Am Morgen gelesen: Patrick Breitenbach über den Journalismus und seinen „Purpose“ in dieser Zeit.
In Hamburg bleiben propalästinensische Demonstrationen verboten, und was mich daran gerade interessiert, ist die Begründung. Denn der Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit ende, so sagt es ein Sprecher der SPD, „wo das fundamentale Menschenrecht und die Würde des Menschen verletzt werde“, so lese ich es beim NDR. Nach der Logik müssten dann wohl demnächst auch rechte Demos mit entsprechenden Parolen verboten werden können, wenn nicht gleich der ganze Wahlkampf der rechtsauslegenden Parteien, also mittlerweile fast aller. Ich habe keine durchdachte Meinung zum Demonstrationsverbot, ich weiß nicht, was da richtig ist, ich weiß nur, nur dass es dünnes Eis ist, aber die Argumentation der Stadt und der SPD dazu sollte man sich vielleicht mal merken.
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Am Montagmorgen im Garten gewesen und dort Wasser abgestellt. Das ist ein schwieriges Unterfangen, jemand muss dafür in einen schmalen Schacht auf einem Nachbargrundstück steigen, der halb unter Wasser steht und von zahlreichen verschiedenen Kleinlebewesen mit gar keinen oder entschieden zu vielen Beinen bevölkert wird, und dieser jemand ist stets ein davon nicht so begeisterter Sohn, der also vorher überredet, bestochen oder wie auch immer genötigt werden muss. Es ist kompliziert, aber es ist auch diesmal wieder gelungen und wir können das Thema nun bis etwa April vergessen, wenn wir das Wasser für den nächsten Sommer wieder anstellen.
Nebenbei stellten wir fest, dass die Fliegenpilze auf unserer Parzelle malerischer denn je ausfallen. Man möchte sich auf den Rasen vor den Pilzen werfen und sie innig bewundern, allerdings ist der Rasen gerade herbstlich nass und kalt, man lässt es also dann doch lieber und macht nur wieder ein Foto aus der Hocke.
Wir könnten demnächst einmal Laub harken, zum späten ersten Mal in dieser Saison, aber es hat noch keine Eile, so viel liegt da bisher nicht. Ein paar Blätter von Weide und Birke nur wurden locker eingestreut. Die Luft ist an diesem Tag angenehm in den Gärten, ein wenig Nebel hängt am Morgen noch über der Insel und über der Bille, es ist ein ausgesprochen schöner Herbsttag und die letzten Äpfel und Birnen leuchten dekorativ in den Ästen über den Hecken, wie für ambitionierte Landschaftsmaler arrangiert. Vereinzelte Schmetterlinge fliegen immer noch die letzten verblühenden Büsche an, und eine Handvoll Himbeeren fällt für uns auch noch ab.
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Ansonsten fällt doch sehr auf, dass alle möglichen Infekte in ungemein schneller Folge durch die Gesellschaft rauschen, in der Familie, im Bekanntenkreis, bei den Kolleginnen. Man ist kurz krank, man ist nächste Woche schon wieder krank, jeden Morgen Symptomlotterie, wer hat heute Hals. Und die Pandemie war so dermaßen gründlich in der Verwüstung der Normalität, ich weiß gar nicht mehr, ob das im Herbst immer schon so war oder doch etwas anders, etwas leichter, milder. Wie mir auch sonst manchmal auffällt, dass ich mir bei einigen Themen nicht mehr ganz sicher bin, wie das früher war, also damals, vor den Coronajahren.
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Ich mache am Nachmittag Tiktok auf, ich sehe sofort Werbung für das Bündnis Sahra Wagenknecht. Ich habe dann keine Lust mehr auf Weiteres in dieser App, auf der ohnehin viel zu viel Propaganda aus finstersten Richtungen läuft. Aber auch sonst, merke ich, lässt die Lust am Onlinesein bei mir deutlich nach, ich bin immer öfter offline. Etwas anderes machen, wieder mehr Bücher lesen, mit der Hand schreiben, rausgehen, Musik hören. Doch mal kurz etwas posten, aber auf jeden Fall deutlich weniger online lesen als früher. Es ändert sich gerade, und es ist ekelbedingt.
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Es kam Geschenkpost ohne beiliegenden Zettel, ganz herzlichen Dank für die Tagebücher von Stefan Zweig!
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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.
Guten Morgen, Entschuldigung für den vergessenen Zettel. Ich mach das nicht so oft. Ich wünsche viel Lesevergnügen. Und schreiben sie mal, wie es ihnen gefallen hat.
Gruß Katrin/Summsi
@Katrin: Vielen Dank!