Ich hatte neulich mein Abo der New York Times erwähnt. Diese Zeitung wird meinen Erwartungen eher nicht gerecht, denke ich, das werde ich nicht verlängern. Etwas Geld warf ich nun aber gerne Wired zu, bei der sie sich gerade intensiv am Putsch in den USA abarbeiten, wie es alle Medien dort und anderswo tun sollten. Und deren Abo man auch billigst bekommt (5 Euro für das erste Jahr, keine bezahlte Werbung, nein).
Na, man hangelt sich so durch.
Wenn Sie zum eher schrecklichen und frustrierenden Thema „Journalismus in dieser Lage“ noch einen ausgefeilten Longread vertragen, lesen Sie Ian Dunt (hier Wikipedia über ihn), der in seinem Newsletter „Striking 13“ zwar aus deutlich britischer Perspektive, gleichwohl leicht übertragbar das Ganze gut nachvollziehbar aufdröselt: „Journalism is collapsing in the middle of the information war.“
Immerhin bemüht er sich zum Ende hin um positive Aspekte und Sätze: „But we have the power to turn the tide.“
Man möchte, dass er Recht hat.
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Im ohnehin empfehlenswerten Podcast von Carolin Emcke, „In aller Ruhe“ bei der SZ, spricht sie, und es passt in diesen Kontext, in der aktuellen Folge „Wissenschaft in Zeiten der Gegenaufklärung“ mit Patrick Cramer, dem Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft. Die mediale Wirklichkeit spielt eine größere Rolle im Gespräch. „Vernünftiger Diskurs hoppelt immer hinterher“, heißt es dort, nicht ganz satzbaugerecht zitiert. So banal es klingt, so sehr ist es gerade ein elementares Problem unserer Gesellschaft.
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Und wer wieder einmal ein abweichendes Thema braucht, ohne den ganzen Politik-Klimbim, was leicht nachvollziehbar ist – beim Deutschlandfunk hörte ich eine Sendung über alles, nämlich über den Kosmos: Vom Urknall und dem Multiversum.
Es ist kompliziert. Aber es entspannt in diesem Fall etwas, denn es verbleibt dabei, dass wir zwar alles studiert haben, wie damals der Dr. Faust, aber nicht einmal viel wissen, und dass es vielleicht sogar okay ist, wenn wir nicht alles wissen.
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Das Hörbuch dieser Tage: „Der ewige Spießer“ von Ödön von Horváth, gelesen von Robert Meyer.
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Ein entspanntes Wochenende wünsche ich
die korrektorin kann nicht anders: emcke.
(ehmke war der politiker.)
Danke, korrigiert.