Offen für Veränderungen

Sonntag, der 20. August. Waldbrände in Kanada, auf Teneriffa und in Griechenland, Überflutungswarnungen in Kalifornien im Tagesprogramm. Mir kommt es gerade passend vor, das fortlaufend zu notieren, denn das Hintergrundgeräusch der Zeit, auf jeden Fall dieses Sommers, es ist nun einmal die Unwetterwarnung, der Katastrophenbericht.

Die Reihe der sommerlichen Großveranstaltungen und Belästigungen ist doch noch nicht durch, heute finden hier die Cyclassics statt, das große Radrennen, lauter Leute in Lycraleibchen. Also steht wieder stundenlang der Hubschrauber überm Haus wie an den Himmel gepinnt, und ich müsste gerade etwas lauter tippen, um das nervtötende Dauerbrummen zu übertönen. Es scheint mir heute etwas zu warm für Sport zu sein, aber bitte, man kann das wohl anders sehen.

Auf Instagram und Tiktok sehe ich eine zunehmende Verherbstung der algorithmisch vorgeschlagenen Bilder und Filmchen. Es wird dort schon wieder Zeit für Dark Acadamia, Chopin am Klavier und Edinburgher Altstadtszenen im Regen. Okay, meinetwegen, der Sommer war sehr groß etc. etc., mir ist eh alles zu heiß und zu drückend, das kann jetzt abgeräumt werden. Ich bin offen für Veränderungen, sofern sie eine Abkühlung und eine Belebung des Kreislaufs mit sich bringen.

Vereinzelt auftauchende Christmas-Vibes in den Videos sind mir aber doch etwas zu früh, wir wollen nicht übertreiben. Ich habe in dieser Saison noch nicht einmal Pflaumenkuchen gegessen, und ich bin da konservativ.

Aud Mastodon werden die Auswanderungsmöglichkeiten ergänzt, sehe ich, neben Irland, Neuseeland, Dänemark und dem inneren Biedermeier werden nun auch Belgien und die Schweiz genannt. Wobei Dänemark weiterhin vor Neuseeland führt. Und ja, ich zähle mit.

Am Nachmittag will ein Sohn das Grillen erlernen, wir zelebrieren daher eine Lehrmahlzeit im Garten, wobei wir alle vier gleichzeitig dort sind und gemeinsam vor der Laube essen, das kam lange nicht vor und ist vielleicht sogar das erste Mal in diesem Jahr. Denn so geht es zu mit Teenagern. Ich sehe im Wetterbericht, dass der Somme gegen Ende der Woche vermutlich erst einmal eingestellt wird, vielleicht wird es für so etwas keine weitere Gelegenheit mehr geben.

Ein ausgesprochen netter Nachmittag ist das jedenfalls, und insgesamt war es verdächtigerweise schon das zweite recht gelungene Wochenende in Folge. Die Skepsis steigt.

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Ein Kommentar

  1. Ich bin beim Thema Herbst und Pflaumenkuchen ganz bei dir, möchte aber erzählen, dass ich in diesem Jahr im Hochsommer ein Blechauto mit Lebkuchen gefüllt vom letzten Jahr geschenkt bekam. Diesen Lebkuchen habe ich – man wird so verdammt experimentell post Menopause – also bei 30 Grad mit Kaffee zu mir genommen und was soll ich sagen? Verdammt lecker!

    Ab sofort rette ich Lebkuchen über die Weihnacht im Abverkauf und horte ihn bis zum nächsten Sommer und genieße ihn im Katastrophenwetter.

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