Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die seit langem mal wieder im Kino war.
Eigentlich hatte ich gar nicht vor ins Kino zu gehen, aber der Gatte war kurz vorher in dem Film Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt und so begeistert, dass er drauf bestanden hat, dass ich den Film auch unbedingt sehen müsste. Er hat mir sogar gleich die geeignete Begleitung mitvorgeschlagen, meinen alten Freund M. Eine phantastische Idee, denn den hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehen.
Wir hatten uns tatsächlich so lange nicht mehr gesehen, dass wir die komplette Werbung und die Trailer (wenn es überhaupt welche gab) verpasst haben, weil wir uns so viel zu erzählen hatten. Vom eigentlichen Film haben wir dann aber doch alles mitbekommen und uns köstlich amüsiert.
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sven Regener, von dem ich auch bisher nur genau dieses Buch gelesen hatte. Keine Ahnung, warum ich nicht mehr von ihm gelesen habe, wenn davon doch alle immer schwärmen. Aber die anderen Verfilmungen kenne ich alle schon, da muss ich nun auch die Bücher nicht mehr lesen.
Der Film spielt in der Techno-Szene Anfang der 90er. Karl Schmidt, der auch schon früher im Buch bzw. Film als Freund von Herrn Lehmann dabei war, war wegen Drogen und Nervenzusammenbruch in der Psychiatrie und lebt nun in einer Ex-Drogen-WG. Zufällig trifft er auf alte Freunde aus seiner Zeit in Berlin, die mittlerweile ein erfolgreiches Techno-Label aufgebaut haben.
Sie heuern ihn als Fahrer und Aufpasser für ihre Magical Mystery Tour an. Karl geht mit einem Haufen ständig zugedröhnter DJs auf Deutschland-Tour und muss zusehen, dass sie rechtzeitig zum nächsten Auftritt an den Plattentellern stehen, was ungefähr so einfach ist wie einen Sack Flöhe zu hüten. Zudem wird er immer wieder von psychotischen Rückfällen geplagt und durch die Drogenabstürze um ihn herum auf eine harte Probe gestellt.
Normalerweise müsste ich ja nicht unbedingt ins Kino, nur weil der Gatte sagt, dass es ein lustiger Film ist. Oder weil es eine Sven Regener Verfilmung ist. Oder ich das Buch schon gelesen habe. Irgendwann kommt das ja eh alles auf DVD, im Fernsehen oder bei Netflix.
Aber die Schauspieler… Ich stehe ja total auf Charly Hübner, der den Karl Schmidt spielt. Ich stehe so auf Charly Hübner, dass ich sogar mit Begeisterung sämtliche Bibi & Tina-Filme gesehen habe. Und Bjarne Mädel, der den Sozialarbeiter von Karl Schmidt spielt, auf den stehe ich auch so. Und Detlef Buck ist auch toll, ach und die anderen auch. Bei dem Aufgebot und dann noch unter der Regie von Arne Feldhusen (der mit dem Tatortreiniger), da musste ich mir den Film ansehen.
Und es hat sich echt gelohnt. Ich fand die Schauspieler super und ich habe mich durchgehend kringelig gelacht.
Nicht ganz stilecht ist die Filmmusik. Viele Songs waren eher aus den späten 90ern, statt den frühen, was ich allerdings nicht schlimm fand, da ich mit Whirlpool Productions, Egoexpress oder Jimi Tenor mehr anfangen kann als mit WestBam und Co.
Und wenn man gut aufpasst, kann man noch das ein oder andere bekannte Gesicht entdecken, dass sich als Cameo in die Szenen geschmuggelt hat. Wenn man sie denn erkennt. Ich erkenne grundsätzlich nie irgendwelche Stars, und mein Begleiter musste mir ständig in die Rippen stoßen: „Da, da, guck mal da …“.
Die Playlist zum Film bei Spotify:
*kreisch* … „manchmal bewegt sich einer nicht aber deshalb ist er noch lange nicht tot „… ich lieg hier mit Lachtränen überm Schreibtisch … Bjarne Mädel & Co …. krass