Die Herzdame hat Pflaumenkuchen gebacken. Der schmeckt nennenswert besser als der saure Spaß neulich aus der Bäckereikettenfiliale, was aber auch nicht allzu schwer zu erreichen war. Wir nehmen den Kuchen mit in den Garten.
Wir essen ihn von dem aus dem Heimatdorf der Herzdame geerbten Geschirr mit dem Großmutterdesign, wir besitzen da eine große Vielfalt, und unterhalten uns. Das Gespräch hat womöglich eine etwas schmollende Anmutung, da es neben unserem Pflaumenbaum stattfindet, der auch in diesem Jahr wieder keine Früchte trägt. Wir reden laut über wohlschmeckende Pflaumen, große Früchte und die besten Kuchenvarianten.
Ich weiß allerdings nicht, ob dieser Baum überhaupt noch empfänglich für unser Schmollen oder überhaupt für irgendwelche Botschaften ist. Er wirkt doch insgesamt nicht nur etwas frühherbstlich verkahlt, sondern eher spontan verstorben. Was mich nach dieser insgesamt verlorenen Saison auch nicht mehr wundern würde.
Im späteren Herbst werden wir wohl wieder etwas Neues pflanzen, vielleicht etwas weiter vorne im Garten. Es ist ein wenig wie früher mit den Zimmerantennen. Man muss immer nach den besten Stellen suchen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Es dauert bei Gartenthemen nur etwas länger. Ein paar Jahre länger manchmal.
Egal. Guter Kuchen ist das jedenfalls.
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Es beginnt die Woche, in deren Verlauf wir die Teenager wieder mühsam auf den regulären Alltag umstellen müssen. Was jedes Mal viel schwieriger und herausfordernder ist als die vergleichsweise kinderleichte Uhrumstellung im März oder Oktober. Die beiden Söhne auf einmal um halb sieben zu wecken, nachdem sie wochenlang einen eulengleichen Biorhythmus hatten – es wird erneut ein entsetzliches Drama, es ist kaum anders zu erwarten.
Aber wie auch immer – wir werden damit einen großen Schritt weiter in diese Jahreshälfte machen. Dann noch eben die Wochen abzählen, bis in Hamburg die nächsten Ferien beginnen, und das Ergebnis als aufmunternd sein sollende Botschaft an den Familienkreis weitergeben.
Es ist vollkommen zwecklos. Aber es ist auch Tradition, und damit von der Sinnfrage freigestellt.
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Geerbtes Geschirr landet fast immer im Gartenhäuschen. Also wer eines hat. Im eigenen Zuhause möchte das irgendwie kaum jemand haben.
Vorschlag: Wenn Herzdame die nächste Herstellung dieses Pflaumenkuchens dokumentierte? Im aktuell schönsten Kleid? Dann bekämen wir das Rezept und angenehmen Anblick?
Ich musste lernen, dass es selbst bestäubende Pflaumenbäume gibt und andere Sorten, die einen anderen Baum in der Gegend brauchen… mehr Details habe ich aber nicht dazu.
Mein Pflaumenbaum trug nach 5 oder 6. Jahren zum ersten Mal. Im Herbst drauf zogen wir aus…