt dummerweise mindestens drei Schreibweisen) und Eric Carmen bei einem Spaziergang gehört habe. Stehengeblieben, gegoogelt, und zack, Treffer. Ha! Sie wussten das vermutlich längst, vielleicht wussten es wieder alle längst, aber ich steige bei dem Thema gerade erst zu, mich muntert so etwas noch auf.
Also dieses gleich folgende und allseits bekannte Lied von Eric Carmen (er ist übrigens, wie die Söhne sagen würden, selbstverständlich auch schon tot, wenn auch erst seit kurzer Zeit) beruht auf einer Melodie-Inspiration aus dem darunter eingebetteten Klavierkonzert.
Zweifelsfrei mein Topcheckermoment der Woche. Und so viele habe ich davon gerade nicht, ich muss sie also ausgiebig feiern, pardon.
Und nun zum Vergleich die Quelle …
Zu und zu schön, nicht wahr.
Und apropos schön. Zum Beginn des Dezembers noch ein etwas entspannteres Lied zur Jahreszeit als gestern, und es kommt schon wieder der Herr Brahms vor, wie neulich. Mit dem habe ich es gerade.
Brahms Lullaby in der Christmas-Version von Nat King Cole. Kann man auch ruhig mal hören.
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Cool. Ich sehe nur weisse Fläche. Nicht mal einen Rahmen oder so… der Text hört auf und geht dann unten weiter… zwischen pardon, Quelle und nicht wahr ist hier nur wunderschöne Leere 🙂
(bin ich nun so neugierig, das ich testweise mal den Browser wechsele? Weiss noch nicht)
@Holger: Das liegt am Adblocker oder DNS-Server mit Werbe- und Tracking-Filterliste
Ich wusste diese Verbindung tatsächlich nicht und bin nun hin und weg.
Vielen Dank
Vielleicht interessant, haben wir immer mit grossem Spass im Auto gehört.
https://open.spotify.com/show/69398Qd2EYyGjLrctWwOPh?si=uKRHBJM3SMuyfUg-aRb2lg
Jaaaaa, diesen Checkermoment hatte ich auch vor ein paar Jahren und war sehr angetan. Ich hab dann bei YouTube diverse Varianten des 2. Klavierkonzerts angeschaut und -gehört. Das ist toll, weil da wirklich so große Unterschiede zu sehen und hören sind. Allein bei den ersten Takten, wenn sich das Stück so steigert. Das mag man sich fast nicht vorstellen, aber es gibt so viele Möglichkeiten, ein paar Akkorde zu spielen!
Liebe Grüße,
Eva
PS: meine liebste Variante ist die arte-Aufnahme von 2014 mit Evgeny Kissin.
@Eba und @Sandra: Danke für die Tipps!