Hochsommernotate

Vorweg wieder ein Nachtrag zu gestern, ich fand auf Youtube noch eine Doku zu den Gärten der Finzi Cortini, eine sehenswerte Aufbereitung der Themen von Film und Roman und der Garten- oder Parksymbolik, ansprechend bebildert:

Nebenbei beschließe ich, noch während diese Doku läuft, das lange Überlegen in diesem Jahr radikal abzukürzen und im Sommerurlaub, der in wenigen Wochen beginnen wird, einfach nur Bücher italienischer Autorinnen zu lesen. That was easy!

In der Wikipedia werden für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg 22 wichtige Autoren und vier Autorinnen genannt, dieses Verhältnis wird mit Sicherheit diskutabel sein. Es gibt jedenfalls mehr als genug Bücher von dort, die ich nicht kenne, eine reiche Auswahl gibt es. Und es wird dann vielleicht auch vom Wetter her passen, zum ausklingenden Juli hin. Ja, mach nur einen Plan.

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Und eine Kleinigkeit zur Saison noch. Ich erwähnte gestern den Hochsommer, und die Kaltmamsell tat es am gleichen Tag auch, sogar bereits in der Überschrift, mit ähnlichen Einschränkungen im Text wie ich, der Regen, der Sturm. Damit haben wir den Hochsommer also gemeinschaftlich für Nord und Süd festgestellt, das ist damit meiner Kenntnis nach sofort, unverzüglich.

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Am Sonntag machten wir wieder einen Spaziergang am Hafen, die Herzdame und ich, und weil alle Menschen, welche die Schlagzeile „Der Tourismus erholt sich“ für diese Stadt bunt illustrieren, auch gerade da waren, bogen wir am Michel ab und zogen quer durch die etwas leereren Straßen der Innenstadt, die nicht in jedem Reiseführer stehen. An einem Café kamen wir vorbei, in dem es schon Pflaumenkuchen gab. Kann es denn schon so weit sein? Ich lese das mit den Pflaumen später skeptisch wie immer nach: Frühe Sorten ab Juli. Na gut, dann will ich das durchgehen lassen.

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Und noch Weiteres zum phänologischen Kalender der großen Stadt. Ich hätte es schon vor einigen Tagen notieren müssen, vor dem erneuten Regen, denn es kommt bildlich nicht richtig hin, wenn es gerade schüttet. Die Eindrücke sind fast schon veraltet, ich müsste deutlich zügiger bloggen, wenn es um die Natur geht. Sie eilt doch recht flott durch die Jahreszeiten, diese Natur, wenn man genauer auf sie achtet.

Die Linden blühen jedenfalls bei uns wieder und die Blattläuse im Laub sondern wie immer unablässig klebriges Zeug ab und tropfen und ferkeln alles am Boden voll. Sie verwandeln zuverlässig etwa die unter ihnen parkenden Autos schon nach kurzer Zeit in etwas, das nach drastischem Wertverlust aussieht, nach Verwahrlosung auch, nach bald abzuholendem Schrott gar. Stumpf der Lack und blind die Scheiben. Das autobezogene Gegenstück zu „geteert und gefedert“, so sehen diese besudelten Wagen aus. Ein Anblick grässlich und gemein.

Ich sah hier fast rührende Szenen, als stolze SUV-Besitzer ihr Prachtstück nach einer oder nach sogar mehreren Nächten, in denen es unter den falschen Bäumen stand und kein Starkregen hilfreich die dicke Schicht abwusch, derart verwandelt wiederfanden. So viel Schmerz in den Blicken. Es war manchmal schon schön und mir auf die boshafteste Art angenehm. Besonders bei denen, die ihre Ungetüme in den Feuerwehrzufahrten etc. geparkt hatten. Und wenig sind das in diesem Stadtteil nicht, weil Freiheit etc. Man kennt das, wie allzu gut man es mittlerweile kennt.

Die Lindenblüte, das wissen wir jetzt, zeigt den Hochsommer an. Wann ist die nächste Stufe erreicht, der Spätsommer? Wenn wir mehr Libellen sehen, lese ich. Das müsste ich im Garten an der Bille bei Gelegenheit verifizieren, Libellen fliegen nicht um den Hauptbahnhof. Wenn die ersten Äpfel reif sind, das gehört auch zu den sicheren Spätsommerzeichen, und auch das würde ich im Garten merken. Wenn die Vogelbeeren reifen und die Mirabellen. Die immerhin habe ich vor der Haustür, die Mirabellen.

Nach denen werde ich also gehen können und dann berichten. Ich merke uns das vor, damit wir stets Bescheid wissen.

Ansonsten ist Montagmorgen und Element of Crime hat den Wetterbericht.


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