Hier wird Tik Tok erklärt, für Eltern quasi Pflichtlektüre.
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Ein Buchtipp, es ist interessanter als es vielleicht klingt. Tim Parks: Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen, übersetzt von Ulrike Becker und Ruth Keen. Ja, noch ein Buch über Bücher, dabei gibt es doch schon zwei oder drei, ich weiß. Aber es sind dann doch ein paar Gedanken drin, die mir neu waren, etwa über globalisierte Literatur. Kann ich empfehlen.
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Der Tag war ein Gartentag und ich habe zwar nur mit aller Vorsicht gearbeitet, da ich nicht schon wieder drei Monate wegen kaputter Arme arbeitsunfähig sein möchte, aber dennoch – Laubharken ist Hochleistungssport, wenn man den ganzen Winter nichts gemacht hat. Definitiv.
Es blühen Krokusse und Schneeglöckchen und noch etwas, das ich nicht mehr erkenne. Es müsste an der Stelle eine Glockenblume sein, aber im Februar? Ich weiß ja nicht. Die Magnolie hat die allerdicksten Angeberknospen, quasi Bullenklöten, und in ihren Zweigen sitzt das Rotkehlchen, zutraulich wie im letzten Jahr und singt uns was in einer schmetternden Fröhlichkeit, da kommen wir Menschen stimmungsmäßig noch nicht mit, wir fühlen da ja noch ganz vorsichtig hin, in diesen unerwartet maienhaften Monat, als wären wir gerade erst aus der Winterschlafhöhle gekrabbelt.
Wir entfernen schubkarrenweise tote Stauden und Zeug, Marie Kondo in den Beeten, alles, was schwarz ist, macht da definitiv keine Freude mehr. Der Rasen sieht aus, als müsse man ihn dringend mal aufschütteln. Der Grünkohl, den wir nicht rechtzeitig gegessen haben, wirkt allmählich auch nicht mehr genießbar, wer nicht kommt zur rechten Zeit. Das mit der pünktlichen Ernte haben wir immer noch nicht drauf.
Der Winter war nicht lang und nicht kalt genug für die Vogelmiere, die hat sich gedacht, ach, wachse ich einfach mal weiter. Sie liegt wie ein hellgrüner Schaum überall herum und pflückt sich leicht wie dahergewehte Watte, das ist eine schöne Arbeit mit schnell vorzeigbarem Ergebnis. Die Finger riechen nach Kraut und Boden.
Dennoch sieht der Garten wüst aus, von den vielen, vielen Mühen des letzten Jahres ist erstaunlich wenig zu erkennen, aber das ist nicht nur bei uns so. Das kommt in den Gartenbüchern übrigens immer zu kurz, wie sehr man im Frühling wieder von vorne anfängt, wie viel man nach dem ersten Eindruck im sehr frühen Frühjahr umsonst und weitgehend ergebnislos gemacht hat. Man muss das schon mögen und ich mag es sehr. Tand, Tand, ist das Gebilde von Menschenhand, drei Monate ohne Pflege und man sieht fast nichts mehr davon. Du arbeitest Dir einen Wolf, dann kommt die Natur und wischt da mal eben so drüber, es ist wie bei diesen Mönchen in Tibet oder wo das war, die diese Mandalas aus Sand anfertigen, die stets wieder verweht werden, kaum dass sie fertig sind. Und dann machen die Mönche einfach weiter, so auch wir. Die Hände im Beet und im Laub, es fühlt sich gut an, richtig gut.
Wir stehen später am Ufer der Bille und sehen ins Wasser. Der Himmel ist so blau über uns und spiegelt sich so freundlich in der sachten Strömung, ich möchte direkt in den Fluss springen und anbaden. Aber ich bin ja ungewöhnlich willensstark und bleibe also eisern auf dem Rasen stehen.
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I wish I could talk to you.
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Musik! Was wir über Jenny Wren noch nicht wussten.
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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.
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Könnte das unbekannte Blühobjekt ein Märzbecher sein?
Nein, es müsste blau sein.