Hamburg gibt mehr Geld für Kultur aus. Die geplagten Menschen aus Berlin möchten diesen Absatz vielleicht überspringen? Ich könnte es verstehen, man muss seine seelische Stabilität manchmal auch zu schützen wissen.
Davon abgesehen: Auch die guten Nachrichten mitnehmen und prominent hier einbauen. Frohsinn verbreiten und Aussicht auf Gelingendes. Auch einmal mit etwas einverstanden sein, es kommt selten genug vor. Und, versteht sich, diese mit meinen Steuern ausdrücklich gerne finanzierte Kultur dann im Gegenzug auch besuchen, ansehen und erleben.
Um das ansonsten eher dämonisch am Kalenderrand erscheinende nächste Jahr wenigstens mit einem konstruktiven Gedanken anzugehen, mit immerhin einem mehr als keinem. Wenn wir sonst schon bei nahezu sämtlichen Themen mit bedauerlicher Sicherheit eher zum Heulen und Zähneklappern, zum Händeringen und Haareraufen übergehen werden. Zwischendurch können wir hier immerhin ins Theater, ins Konzert, ins Museum gehen.
Ich werde es jedenfalls so machen, das ist zumindest der Plan. Ich werde mich passend verhalten und mein Kulturbudget ebenfalls erhöhen. Das wird in Zeiten der massiv bedrohten Demokratie ohnehin angemessen zu sein.
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Gehört, und es passt im weitesten Sinne noch in den Zusammenhang: Eine Sendung beim Deutschlandfunk über die Evolution der menschlichen Gewalt: Weshalb Krieg uns nicht in den Genen steckt. Ein Titel, bei dem man zunächst spontan widersprechen möchte, sofern man die Weltlage am Rande zur Kenntnis nimmt. Es geht um patriarchale Strukturen und ihre verheerende Wirkung auf die Gesellschaft. Es geht in biologischer Hinsicht um unsere verwandten Primaten, und es geht auch wieder um die Mutter fast aller unserer Probleme. Also um die neolithische Revolution, in der unsere Vorfahren die selten dämliche Idee hatten, den Besitz und die Arbeit zu erfinden.
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Ansonsten gerne gesehen: Diese Doku auf arte über Cary Grant. Ein schüchterner Mann voller Selbstzweifel und schlimmen Ängsten, man sah es ihm nicht eben auf den ersten Blick an.
Außerdem gesehen: Eine weitere arte-Sendung, diesmal über Italo Svevo, dessen Zeno Cosini ich viel zu spät, erst in diesem Jahr gelesen habe. Der Herr ist interessant, seine Bücher sind es auch. Fast noch interessanter kam mir in dieser Sendung aber Triest vor, seine Stadt.
Besonders faszinierende Bilder sah ich da, ungeheuer anziehend. Man könnte glatt meinen, dort einmal hinzumüssen, um etwa zehntausend Fotos zu machen. Aber ich habe ja, siehe oben, schon einen anderen Plan.
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Lieber Herr Buddenbohm,
Herzlichen Dank für Ihren Link zum Gespräch mit Herrn Meller beim DLF. Das ist für uns gerade sehr hilfreich, denn wir planen gerade zu Ostern 2025 einen kostenlosen Online Kongress zum Thema „Wie geht Frieden? – machtvolle Alternativen zu Krieg und Aufrüstung“. Wir wollen damit erreichen, dass wenigstens wieder über Alternativen gesprochen wird. [Anmerkung MB, ich habe hier einen Link rausgekürzt, den ich erst lange prüfen müsste, wozu ich keine Zeit habe, sorry].