In samtgrüner Weste

Am Dienstag viel Arbeit, wirklich sehr viel, ungewöhnlich viel. Danach dieses überaus unangenehme Gefühl, nachdem man ein paar Stunden keine Nachrichten mitbekommen hat, irgendwann doch wieder auf eine News-Seite zu gehen und alles skeptisch nachzulesen, denn wer weiß. Was in fünf Stunden alles passieren kann.

Es war dann aber nur das Übliche. Was auch schlimm genug ist, versteht sich, und ich habe mittlerweile einen großen Widerwillen, da überhaupt noch im Detail einzusteigen. Morgens die Presseschau aus Deutschland und aller Welt zur Belebung des noch schlafenden Blutdrucks, zwischendurch dann nur noch ein paar Schlagzeilen nebenbei und am Wochenende die ausführliche Lage der Nation als sättigendes News-Festmahl, das ist der Pflichterfüllung im Moment genug.

Der Tag gibt ansonsten nichts her, er ist kalt, auf eine freudlose Art gewöhnlich und gering berichtenswert. Oder ich habe nur wieder nicht aufgepasst, das kann natürlich auch sein. Im Grunde, so denke ich, habe ich immer nicht aufgepasst, wenn ich nichts über einen Tag zu sagen weiß. Was nicht heißt, dass es nicht in Ordnung ist, mal einen Tag nicht aufzupassen – obwohl ich da nicht ganz sicher bin. Am Ende ist auch das wieder kompliziert.

Beim Kochen immerhin eine Radiosendung über das Schicksal von Jakob Wassermann (23 Min) gehört, der zwar einerseits fast vergessen ist, bei einem Sohn aber immerhin gerade als Schullektüre vorkam, das hat mich überrascht. Ich bin sicher, er ist mir in meiner Schulzeit nicht begegnet, ich habe ihn erst viel später in meiner Zeit im Antiquariat kennengelernt.

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Außerdem eine Sendung über Katherine Mansfield (22 Minuten) beim Einkauf gehört. Als sie Cello lernte, trug sie braune Kleidung, denn sie verschmolz gerne mit dem Gegenstand des Interesses oder der Liebe. Ich könnte mir eine samtgrüne Weste kaufen, ich interessiere mich sehr für mein in dieser Art bezogenes Sofa. Da mal drüber nachdenken.

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Frisch eingetroffen: Lieblinks bei Kiki

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Ein Kommentar

  1. Danke, ich habe sehr gelacht und suche gerade Nachtwäsche passend zur Bettwäsche aus 🙂 oder etwas braunes, um mit meiner Lieblingsschokolade zu verschmelzen. Dann wird es aber doch etwas komisch 🙂
    Herzliche Grüße von
    Nelia, die hier so gerne liest!

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