Eine kleine Korrektur

Beim Deutschlandfunk Kultur gibt es eine Lange Nacht über Giacomo Casanova. Interessant ist sie, wie fast alle Folgen dieser überhaupt lobenswerten Reihe.

Ich habe, fällt mir da ein, wo ich gerade bei bekannten Verführungskünstlern bin, mit denen ich mich sonst nicht einmal ansatzweise näher verbunden fühle, neulich ein Kompliment bekommen und mich sehr darüber gefreut. Fast wie ein Mensch, für den flirty Situationen eher an der Tagesordnung sind.

Weswegen ich kurz und fast lebenshilfemäßig einen mir wichtig erscheinenden Aspekt bei Komplimenten hervorheben möchte: Man sollte sie machen. Und annehmen, das sicher auch.

Aber gut, es spricht auch immer etwas dagegen, sie anzunehmen, ich weiß es. Been there, done that, got the t-shirt.


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Und eine kleine Korrektur möchte ich zwischendurch anbringen. Vermutlich ist sie nur für Menschen aus Hamburg interessant, ich halte es möglichst kurz.

Das in fast sämtlichen lokalen Medien, Blogs (womöglich auch in diesem, mon Dieu!) etc. so oft und reflexmäßig wiederholte Statement, dass die Hamburger Innenstadt abends friedhofsähnlich unbelebt sei, es stimmt gar nicht mehr. Im Rathausquartier (Kleine Johannisstraße etc.) geht es bei gutem Wetter mittlerweile nahezu szeneviertelmäßig gut besucht zu, wie ich am letzten Wochenende etwas überrascht festgestellt habe. Man sitzt und trinkt und isst in der Außengastro, als stünde die Ecke seit einer Weile schon in jedem Reiseführer. Was auch sein kann, ich lese keine Reiseführer und würde es also kaum mitbekommen.

Die Innenstadt besteht nicht nur aus den beiden Haupteinkaufsstraßen, das zwischendurch einmal einräumen. Und wenn die Belebung und Sanierung des Rathausquartiers einem Plan folgt, dann scheint er sogar zu funktionieren. Es kommt mir einigermaßen originell vor.

Verblüffend allerdings, dass für das, was dort so überzeugend nach sich belebender, Fahrt aufnehmender Gentrification aussieht, vermutlich keine Mieterinnen oder Mieter vertrieben werden mussten. Weil dort meines Wissens in den letzten Jahrzehnten eh niemand gewohnt hat. Das wirkt auf eine gewisse Weise nicht drehbuchgerecht, was die klassische Stadtentwicklung angeht, deren Phasen man doch zu kennen meint.

Man erwartet es anders, aber gut – irgendwas ist immer.

Die Gegend da ist ein BID, ein Business Improvement District, sehe ich nebenbei, und weise daher sicherheitshalber darauf hin, dass ich damit geschäftlich nichts zu tun habe. Keine bezahlte Werbung, nein.

Alle positiven Sätze über irgendwas fallen unter einen gewissen Generalverdacht, nicht wahr. Das ist auch keine schöne Entwicklung, aber ich weiß, ich habe mitgemacht. Siehe auch „Die schärfsten Kritiker der Elche“ beim Großmeister F.W. Bernstein.

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Ein Steg an der Außenalster, Außengastro-Bestuhlung darauf, an einem Fahnenmast die Hamburg- und darunter die Regenbogenflagge

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