Die nachgereichte Auflösung zur vorgestrigen Überschrift, das war, Sie haben es natürlich sofort gemerkt, im Zusammenhang mit den weiter unten im Text erwähnten albernen Reimen natürlich eine Anspielung auf die goldenen Zeilen von Robert Gernhardt:
Die Basis sprach zum Überbau:
„Du bist ja heut schon wieder blau!“
Da sprach der Überbau zur Basis:
„Was is?“
Haben wir das auch geklärt. Diese Zeilen übrigens hat mir damals im Gymnasium ein Mitschüler während einer sterbenslangweiligen Stunde ohne Erwähnungs des Autors ins Matheheft geschrieben. Das ist mir noch gut erinnerlich, weil ich diese Zeilen spontan sehr mochte und mir also gleich lebenslang gemerkt habe. Den Namen des Mitschülers weiß ich auch noch, das liegt aber daran, dass er heute ein Kollege von mir ist. Ob er das Gedicht wohl ebenfalls noch kennt und parat hat? Im nächsten Meeting mal wieder anbringen, den Kracher!
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Drüben bei der GLS Bank habe ich etwas zum Thema “Wege, Städte, Dörfer” zusammengetragen, das klingt fast wie ein Thema für einen Besinnungsaufsatz.
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Das Folgende verstehen vermutlich nur die, die seit damals dabei sind – Abschied von Robert Basic.
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Am Donnerstag habe ich das Büro mittags verlassen, um außerplanmäßig an einer Schule mit Lehrerinnen zu diskutieren, so etwas kann vorkommen und es war sogar ungemein sinnvoll. Als ich zurück ins Büro wollte, ging am Hauptbahnhof gerade nichts mehr. Unfassbar viele komplett ratlos guckende Menschen, sich überlagernde Lautsprecherdurchsagen, keine Züge. Doch, immerhin ein Zug. In den quetschte ich mich noch rein, es passierte dann allerdings ziemlich lange nichts weiter. Der S-Bahn-Fahrer sagte nach einiger Zeit über Lautsprecher: „Wir fahren weiter, sobald wir ein Signal kriegen. Also ich. Aber ich bin ja die unwichtigste Figur im Zug hier.“ Wir hätten ihn daraufhin alle gerne kurz mal tröstend gedrückt, aber die Tür zu ihm war zu.
Neben mir stand ein Pärchen, beide etwa sechzig Jahre alt, die hielten Händchen und drückten sich und sie hatte Tränen in den Augen und beide guckten sich immer wieder so an, so mitfühlend und unendlich traurig, das sah schwer nach schlechter Nachricht oder etwas in der Art aus, auch da hätte man gerne getröstet, Bedarf überall. Aber man umarmt ja nicht einfach fremde Leute, zumindest nicht in einer Hamburger S-Bahn, schon gar nicht in einer Hamburger S-Bahn. “Crying in my whisky” von Turner Cody shuffelte mir Spotify da gerade in meine Kopfhörer, manchmal passt es ja. Die S-Bahn fuhr los, an ebenfalls vollkommen trostlosen Hochhäusern vorbei und da weiß man manchmal auch nicht, warum man überhaupt noch halbwegs gut gelaunt ist. Aber es gibt schlimmere Fragen, schon klar.
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Apropos Musik aus Kopfhörern, ich stelle wieder fest, dass ich über Spotify nicht genug Musik finde, die ich nicht eh schon kenne, das kriegen die Algorithmen da irgendwie nicht vernünftig hin. Deswegen höre ich jetzt erst einmal eine Weile byte.fm über die App, vielleicht komme ich da auf mehr, wenn Menschen mir etwas vorsortieren. Wie früher!
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Im Matheunterricht auf dem Gymnasium werden heutzutage Apps eingesetzt, damit kann man vom Lehrpersonal eingestellte Matheaufgaben in excelartiger Umgebung lösen und sich geradezu wunderbar auf Mathearbeiten vorbereiten. Also zumindest sehen das Kinder so, die erst einmal alles gut finden, was als App daherkommt. That was easy! Der Lernerfolg in dem Fach nimmt damit eine außerordentlich verblüffende Wendung und ich lerne dabei natürlich mit, weswegen ich jetzt auch wieder weiß, was ein überstumpfer Winkel ist. Toll! Das Wort überstumpf kam in meinem Leben jahrzehntelang nicht vor, obwohl es doch auch auf einige Menschen zutrifft. Dabei kam außerdem die Frage auf, warum wir bei Kreisen ausgerechnet (!) von 360 Grad sprechen, das wusste ich nicht mehr, aber das kann man ja fix nachlesen. Und zwar liegt das an den Babyloniern, die ihr obskures Rechenwesen damals in verschrobener Extravaganz auf die 60 abgestellt haben, weswegen wir uns bis heute bei der Zeit und den Kreisen immer noch mit den Folgen herumschlagen müssen und ein Kreis nicht elegante hundert Grad hat. Dafür konnten die Babylonier keine Null, dafür hat es dann doch nicht gereicht, sie konnten sozusagen nur Probleme, keine Lösungen, da haben wir es wieder. Wenn die Babylonier jemanden so richtig erbärmlich fanden, mussten sie daher mangels anderer kleiner Zahl “Du bist doch eine völlige Eins” zu ihm sagen, was dann oft mit einem ratlosen “Na und?” beantwortet wurde. Erst ein paar hundert Jahre später konnte man sich mathematisch nachvollziehbar und sicher beleidigen. Die Babylonier aber verstanden sich nicht einmal beim Schmähen, siehe auch babylonische Sprachverwirrung. Es hängt ja alles mit allem zusammen!
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Dieses Video hatte ich schon einmal, ich weiß. Aber es passt einfach so gut zu meiner S-Bahnfahrt und das Lied ist schön.
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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.
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Und als man dann doch die 100 Grad einführen wollte, hat trotzdem niemand damit rechnen wollen, weil 360 viel mehr Teiler als 100 besitzt.
Diesen wiederkehrenden Kopfspuk habe ich seit der Mittelstufe auch. Ein Schulkollege schrieb mir ins Buch:
„Ein Nashorn und ein Trockenhorn
spazierten durch die Wüste.
Da stolperte das Trockenhorn
und‘s Nashorn sagte: „Siehste!“
Ach, die Babylonier haben uns das eingebrockt, interessant! Trotzdem war das Winkelberechnen damals das Einzige in Mathe, was ich gut konnte und vor dem ich keine Angst hatte. Die Mathe-Apps hätte ich damals auch gut gebrauchen können, in der Zeit als die Mathelehrer noch mit ihrem Schlüsselbund nach den Schülern werfen durften und sich nicht darum geschert haben, wie und ob ihre Schüler den Stoff begreifen. Entweder man war gut in Mathe oder aber hatte einfach nur Pech.
Also wirklich elegant sind Winkel ja in Radianten: ein Kreis = 2?. dann ist der Winkel immer die Aussenlänge des Kreissegments, das ihn beschreibt. Und ? ist sowieso eine schöne Zahl. Nur nie ausmultiplizieren.
Mathe.
Mir fällt dazu nur ein, dass ich in einer Matheklausur bei meinem Betriebswirt (Ich hatte Mathe, da ich mein Fachabitur gleichzeitig da machte) eine Zwei bekam, obwohl ich rein rechnerisch nichts gerissen hatte. In der Klausur „quasselte“ ich quasi die Lehrerin voll, kam mit betriebswirtschaftlichen Überlegungen zu der Aufgabe daher, anstatt meinen Rechner zu nutzen. Ich hatte Glück, dass die Aufgabenstellung das zu ließ.
Ich glaub, das war eine Mitleids-Zwei.