Am Sonntagnachmittag fahre ich mit der Herzdame runter zu den Landungsbrücken, um dort gepflegt zu promenieren, immerhin scheint die Sonne und der Tag leuchtet, das große Winterstrahlen und -gleißen findet statt. Wir kehren allerdings nach dem ersten Blick auf die Lage dort ruckartig wieder um, es ist uns viel zu voll, zu wimmelbildmäßig an der Elbe. Quer abgebogen und durch St. Pauli, die Neustadt und die Innenstadt nach Hause, und mit dem Erreichen unserer Haustür habe ich dann exakt 10000 Schritte. Es fühlt sich unsinnigerweise so an, als hätte ich damit etwas richtig gemacht. Egal, Hauptsache, man kommt auf irgendeine Art zu diesem Gefühl, wer wird denn allzu lange über das Wie nachdenken. Die kleinen Erfolge betonen und auswalzen, das ist der Weg.
Unterwegs rodelnde Kinder gesehen und einen kleinen sentimentalnostalgischen Anflug gehabt, dabei bin ich noch keine sechzig Jahre alt. Das kann ja noch lustig werden in den nächsten Jahren.
Später am Tag gehe ich noch eine weitere Runde, was ein gutes Zeichen ist, die Lust an der Bewegung kommt also langsam zurück. Ich nehme es immerhin ernst mit der weiteren Erholung und liege ansonsten viel herum. F. Scott Fitzgerald dabei gehört, weitere Storys. Gute Storys, er steigt immer weiter in meiner Achtung. Was für gelungene Personenbeschreibungen.
In den Timelines und auch in den großen Medien werden währenddessen in extenso landwirtschaftliche und demonstrationsrechtliche Fragen erörtert, mein Weiterbildungsinteresse hält sich in engen Grenzen.
Frau Herzbruch greift das Thema Reiseplanung auf. Wenn ich dabei einen Wunsch frei hätte, es wäre der, noch einmal, wie als sehr junger Mensch, in eine Lebenssituation zu kommen, in der ich Reisen spontan und wie beliebig entscheiden könnte: „Heute ist mir nach Brügge zumute.“ Und dann einfach in den Zug steigen. Da ich nach wie vor wenig bis kein Fernweh habe, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so hoch, dass ich mit diesen Möglichkeiten viel herumkommen würde, aber ich würde es doch gerne können, zeitlich und finanziell. Im Moment und auf absehbare Zeit gibt der Alltag das allerdings nicht einmal ansatzweise her, was natürlich für sehr viele Menschen gelten wird. Solche Freiheiten sind Luxus.
Plötzlich Lust auf Brügge, dabei war das nur ein vollkommen beliebiges Beispiel. Schlimm. Wenn man Brügge googelt, sieht man immer recht ansprechende Bilder.
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Abends einige Kapitel weitergelesen in „Bedrohte Bücher“, das Buch sei hier besonders für den Freundeskreis Bibliothek, Archiv und Geschichte noch einmal ausdrücklich empfohlen. Man lernt durchaus dazu und es ist topaktuell.
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Im Tagesbild schließlich wieder ein Fleetblick, den haben wir in Hamburg ja öfter. Diesmal an der Michaelisbrücke.
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Frohes, neues Jahr, liebe Familie Buddenbohm.
Wünsche mir neuen Krähen-Content.
Da muss doch aktuell ordentlich was los sein an der Nussstation, oder?
Ich kann zu den Krähen leider gerade nichts sagen, ich arbeite in einem anderen Raum und bekomme den Balkon bei Tageslicht kaum mit.
schauen sie den Film „Brügge sehen und sterben“ , dann bekommen Sie ein guten Eindruck von Brügge…. voll gotisch halt 😉