Ein Update zum Thema Lachgas, das hier auch mehrfach vorkam
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Der größte Hit des Zweiten Weltkriegs – Ein Zeitzeichen zu Lili Marleen und dann noch ein Kalenderblatt zu James Baldwin, zu dem es auch eine Lange Nacht gibt. Dieser Autor ist bei mir bisher eine weitere Bildungslücke.
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Am nächsten Morgen ziehen wir zur Autovermietung. In der Schlange am Schalter stehen vor uns Olaf Scholz und Mark Zuckerberg. Natürlich sind sie es nicht wirklich, sie sind nur den Originalen verblüffend ähnlich, auch bei längerer Betrachtung. Mark Zuckerberg spricht allerdings fließend Holländisch, was nicht passt. Olaf Scholz wirkt so überzeugend schmallippig und unbelebt, er steht derart statuenhaft herum und antwortet auf Fragen des Personals der Vermietung so einsilbig ausweichend, mit einem seltsam dauerbeleidigten Gesichtsausdruck … also wir gucken schon genau hin.
Das reservierte Auto ist diesmal tatsächlich vorhanden, heißt es dann. Und es steht, wie wir kurz darauf sehen, auch auf seinem Platz im Parkhaus. Wir haben damit die nächste große Hürde genommen, denn die Schwierigkeiten mit Mietautos sind über die Jahre gesehen fast so erwartbar wie die mit den unpünktlichen oder ausfallenden Zügen. Immer fair bleiben in den Beurteilungen! Nicht nur die Bahn ist im Service herausgefordert. Man vergisst das manchmal.
Wir fahren raus aus München und in Richtung Brenner. Wie fast immer waren all die Warnungen des ADAC so überaus wirksam, dass wir bestens durchkommen. Kein Stau, nirgends. Was allerdings ein eher schwer zu kalkulierender Umstand ist, es ging auch schon gewaltig schief. Das also lieber nicht nachmachen.
Wir kaufen unterwegs an einer Raststätte die Pflichtplakette für Österreich und merken beim Aufkleben auf die Windschutzscheibe, dass dort bereits eine gültige Plakette für den richtigen Zeitraum klebt. Kein Tag ohne Demütigung, ich sage es ja.
Aber sonst – alles bestens, eine eher angenehme Fahrt im coolsten Auto, das wir je hatten, so die Meinung der Söhne. Ich müsste jetzt allerdings aufstehen und rausgehen, um nachzusehen, was es genau ist, ich habe keinen Sinn für so etwas. Ein Auto eben. Ein schwarzes Auto. Aber diese Farbe haben fast alle Fahrzeuge mittlerweile, sie kommt mir daher eher uncool vor.
Die Verwüstungen durch die Unwetter, die uns im letzten Jahr auf der Reise so knapp verfehlt haben, sie sind an den bewaldeten Hängen am Brenner noch deutlich zu sehen, als seien die Bäume dort gerade eben erst gestürzt. Die Anzahl der Tage im Jahr, an denen man entweder durch Apps oder durch eigene Anschauung und/oder Berichte aus dem Umfeld der Bekannten auf Unwetter aufmerksam gemacht wird – ob es schon ein Drittel ist? Oder noch mehr? Ich hätte auch das längst zählen müssen. Ich zähle es ab jetzt und berichte dann.
Wir fahren durch Österreich nach Italien, und wir fahren, ohne von den Grenzen etwas zu bemerken. Nur die Beschilderung am Straßenrand ändert sich minimal. Das muss man als aufrechter Europäer immer wieder ausdrücklich würdigen. Es ist alles nicht selbstverständlich und mit wenigen Wahlen leicht zu verspielen.
Und ebenso pflichtgemäß wie überzeugt erwähne ich auch und wie in jedem Jahr, wie viel angenehmer und entspannter es sich mit Tempolimit fährt.
Wir spielen unsere Lieblingsplaylists zur Unterhaltung während der Fahrt ab. Wir vergleichen die Musikauswahl der vier Familienmitglieder. Unsere Schnittmenge ist eher klein und nicht einfach zu finden, das ist auch nicht anders erwartbar bei unseren Altersunterschieden. Der Haupttreffer in der Mitte liegt schließlich bei Cigarettes after Sex.
Die Wikipedia zitiert Greg Gonzalez zum Namen der Band “A lot of our songs are autobiographical, and the name isn’t an exception. I had this friends-with-privileges thing with this girl and she would always smoke after we were together. I never really tried it until she showed it to me. We were just together one night smoking and the name flashed in my mind. It was literally just what we were doing at that moment.”
Die Musik und die Titel passen an diesem Sommertag weder zur Postkartenszenerie vor den Autofenstern noch zu unserer Urlaubsanfangsstimmung. Es ist alles deutlich sonniger und gelöster, als es in diesem Song klingt. Wir mögen es dennoch.
Und wir finden, die nächste markante Hürde wird damit genommen, auch die Ferienwohnung in Kaltern an der Weinstraße Anhieb. Ohne längere Irrfahrt durch Straßen, die sich unvorhergesehen in Bergpfade an absurd steilen Hängen verwandeln. Das war auch schon einmal anders, denn nicht alle Navis kommen mit Südtirol im kleingedruckten Bereich der Karten klar. Diesmal läuft es bei uns.
Es ist warm, sehr warm, fast heiß, der Tag wird glühend gewesen sein. Der einladende Pool am Haus ist leer. Aber nicht mehr lange.
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Ich wünsche schöne Ferien am Kalterer See. Dort war ich vor 61 Jahren zum ersten Mal in den Ferien mit einer Kindergruppe verreist. Ich erinnere mich an viele Sportspiele draußen, tolle Wanderungen, einen Ausflug zum Markt in Bozen, wo ich mir zum ersten Mal ein paar Sandalen kaufen konnte (sie kosteten 5 DM, soviel Taschengeld hatte ich noch), eine Fahrt nach Meran und eine Fahrt zu einer Gletscherhöhle irgendwo in den Dolomiten. Unvorstellbar für Kinder aus Westfalen, dass es dort im Sommer Gletschereis gab.