Nachdem ich gestern gerade beschrieben habe, wie ein Mann direkt vor mir nur knapp von einem Bus verfehlt wurde, ist ein anderer Mann, zeitlich und räumlich nur ein wenig weiter, tatsächlich vor einen Bus gelaufen. Lebensgefährlich verletzt. An einer Stelle, an der ich mit dem Auto nicht gerne vorbeifahre. Sie ist direkt vor dem Hauptbahnhof, wo viele Menschen in teils maximaler Verwirrung herumlaufen.
Diese Verwirrung ist teils reisebedingt, wie wir es vielleicht alle kennen, wenn man in fremden Städten gerade jede Peilung verliert und sich orientierungslos umsieht. Sie ist teils verursacht durch Drogen aller Art, manchmal sicher auch durch bloße Müdigkeit und auch, das darf man nicht unterschätzen, durch Dramen aller Art. Denn an Bahnhöfen finden auch Abschiede statt, um nur ein Beispiel zu nennen.
Wenn man oft in Bahnhöfen ist, so wie ich, sieht man im Laufe der Jahre enorm viele tränenreiche Szenen dort. Auch Abschiedsstreiteskalationen sowie Unglück aller Art, und ebenso das Gegenteil, Wiedersehensfreude etc. In und um einen großen Bahnhof herum gibt es ziemlich viel von allem, und eben auch Menschen, die für einen Moment vergessen, wie man eine Straße korrekt überquert.
Schrieb ich so.
Dann kam ich auf andere Themen, dann begegnete mir online wieder gute Musik und ich blieb einen Moment bei Jan Johannson hängen. Bei dem schwedischen Jazzpianisten, der ein paar Stücke hatte, die ich gerne immer wieder höre. Ich las dann noch etwas über ihn nach, er starb leider zu früh, und zwar, nun ja, durch einen Bus. Es ist manchmal doch etwas unheimlich hier, vor diesem Bildschirm.
Aber wie auch immer. Einige schöne, beruhigende Aufnahmen gibt es von ihm. Die aber vielleicht lieber nicht hören, wenn man gerade über die Straße geht, auch mal Sicherheitshinweise einbauen.
Und wo ich schon dabei bin. Wenn man mit guten Noise-Cancelling-Kopfhörern in großen Gebäuden, Bahnhöfen, Einkaufspassagen etc. herumläuft und konzentriert Musik hört, wundert man sich vielleicht, wenn es um einen herum bei dem einen Song noch rappelvoll ist, das übliche Rush-Hour-Gedränge der Großstadt, und beim nächsten Lied auf der Playlist dann aber auf einmal merkwürdig leer. Fast sonntäglich öde, und das mitten in der Woche.
Dann kann es sein, ich habe das für Sie vor einigen Tagen getestet, dass dieses Gebäude, das man da versonnen und in aller Dezenz schöne Melodien summend durchquert, gerade evakuiert wird. Was man aber nur versteht, wenn man mal kurz die Kopfhörer abnimmt.
Es wird nichts passiert sein, bei diesem wie auch immer gearteten Vorfall, es gab keine Meldung dazu in den Lokalnachrichten. Aber ich war doch etwas beeindruckt.
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Wie auch immer. Im Bild noch einmal die Rathausarkaden an einem Sonntagmorgen.
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Lieber Herr Buddenbohm,
wenn Sie also diese Magie haben: Könnten Sie bitte in aller Ausführlichkeit und mit Einzelheiten beschreiben, wie die Demokratie-Alternative Partei verboten wird und wie mehr Menschen von der Größe des Herrn Wanderwitz die Politik verändern werden? Der Zauber der Worte ist ein legales Mittel.
Haben Sie herzlichen Dank für die Beschreibung der bereits erlebten Magie, auch wenn das sicher keine schönen Momente waren.
Nicht im Laufen gehört – sondern am Frühstückstisch, darauf wartend, dass das mittlere Kind, dass erst zur dritten Stunde Schule hat, sich endlich mal aus dem Bett bewegt ….