Nur zwei, drei Links und ein Zitat

Gesehen: Diese Doku bei arte über Truman Capote und sein Buch „Kaltblütig.“ Über einen Mordfall, zu dem er zunächst nur eine Zeitungsnotiz las, die ihn dann unplanmäßig Jahre beschäftigt hat. True Crime in den Anfängen also, als das Thema noch keine Standardform der leichten Podcast-Unterhaltung war. Eine verstörende Geschichte über eine verstörende Geschichte. Und diese Dokumentation, in der auch die Verfilmung des Buches vorkommt, ist dann schon die vierte Form der Steigerung.

Eine weitere Ergänzung zum vielfältigen Themenkreis Fiktion und Realität also, allerdings keine der besonders beruhigenden, angenehmen Art.

***

In der ARD-Mediathek gibt es aber auch etwas für die eher entspannte Stimmung. Eine Doku, die sich besonders viel Zeit nimmt, die Ruhe ausstrahlt und Längen zulässt, was doch sehr auffällig ist. Das passt womöglich als Besinnungsprogramm auch zu Ihren Feiertagen (das Video ist bis 12.1. verfügbar).

Living Bach“, da geht es um Menschen weltweit, die sich in Laienchören, Ensembles etc. intensiv mit der Musik von Bach beschäftigen. Interessante Geschichten sind darin. Vieles erscheint romanhaft ausbaufähig, das fällt sicher nicht nur mir auf. Das Paar aus Malaysia mit dem Cembalo-Bausatz etwa, der dann doch etwas schwieriger im Aufbau ist als ein Möbelstück von Ikea. Es klingt arg nach einem Plot für ein Buch, das einen internationalen Literaturpreis abräumt.

Wenn Sie selbst Musik machen, sehen Sie sich das unbedingt an. Aber es passt selbstverständlich auch, wenn Sie einfach nur Bach mögen.

***

Ebenfalls kompatibel zum Datum und ungeachtet meiner Verfassung, die sich nicht einmal ansatzweise weihnachtlich anfühlt, habe ich eine Sendung über den historischen Jesus gehört (46 Minuten beim Deutschlandfunk). Dabei habe ich immerhin in eher seltener Zufriedenheit mit mir selbst festgestellt, dass ich bei dem Thema auf dem neuesten Stand bin. Da war nichts Neues für mich dabei. Das ist auch einmal schön, ein Gefühl fast wie ein bestandener Test.

Als die Söhne noch klein waren, gab es bei uns am 24. noch den obligatorischen Kirchenbesuch. Dort gab es das Krippenspiel, an dem sie oder ihre Freundinnen und Freunde stets beteiligt waren. Außerdem war der Pastor unser geschätzter Nachbar, wir hatten damals noch einige Verbindungslinien in die Gemeinde und waren mit ihr auch über Projekte verbunden.

Das ist alles längst vorbei, heute hat das Fest bei uns keinen religiösen Bezug mehr.

Aber ich denke immer noch gerne an diese eine Weihnachtspredigt in der anderen Familienkirche zurück, im Heimatdorf der Herzdame in Nordostwestfalen. Etliche Jahre ist das schon her, wenn auch nicht ganz so lange wie das gestern erwähnte Alstereisvergnügen. Diese eine Predigt jedenfalls, von der ich vermutlich schon mehrfach berichtet habe, weil mich der Gedanke daran bis heute so überaus verlässlich amüsiert. Diese Predigt nämlich, in der Jesus vom Pfarrer im steten Bemühen um aktuelle Bezüge und freshe Ansprache auch der Jüngeren mit Batman verglichen wurde, über den vermutlich gerade ein neuer Film im Kino lief.

Er predigte über die beiden Helden und ihre Motivation: „Der eine kam aus dem Dunkel, der andere ging ins Dunkel.“

Es wird wohl der einzige Satz sein, den ich jemals aus einer Kirche mitgenommen habe. Aber ich mag ihn immer noch.

***

Im Bild ein Kirchenfenster, vermutlich zu St. Jacobi gehörend. Wenn man nicht immer gleich Notizen macht und Schlagwörter vergibt!

Ein Kirchenfester, von innen fotografiert, Bleiverglasung, ein geometrisches Muster, keine figürliche Darstellung

***

Sie können hier Geld in die virtuelle Version des Hutes werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert