Beifang vom 19.01.2017

In Hamburg hat der erste Unverpackt-Laden eröffnet, da muss ich demnächst auch hin. Weil die Söhne schon seit Wochen fragen, wann man da endlich einkaufen kann, sie finden das wichtig und richtig und zur Abwechslung habe ich nicht herausfinden können, wie sie auf dieses Thema eigentlich gekommen sind. Egal, beiden ist jedenfalls klar: Verpackungen gehören abgeschafft. Wie man ohne einkaufen kann, das können sie sich überhaupt nicht vorstellen, das wollen sie selbst sehen.

Ich habe neulich “Wer wir waren” von Roger Willemsen durchgelesen, hier gab es eine treffende Rezension dazu. Es ist ein besonders schmales Buch, dabei niederschmetternd und mit einem Ende, das man noch etwas länger in der Magengrube merkt. Aber es lässt einen nicht hoffnungslos zurück, das auch nicht. Es ist ein gut zu lesendes Buch, das ist ein wenig wie bei einem wirklich guten Blues. Man hört zu, man findet ihn interessant, man hört sich rein, man merkt, dass da etwas wirkt. Man rauscht etwas talwärts, man findet das alles richtig so – sonst würde man es ja nicht hören. Und man hört irgendwann auch wieder andere Musik.


Nur noch schnell ein Lied für heute, wenn auch nicht aus der Blues-Linie, eher Folk/Country. Und oh, ich sehe gerade erst: Der Sänger ist soeben verstorben. Nach dem in dieser Hinsicht etwas seltsamen Jahr 2016 ist das übrigens eine Standardfrage der Söhne, wenn ich Musik höre und irgendwen gut finde: “Und der ist bestimmt auch tot, oder?” Passt schon.

2 Kommentare

  1. Is ja ’n Ding, dass wir unökologischen Südfranzosen HH überholt haben; wir haben so einen Laden schon seit über einem Jahr in einem Provinzstädtchen – ich weiß nicht, wie es in D laufen wird, hier ist es soo unverpackt dann auch wieder nicht: Papiertüten überall. Aber selbst der ökologischste Südfranzose geht nicht mit selbstgenähten Stoffbeutelchen einkaufen –

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