Ein Feld vor

Gesehen: Diese Doku auf arte über die gerade verstorbene Gena Rowlands.

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Ansonsten habe ich die ersten drei Werktage nach dem Urlaub absolviert, es lief immerhin besser als gedacht. In der nächsten Woche zieht die Herzdame nach, dann auch bald die Söhne. Es findet in Kürze wieder ein kompletter Alltag mit allem statt und will neu bewertet werden; wir rücken ein Feld vor und warten auf die Ereigniskarten der nächsten Monate. Die Vorfreude aber hält sich noch in Grenzen. Skepsis Hilfsausdruck, wie Wolf Haas schreiben würde.

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Gehört: Eine Folge Radiowissen über David Bowie. Da bietet es sich an, nebenbei und passend mit einem Clip meine momentane Vorliebe für Anzüge zu unterstützen. Eines dieser Videos, die ich immer wieder sehen kann. Nebenbei auch der Beweis, dass es zumindest vereinzelt Menschen gibt, die mit verwehten Haaren gut und attraktiv aussehen, nicht etwa wie ich, also wie alter Zausel im Wind.

Dass aber ein Sohn, noch während ich diese Zeilen schreibe, in seinem Zimmer ungewohnt lauthals „There’s a starman waiting in the sky“ singt – das ist ein doch eher irrer Zufall. Er kann immerhin nicht wissen, was ich hier gerade notiere. Ich murmele nicht beim Tippen, die Songs laufen bei mir auch nicht laut. Und Musik aus den 70ern ist gewiss nicht das routinemäßige Standardprogramm der beiden Teenager im Haushalt.

Ich gehe also einigermaßen irritiert ins Kinderzimmer, um Aufklärung bemüht.

Es ist dann wieder nur ein Tiktoktrend, den er da so laut begleitet, was im Zweifelsfalle die Erklärung für alles ist. Tatsächlich also ein Zufall. Und nein, er hat keine Ahnung, wer dieser David Bowie ist, von dem ich da rede. Ach, der mit diesem Lied, das er gerade dauernd singt?

Okay. Das hat er dann jetzt pflichtgemäß zur Kenntnis genommen. Wenn der Herr Vater doch offensichtlich so großen Wert darauflegt. Gewiss aber auch schon tot, dieser Sänger? Wie alle, die der Herr Vater so mag? Schade, schade. Der Club der toten Sänger, es war ja nicht anders zu erwarten. Sagt er mit fast höflich wirkendem Bedauern.

Und diesen Namen, David Bowie, vergisst der Sohn dann vermutlich umgehend wieder, noch während ich mich umdrehe und die Tür hinter mir schließe.

O tempora, o mores.

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Im Bild das Hamburger Rathaus vor korrekt eingefärbtem Himmel, wie es hier Tradition ist.

Das Hamburger Rathaus, aus den Arkaden heraus aufgenommen, unter typisch grauem Himmel und hohen Wolken

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3 Kommentare

  1. Es gibt schon so mentale Verbindungen gibt zwischen Menschen, die sich nahe sind.
    Sie denken zur selben Zeit an die selben Dinge. Es fällt einem jemand ein, und gleich ruft er an. Sowas halt.

  2. Auch hier ein wiederkehrender Dialog:
    Teenager: Woher kennst du denn dieses Lied?
    Mutter: Na, seit es neu war. Woher kennst DU es?
    T: Das ist voll der Tiktok-Trend!

    Oder wie meine Mutter gesagt hätte: Es gibt nichts Neues, alles kommt wieder.

  3. David B. war einer dieser Männer die mit jeder Frisur … interessant aussahen. *wollte nicht sexy sagen, das sagt Frau nicht über Männer, sagt meine Mutter, nun ja*
    Männer und Anzüge da fällt mir spontan Bryan Ferry ein. *gerne auch mit Fliege* Oh und Mr 007!!! Der rettet im gut sitzenden Anzug gleich mal die Welt und bekommt immer die Bond-Girls!

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