Rückblick, unterbelichtet

Ich habe für das Goethe-Institut noch einmal über alles geschrieben: Hier entlang.

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Ein spontaner Terminhinweis für Hamburgerinnen mit Interesse an Kunst. Kunst ist nun gewiss nicht meine zentrale Kompetenz, aber wir haben hier immerhin einen großen Rasmus Hirthe über dem Bett hängen, ein für meinen Geschmack einigermaßen spektakuläres Bild mit Bezug zum Nordseestrand. In der Hamburger Galerie Gerdes gibt es am Freitag und Sonnabend Galerierundgänge, der Künstler ist dabei erstens anwesend und zweitens super, wie ich aus Erfahrung weiß, wenn Sie hingehen, schöne Grüße. Die Uhrzeiten stehen auf der verlinkten Seite.

Und apropos Kunst, es ist bald Affordable Art in Hamburg. Da gehe ich vermutlich auch hin, so jedenfalls der Plan. Ja, mach nur einen Plan, ich weiß.

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Am Morgen gelesen: Autumn heat continues in Europe after record-breaking September.

Ich habe gestern noch im Heimatdorf der Herzdame in der Werkstatt ihres Vaters die uralte Schreibmaschine wiedergefunden, deren Tastatur ich vor Jahren einmal für den Blogheader hier aufgenommen habe. Ich wusste nicht, dass es die überhaupt noch irgendwo gibt und mich über das Wiedersehen gefreut. Das Bild begleitet mich und meine Online-Präsenz schon lange.

Die museal aussehende Tastatur einer alten Schreibmaschine der Marke Ideal

Ich habe übrigens, es fiel mir am Feiertag auf, da schon wieder so viele Rückblicke auf Jahrestage in den diversen Timelines gepostet wurden, eine ausgesprochen schwache, eine ganz erstaunlich unterbelichtete Erinnerung an die Zeit der Wiedervereinigung und überhaupt keine an diesen 3. Oktober, der dem aktuellen Feiertag zugrunde liegt. Ich habe damals insgesamt sehr wenig von allem wahrgenommen, und ich glaube, es liegt daran, dass ich in dieser Phase so gut wie ausschließlich mit Verliebtsein beschäftigt war. Es ist zumindest die einzige halbwegs plausible Erklärung, die mir einfällt, auch nach längerem Nachdenken. Mir fehlen auch Fernsehsendungen, Kinofilme und Popmusik aus dieser Zeit, nahezu komplett. Ich habe bei nichts mitgemacht, kaum aufgepasst und nichts mitbekommen, ich habe da eine größere Lücke im Erinnerungslauf. Aber ich weiß noch, auf wen sich die damalige Verliebtheit bezog, das immerhin. Und ich habe, das weiß ich auch noch, mit dem ganzen Prozess der Wiedervereinigung sehr gefremdelt, aber mich doch auch für die Menschen gefreut, die das so haben wollten, so wird es gewesen sein. Mir fehlte allerdings auch jeder persönliche Bezug in den Osten, das ergab sich erst später.

Wir sind später von Nordostwestfalen nach Hamburg zurückgefahren. Es gab Wind über Niedersachsen, fast Sturm sogar, quer treibenden Regen auch, also alles, was man früher schlechtes Wetter genannt hätte. Aber wie selten es mittlerweile Regen gibt, so selten schon, dass man es dann vom Auto aus nett und gemütlich finden kann, keineswegs lästig oder gar schädlich für die Stimmung.

In Hamburg dann einheitstagsbedingt überall Polizei und Sicherheitskräfte aller Art, greller Demokrach mit Querdenkern verschiedener Ausprägung und Putinfreundinnen, darüber wirrer Lautsprecherlärm, unverständliche Durchsagen von woher und für wen auch immer und dann die endlosen Besucherinnenströme um den Hauptbahnhof herum und in ihn hinein, außerdem Hubschrauber am Himmel. Wir waren froh, dass wir es ohne allzu langen Stau in unsere Garage schafften, denn wir mussten mitten durchs ganze Geschehen, es war mir ein wenig zu spannend.

Die Koffer ausgepackt, während wir von draußen immer weiter viel zu viel hörten.

Und wieder habe ich die Hoffnung, dass es jetzt endlich die letzte Großveranstaltung des Jahres war, aber vermutlich übersehe ich erneut irgendetwas und die Weihnachtsmärkte machen doch eh gleich auf.

Und Macron und Scholz kommen nächste Woche, fällt mir ein, das auch noch. J’en ai marre. Diese Wohnlage hier passt definitiv nicht mehr zu meiner Lebensphase, aber mal eben umziehen – naja, Sie wissen schon, wie eine andere Bloggerin schreiben würde.

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