Die geschätzte Juramama über den schwangeren Sigmar Gabriel. Sie wissen schon, der ach so offensive Papa.
Margarete Stokowski über weiße mittelalte heterosexuelle Männer. Sehr guter Text.
Stefan Mesch über Kommentare und die Kunst, in der aktuellen Lage einen geraden Satz zu schreiben.
Das hier ist der vermutlich allernovemberigste Text, den man gerade im deutschsprachigen Netz auftreiben kann: “Mach’s gut, Dose.” Leserinnen, die ihr monatliches Traurigkeitsvolumen bereits aufgebraucht haben, lassen den vielleicht lieber aus, ein völlig ernstgemeinter Hinweis. Nach dem traurigsten Text des Novembers kann man sehr schön den besten Weihnachtstext 2016 anlegen und ja, die Wahl ist schon entschieden, doch, doch. Gucken Sie hier. Man möchte Tilman Rammstedt sofort irgendeinen Preis für den Text geben. Oder wenigstens einen Zimtstern.
Aus naheliegenden Gründen interessieren mich oder uns Schulthemen immer mehr. Wir waren gestern auf dem ersten Infoabend zum Thema weiterführende Schulen, dort waren unfassbare acht Schulen vertreten, die für Sohn I in Frage kommen, und das waren noch nicht einmal alle, so ist das eben in der Mitte von Großstädten. Zu viel Auswahl kann etwas lästig sein, zu wenig wäre aber natürlich auch nicht recht, das ist also alles Jammern auf hohem Niveau, schon klar. Immerhin ein paar wichtige Erkenntnisse gehabt, wenn auch keine Erleuchtung. Aber es ist ja noch Zeit. Wir fangen damit überhaupt nur in diesem Jahr (er ist erst in der 3. Klasse) schon an, weil es bei dieser Riesenauswahl tatsächlich etwas schwierig wird, sich alles in nur einem Jahr anzusehen, zumal die Tage der offenen Tür etc. gerne in die Vorweihnachtszeit fallen, in der man bekanntlich überhaupt keine anderen Termine hat, haha.
Man macht sich aber sowieso eventuell umsonst viele Gedanken, weil man die Schule, die man dann unbedingt für das Kind haben möchte, nicht zwingend bekommt. Gibt es nicht genug Plätze, entscheidet die Entfernung zur Schule, es gewinnen dabei die Nachbarn aus dem Stadtteil der Schule, weswegen es in Hamburg lustige Ummeldespielchen unter Eltern gibt. Da werden wir allerdings nicht mitmachen. Etwas seltsam kam mir in den letzten Wochen manchmal die Sicherheit vor, mit der einige Eltern ihr Kind zu kennen meinen, der oder die ist so und so, und zwar genau so – und bleibt auch so. Vielleicht stimmt das bei denen sogar, ich will das gar nicht ausschließen, das kann ja alles sein, aber diese Sicherheit habe ich eher nicht. Die Söhne ändern sich noch und können mich dabei jederzeit überraschen, ich habe keine Ahnung, wie die in drei, vier, fünf Jahren sind. Ich mag Kinder nicht hochrechnen. Dass alle Schulen mittlerweile irgendeinen thematischen Schwerpunkt haben, finde ich daher sogar etwas nervtötend, als ob man mit zehn Jahren schon so festzulegen ist, das ist doch immer noch ziemlich früh.
Herausragende Spezialbegabungen stelle ich bisher bei den Söhnen übrigens auch nicht fest, damit wäre natürlich alles einfacher. Na gut, Sohn I kann im Vorbeigehen aus dem Augenwinkel das neue Passwort für das iPad erkennen, das ich gerade heimlich eingebe, das fällt wohl in den Bereich alltagstaugliche Spezialbegabung, aber das ist keine dieser sofort schulisch brauchbaren Begabungen. Die Lage wäre deutlich einfacher, wenn er schon Opern komponieren, Spiele programmieren oder am Stufenbarren “Jugend trainiert für Olympia” anpeilen würde. Das würde ich allerdings höchst irritierend finden.
Als ich damals aufs Gymnasium kam, war es vollkommen diskussionsfrei das, auf dem auch schon mein Bruder war, ganz einfach. Und der war da, weil da auch schon meine Schwester war. Und die war vermutlich da, weil meine Mutter das so entschieden hat, vielleicht weil auf der Schule auch schon der von ihr geschätzte Thomas Mann war. Ich weiß es nicht, aber es wäre nicht erstaunlich. Als ob die eigenen Kinder dann auch irgendwann Bücher schreiben würden! Na, so hat jeder seine Strategie.
Was wollte ich sagen? Ich wollte eigentlich nur eben diesen Link zu einem Schulthema posten, pardon:
“Die Schüler sitzen hier gerade in einer der wichtigsten Unterrichtsstunden ihres Lebens.”
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