Ich weiß nach wie vor nicht, was ich lesen soll. Ich stehe vor dem Regal, ich nehme Schnurre, also gut, ich lese Schnurre. Der hat aber damals Berlin so beschrieben, dass man genau merkt, der ist da ausgiebig herumgelaufen und durch die Stadt gestromert, der hat da Menschen gesehen, der war neben und unter ihnen, der hat in Kneipen und Cafés gesehen und an Kanälen gesessen, der hat die Leute reden gehört und das nervt alles erheblich, denn das kann man selbst ja im Moment eher nicht und alles Beschreibbare reduziert sich jeden Tag wieder auf wenige Quadratmeter, die man schon richtig, richtig gut kennt, oder aber auf die Erinnerung an andere Zeiten. Es nervt, es nervt, es nervt.
Sprich, Erinnerung, sprich, das ist auch ein Buch, das war ein anderer Autor. Erinnern könnte man sich, jederzeit könnte man das und stundenlang, tagelang, wochenlang. Aber ich will mich gar nicht erinnern. Also generell schon, aber ausgerechnet jetzt nicht, ich will eher nach vorne. Früher hatte man Termine, die waren vorne. Ich weiß noch deutlich, dass ich Termine doof und belastend fand. Die wären also eher keine Lösung, denke ich mir, aber Möglichkeiten vielleicht. Ja, Möglichkeiten, das wäre es. Beim Sitzen denken, was alles sein könnte, wenn man nur. Das wäre schön. Und dann so gelassen und wie nebenbei entscheiden, ob oder nicht. Überhaupt, gelassen sein. Unentschlossen sein, aber im guten Sinne. Mehrere verlockende Vielleichts durchgehen und sie unachtsam verwerfen, weil es einfach genug davon gibt.
Vielleicht im Sommer wieder. Oder im Herbst. Was weiß ich, es zieht sich alles ein wenig, nicht wahr.
Auf Twitter geht es darum, dass man die letzte Zeit und ihre Folgen deutlich im Spiegel erkennt, Alterungsprozesse und Augenringe. Wir kommen hier nicht heil raus, das muss man auch sehen. Lauter Versehrte werden wir sein. Freundlich müssen wir zueinander sein. Ich glaube, das ist wird immer wichtiger, je länger alles dauert. Man muss es sich geradezu vornehmen, so wichtig ist das.
Freundlich dann auch zu sich selbst sein. Aber gut, wir wollen die Anforderungen jetzt auch nicht übertreiben. Die Zeit ist anstrengend genug.
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Ist da vorne nicht ein Termin…. ? Die Tage heller, die Temperaturen milder – naht nicht der Garten auf jeden Fall?
Vielleicht wäre das ja was: Ein Tanz zur Musik der Zeit von Anthony Powell. 12 Bände, auch häppchenweise gut lesbar. Theoretisch. Tatsächlich kann man nicht aufhören.