Ich habe neun Jahre lang fleißig gebloggt, bis ich einen Sponsor gefunden habe, die Herzdame hat den ersten bereits nach einer Handvoll Kuchenrezepten (siehe ganz unten). Es gibt mir ein wenig zu denken, aber was soll man machen. Wenn ich das gewusst hätte, ich hätte mir natürlich gleich schicke Kleider angezogen und Torten produziert. Aber gut, Ehre, wem Ehre gebührt, das ist nun ihre Leistung.
Es geht in dieser Folge um Käsekuchen, das ist natürlich ein ganz heikles Thema. Den bekommt man so oft in falscher Konsistenz vorgesetzt, zu trocken, zu fest, zu hart am Rand, mit seltsamen Früchten drin, geschmacklich nah an Bauschaum, Käsekuchen ist gar nicht so einfach. Ich bin daher sehr angetan, dass die Herzdame vor einer Weile beim richtigen Käsekuchenrezept gelandet ist, richtig natürlich nur in dem Sinne, dass er mir genau richtig erscheint. Dazu gehört, dass da Dosenmandarinen drin sind, weil das nämlich immer schon so war. Man muss ja nicht alles ändern, nur weil man es ändern kann. Käsekuchen ohne Dosenmandarinen ist Frankfurter Kranz ohne Butter, also irgendwie sinnlos.
Für den Teig brauchen wir:
200 g Mehl
100 g Zucker
100 g Butter
1 Ei
1 P Vanillezucker
1/2 P Backpulver
Und für die Füllung:
750 g Magerquark
150 g Zucker
4 Eier
1 P Vanillezucker
1 P Vanillepuddingpulver
1/4 l Milch
1 Dose Mandarinen
Zuerst soll eigentlich eine Springform eingefettet werden, sagen die meisten Rezepte, die Herzdame macht das anders. Sie deckt den Boden einer Springform mit Backpapier ab, bastelbegabte Kinder können gerne helfen, wie hier im Bild Sohn II. Bei beschichteten Formen muss man auch den Rand nicht unbedingt einfetten.
Aus den 200 g Mehl, 100 g Zucker, 100 g Butter, 1 Ei, 1 Packung Vanillezucker und einer 1/2 Packung Backpulver einen Teig kneten, auch dabei können Kinder helfen, das übernimmt Sohn I.
Aber immer beachten – die meisten Unfälle passieren im Haushalt.
Die Krümel mit der Hand einarbeiten, so lange bis alles eine formschöne Kugel ohne Gebrösel ergibt.
Der Teig kommt in die Springform, dabei einen Rand basteln.
Jetzt die Füllung.
Aus 750 g Quark, 150 g Zucker, 1 Packung Vanillezucker, 1 Packung Vanillepuddingpulver, 4 Eiern und 250 ml Milch die Füllung zubereiten. Hierfür wird Eigelb vom Eiweiß getrennt, das Eigelb kommt direkt in die Käsemasse, das Eiweiß wird zu Eischnee geschlagen und zum Schluss untergehoben. Wenn man etwas Nervenkitzel möchte, kann man ein Kind vier Eier für ein Foto halten lassen, dann die Zutatenliste ggf. noch einmal um vier Eier erweitern.
Bei diesem Vorgang hatte ich eine interessante Erkenntnis. Dieses weiße Ding, dessen Existenz in der Küchenzubehörschublade mir seit Jahren ein Rätsel ist, hat tatsächlich einen Sinn! Und ich habe es nicht gewusst. Es trennt Eier, große Überraschung. Ich habe mich immer nur beim Herumräumen kurz gewundert, was das eigentlich ist. Man lernt eben nicht aus, nicht einmal vor der eigenen Küchenschublade.
Das Eiweiß wird zu Schnee geschlagen.
Den Eischnee mit dem Rest der Zutaten verrühren.
Dann diese Masse in die mit Teig ausgelegte Springform gießen.
Jetzt braucht man die Dosenmandarinen. Wenn es bei Ihnen wie bei uns zugeht, sind die zu diesem Zeitpunkt allerdings nach diversen Diebstahlsdelikten schon fast alle, weswegen man die Zutatenliste oben vielleicht besser auch um eine weitere Dose Mandarinen erweitert.
Die Mandarinen abtropfen lassen und dann im Teig versenken. Nach System, nach Willkür oder nur auf einer Seite, ganz nach Belieben. Die Grundregel bei uns scheint zu sein, dass an allen Fingern Teig kleben muss.
Dann kommt die Pracht in den Ofen. Bei 180-200 (Umluft 150-160) Grad etwa eine Stunde backen. Dabei wird zum Schluss der Rand dunkel, das soll auch so sein, alles richtig.
Je nach Ofen muss man aber ziemlich genau hinsehen, damit es nicht zu dunkel wird.
Und nachsehen und abwarten.
Zwischendurch einmal die Stäbchenprobe – wenn kein Teig mehr am Stäbchen klebt, ist der Kuchen fertig.
Wenn er gemäß Farbe und Stäbchen tatsächlich fertig ist, sieht er etwa so aus:
Und so muss er auch aussehen, so muss er schmecken. Ich hatte beim Bearbeiten der Bilder den Eindruck, man sieht ganz gut, wie er schmeckt.
Wenn man den Kuchen nach diesem Rezept macht, wird der Rand nicht zu hart, der Kuchen ist fluffig und doch saftig, er ist genau, wie er gehört. Und er macht natürlich etwas her, das ist sehr kaffeetafelkompatibel und macht schwer Eindruck bei all diesen Kinder-Events, zu denen man einen Kuchen mitbringen soll. Man wirkt damit allerdings etwas streberhaft, das muss man natürlich beachten.
Tres belle, exactement das hiesige Käsekuchenrezept. Nur lecker!
Dosenmandarinen sind ein Muss.
Ganz ähnlich wie die Kondensmilch im (Dosen-)bohnensalat aus dem Rezept von Stevan Paul. Kondensmilch. Auf sowas kommt man ja nie.
Der Kuchen himself wird sofort morgen früh direkt nachgebacken.
Übrigens stelle ich mir eine „Herzdame lugt in den Ofen“-Bilderserie sehr anmutig vor. Sehr.
Der sieht köstlich aus und die Herzdame, wie immer, super schick! Ich könnte nie in solch toller Kleidung backen, ich kleckse zu viel.
Ich werde ihn auf jeden Fall nachbacken. In Jeans und Pulli. Geschmacklich wird das ja nix verändern. Gott sei Dank.
Danke für das Rezept.
Wie immer in der Rubrik “ die Herzdame backt“ alles sehr schön, sehr lecker. Wer jetzt den Download Button für ein Kuchenstück erfindet, dem ist die Weltherrschaft sicher ( ich hatte bei, Lesen ein Stück Schmandkucken von meiner Herzdame zur Hand). Sehr schöne Rubrik,sehr schönes Blog ;lese ich sehr gerne.Danke dafür.
Die Modestrecke wie immer sehr gelungen. Die Bluse – très chic!
Ach so, es ging nicht vorrangig um Mode sondern um den Käsekuchen?
Dosenmandarinen! Zählen zu den am meisten unterschätzten Obstsorten. Auch wenn Ernährungsberater wahrscheinlich die Kategorisierung als Obst anzweifeln wollen.
Der Kuchen sind auf jeden Fall sehr lecker aus.
Ich bewundere, wie hübsch sich die Herzdame immer fürs Backen macht. 😉 Und ich sehe das Kind auf Socken auf Stuhl und denke an meinen eigenen Haushaltsunfall von vor sehr kurzem (http://ichtuwasichkann.de/2015/01/haushaltsunfall/), dann auch da spielten Socken eine unheilvoll wichtige Rolle.
Was für schöne Fotos und das Rezept wird nachgebacken, auch wenn ich (wie alle mitlesenden Damen) bei „Die Herzdame….“ immer Angst habe gleich ein Kleid zu kaufen. Oder meine Wände blau zu streichen. Oder Schuhe.,.. die Ofenschuhe sehen super aus!
Liebe Grüße.
Danke!
In anderen Zeitschriften nerven mich die Modestrecken immer, aber hier im Blog – ganz wunderbar. Zum Glück besitze ich schon eine ähnliche Bluse. Ich kann schließlich nicht jedes Mal das kaufen, was die Herzdame beim Backen trägt.
Die Tür des Unterschranks links neben dem Herd sieht aus, als sei sie nicht richtig eingestellt. (Ich muss sowas bemerken.)
Ich liiiiiiebe Käsekuchen. Deswegen mach ich den so gut wie selten. Den ess ich nämlich auch immer direkt. (Wer sagt, in eine einzelne Frau passen keine zwölf Stück Kuchen? Ich hab trainiert!) Allerdings finde ich persönlich den NY-Style Cheesecake aus Frischkäse noch eine Winzigkeit besser als den guten deutschen. Mit Erdbeersauce… yum. Muss nach Hause, will backen.
Ich hab’s ja nicht so mit dem Backen, aber die Fotos – himmlisch. Wenn der Kuchen so gut schmeckt, wie die Bilder aussehen, kann er nur superlecker sein.
Arbeitsschutz…..Arbeitsschuhe und Schutzbrillen und Schutzhandschuhe…..nenene…also wenn das die gewerbeausfsicht mitkriegt. Und dann erst die Kinderarbeit.
Aber was weiss ich schon…ich bin ja nur ein Kuchenesser :-)) Danke fürs Rezept^^
Dass man so anmutig in einen Ofen schauen kann, faszinierend!
Und Hunger hab ich jetzt auch.
Nein wie isses möchlich! Da kriegt man sein eigenes Rezept bebildert und lacht sich schepps. Und dieses Kinderhändchen, das das Papier absäbelt und die feine Geometrie der Mandarinorangen. Hachnein. ALLES richtig gemacht. Ganz vielen Dank, bin jetzt fröhlich!
„Wie kommt es eigentlich, dass die Dosenmandarinen keine Haut mehr haben?“
Schon nach relativ kurzer Recherche im Netz stößt man auf nicht wirklich appetitanregende Erklärungen.
Auch ohne das Wissen um die Salzsäure habe ich die orangefarbenen Farbtupfer schon immer weggelassen und nehme stattdessen lieber Quark mit 30-40% und 6 Eier.
Schmeckt auch 🙂
Ja. Bitte fügen Sie dem Quark noch etwas Zitronensaft, frisch gepresst (prima kinderarbeit) hinzu, dann schmeckt es wie bei Oma.
Hervorragendes Rezept! Klappt problemlos und schmeckt ausgesprochen lecker!
Wir sind ganz begeistert. So muss ein Käsekuchen schmecken. Und das Mandarinen Versenken macht auch großen Kindern über 40 Spass 😉
Ausprobiert und für sehr lecker befunden. Auch wenn ich glatt vergessen habe, die Mandarinen zu versenken und mich damit vermutlich um eine der Hauptfreuden beim Backen gebracht habe. Schmeckt aber auch ohne.
Die Zutaten hatten wir ja schon eingekauft Dieses Rezept gibt uns nun den Kick, den Käsekuchen nun zu backen
Ist toll beschrieben und sieht klasse aus