Ich habe gestern auf Mastodon geschrieben:
„Insgesamt, so dachte ich gerade, habe ich bei fast allem schon einmal lieber mitgemacht. Und das hat so gar nichts mit depressiver Verstimmung zu tun, mehr mit dem Lauf der Welt, der Gesamtsituation und Erfahrungen.“
Und, ohne mich unnötig verallgemeinern zu wollen, denn dazu habe ich kaum Anlass, ist es zumindest bezogen auf soziale Medien vielleicht doch ein verbreitetes Gefühl, ich las in meiner Timeline immerhin einiges in dieser Richtung. Man war schon einmal begeisterter dabei, engagierter. Vielleicht gilt das wieder nur in meiner Altersklasse, oder vielleicht ist es doch gängiger, ich weiß es nicht und ich habe auch gerade keine aktuellen Studienergebnisse dazu gesehen. Aber ich wäre nicht überrascht.
Und auch sonst: Wenn ich die freie Wahl hätte (die ich keineswegs habe, wer hat sie schon), ich würde jetzt an etlichen Stellen lieber mein Ding machen. Und zwar nur mein Ding. Kein Gruppending, Konzernding, Gesinnungsding, Richtungsding, Großstadtding, nicht einmal Socialmediading, in mir sperrt es sich gerade gegen vieles. Interessante Sache, da mal noch mehr drüber nachdenken. Ein dezent abgewandelter Bartleby: „Ich möchte lieber was Eigenes.“ Sollten das allerdings viele Menschen gerade denken – man würde unweigerlich doch wieder mitmachen. Auch faszinierend. Und dass das Eigene am Ende auch wieder nicht recht sein könnte, nicht einmal mir – ja, geschenkt. Es ist eh hypothetisch.
Das Blog wenigstens, es fühlt sich weiter durch und durch nach meiner eigenen Sache an. Das Blog ist in dieser Hinsicht also in Sicherheit. Hier bin ich Buddenbohm, hier darf ich‘s sein.
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Gestern und vorgestern war mir durchgehend so bibberkalt wie sonst den ganzen Winter nicht, es halfen weder Heißgetränke noch Heizungen, Pullover oder Decken. Ich denke, ich bin mittlerweile reif für die nächste Jahreszeit. Ab Sonnabend wird es wärmer, sagt der Wetterbericht, das ist also bedarfsgerecht.
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Phänologischer Kalender: In den Foodblogs erschien heute das erste Bärlauchrezept.
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Etwas vom E.T.A Hoffmann gehört und dann doch wieder abgebrochen. Es ist draußen schon zu hell für den Herrn und seine Spukhäuser, der braucht eindeutig eine novemberige Kulisse. Dann den Zwerg Nase von Wilhelm Hauff gehört, daraufhin das Märchen und den Dichter strebsam wie stets in der Wikipedia nachgelesen und dabei Wort das Suzeränität gelernt (es kommt im Text eine Pastete Souzeraine vor, eine ironische Ableitung dieses Begriffs), von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Es ist nämlich tatsächlich so, dass Märchen bilden.
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Ich habe mit Hörbüchern vor 25 Jahren aufgehört, als man noch Kassetten aus der Bücherei ausleihen musste. Was nutzt denn der moderne Hörer heutzutage für Dienste?
Und ich dachte eine Weile, dieses Wort hätte sich David Brin ausgedacht, in seiner überaus vergnüglichen SF-Space Opera „Sternenflut“, wo die Gubru, eine unfreiwillig komische Alienfraktion, einen „Suzerain der Guten Sitten“ haben, neben zwei anderen Suzerains für was anderes, also ein Triumvirat.
Oh. Verzeihen Sie bitte. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. War nur besorgt um Sie.
*betröppeltaufdieFußspitzenschau
@Anke: Es gibt viel bei den Streamingdiensten, aber auch eine (kleinere) Auswahl z.B. in der ARD Audiothek.