Am Dienstagabend bin ich noch in die Hafencity gefahren, nur weil ich es konnte. Schon cool, so ein Monatsticket. Und guck an, schon wieder stehen da neue Häuser herum, also neue Würfel oder eher Riesenquader. Kaum sieht man einmal ein paar Monate nicht nach, sind doch tatsächlich wieder welche nachgewachsen.
Unbesuchte Außengastro, leere Fußwege und geschlossene Eiscafés, es war zu kalt.
Die Bratwurst- und Bierbuden für den Hafengeburtstag wurden Richtung Landungsbrücken gerade aufgebaut, man wird die Gegend am Wochenende also unbedingt meiden müssen. Die Besuchermassen sind schon im Anmarsch, zumindest fühlte es sich dort so an.
Es belebt den abendlichen Spaziergang jedenfalls deutlich, wenn man ein öffentliches Verkehrsmittel vorschaltet und dann durch etwas läuft, was nicht das übliche, sattsam bekannte Revier ist. Ich denke, das mache ich jetzt öfter, vielleicht auch durch mir eher unbekannte Stadtteile, wovon es immerhin etliche gibt. Ich lege hier dann nach Möglichkeit Bildbeweise vor.
Mit der Herzdame abends lange und einvernehmlich über recht unerfreuliche Themen geredet. Mit der Erkenntnis geendet, dass unerfreuliche Themen eher unerfreulich sind. Es gibt Gespräche, die kann man noch so geistreich und tiefgründig führen, sie enden doch in aller Plattheit und letztlich mit „Weil das so ist“, es ist ein wenig wie bei den Fragen von Dreijährigen. Aber gut, man hat geredet, man hat etwas Gemeinsames, und es gibt eben kein Grundrecht auf erfreuliche Perspektiven für alles im Leben. Andere Paare reden schon lange nicht mehr, denke ich mir, andere kommen nicht einmal mehr auf gemeinsame Sichtweisen, bei egal welchen Themen, schon gar nicht bei schwierigen. Immer überall die Vorteile suchen, es bleibt doch wichtig.
Abends im Bett noch etwas weiter im Keyserling, Abendliche Häuser. Im Roman ist es tiefer Winter, man macht Schlittenfahrten durch verschneite Wälder, ich werde die Kälte wohl generell nicht los in diesem Jahr. Nicht einmal in den Büchern auf dem Nachttisch.
Und mit jedem Tag steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kälte eines Morgens vollkommen umstandslos in die Sommerhitze kippt, es wird mir dann auch nicht gefallen. Es ist ein merkwürdiges Jahr.
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Am Mittwoch lange und sehr schlecht gelaunt Dinge erledigt. Hat den Dingen nichts ausgemacht. Dinge manchmal doch besser als Menschen.
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Ansonsten Tom Kah Gai nach Frau Fuchs gekocht und unter uns Erwachsenen gut gefunden. Die noch nicht so erwachsenen Haushaltsmitglieder fanden Pizza und Lasagne im Tiefkühlfach. Auch gut.
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