Zweckmäßig vertändelt

Frau Herzbruch mit weiteren Ausführungen zur FDP.

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Gehört: Eine Sendung über die Grenzregionen in Estland und die Stimmungen dort. Es geht u.a. auch um die Minderheit der Seto (Wikipedia-Link), die war mir nicht geläufig. Auf Youtube etc. findet man ihre besondere Gesangstechnik, die ist auch interessant.

Außerdem gehört: Eine Sendung über die Reichsbürger und die Frage, welches Reich da eigentlich gemeint sein kann.

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Aber immer auch Erfreuliches melden. So habe ich etwa den letzten Sonntag zu großen Teilen vertan und vertrödelt. Es war nicht geplant, aber es war doch eine angemessene Art, das Wochenende zu begehen, möchte ich meinen.

Ich blieb gleich am frühen Morgen bei einem Jacques-Brel-Cover von Michael Heltau hängen. Bei seiner Jojo-Version, auf die ich irgendwie beim Recherchieren für irgendwas kam.

Ich hörte dann noch ein weiteres Lied von ihm und dann noch eines, und dann, ich weiß nicht recht, wie es zuging, war es auf einmal Mittag. Die Zeit kam mir mit seinen Liedern recht sinnvoll, wenn auch ungeplant verbracht vor, sozusagen zweckmäßig vertändelt.

Es gibt wunderbare Aufnahme von ihm, und es ist einigermaßen naheliegend, vor allem seine Brel-Übertragungen zu rühmen. Aber weil das Jahr bereits spürbar zu Ende geht, und weil es schon die Zeit der Bilanzen und der Jahresschlüsse ist, in meinem Brotberuf und auch sonst, erinnere ich kurz an eine andere Aufnahme. Das Lied ist von Ernst Arnold, man kennt es in -zig Versionen, besonders in der von Hans Moser.

Vermutlich wirkt es tiefsinniger, wenn man den religiösen Aspekt des Textes tatsächlich teilen mag, aber man kann aus dem Stand auch zu einem grundsätzlicheren Fatalismus ableiten. „Eine Weltwahrheit aus Wien“ kommentierte jemand auf Youtube

„Wie schnell kann es anders oft sein über Nacht,
Das Ende wird immer von oben gemacht.“

Alte Lieder leise pfeifend durch den Dezember. Und warum auch nicht. Ich grüße meine Kolleginnen und Kollegen in der Stadt, in der dieses Lied gehört.

Hier gibt es noch eben zum Vergleich die Original-Aufnahme, von Ernst Arnold selbst gesungen.

Im Bild die Mönckebergstraße am Sonnntagmorgen.

Die menschenleere Mönckeberstraße am frühen Sonntagmorgen, darüber die Weihnachtsdeko

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2 Kommentare

  1. Herzlichen Dank für Ihre Erinnerung an den wunderbaren Ingolstädter (!!) Wahlwiener Michael Heltau und sein von Werner Schneyder adaptiertes Brel-Repertoire. Ihn in München live zu erleben war ein Highlight für Chanson-Fans.

  2. Ihre Links werden insgesamt dankbar zur Kenntnis genommen und das Spektrum des Wissens je nach eigener Interessenlage stetig erweitert. Für mich war aktuell hochinteressant die berufsbedingte Insidersicht von Frau Herzbruch, die sehr klar den Verkommenheitsstatus von Lindners FDP aufzeigt, der nun mit dem hinterhältigen Papier seinen (vorläufigen?) Höhepunkt erreicht hat.
    Ich hoffe nur, dass die zukünftigen Wähler* klug genug sein werden, nicht auf deren rechtfertigende Narrative hereinfallen.

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