Etwas von der Resterampe

Und dann ist es mir schließlich doch noch gelungen, dass ich mich mit der Arbeit von fast allem ablenken konnte, das war nett. So konnte ich auch einen Meeting-Marathon einmal genießen, und warum auch nicht.

Irgendwo Zonen finden, in denen sich etwas noch konstruktiv anfühlt. In denen, siehe auch die Kommentare zum letzten Text, etwas weiterhin zumindest gefühlt vorwärts geht. Es kommt mir doch einigermaßen wichtig vor. Und das Zubereiten des abendlichen Essens, es reicht mir da gerade nicht mehr aus. Was allerdings etwas schade ist, es war so einfach.

Ich brauche jetzt etwas mehr, wie es aussieht. Und auch hier gilt, dass es vermutlich anderen auch so gehen wird. Wir benötigen vielleicht alle etwas von der Resterampe der Handlungsmöglichkeiten. Was auch immer uns da von der Selbstwirksamkeit im Seasonal Sale noch bleibt, es wird gerade wichtiger und dringender, so knapp vor dem offensichtlichen Versorgungsengpass.

Kiki hat währenddessen vorgeschlagen, die Nordsee in den Golf von Hamburg umzubenennen, ein sofort ansprechender Gedanke. Vielleicht öffnet sich mit so etwas auch ein Weg, mit dieser FUBAR-Lage konstruktiv umzugehen. Man muss gedanklich vieles versuchen, vielleicht auch mehr als je zuvor.

Und ab und zu etwas motivierende Musik hören, das wird sicher ebenfalls nicht schaden.

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Währenddessen findet draußen irgendwas mit Schnee und geweißten Dächern in Hamburg statt. Aber es ist wie immer im Februar, da sieht niemand mehr hin. Der Winter ist durch für uns, das ist vollkommen falsches Timing, geh weg, wir wollen das nicht mehr. Es wird ein kollektives Ignorieren aufgeführt, als hätten wir uns sämtlich abgestimmt. Niemand sieht verträumt den Flöckchen zu, es ist keine Rede vom Wunderland. Es gibt auch keine frohe Hoffnung auf mehr von dem weißen Zeug und das Thema Wetter wird jetzt sogar kurzfristig aus dem Smalltalk gestrichen. Wir kennen keinen Winter, wir wissen nicht, wo der liegt.

Nicht einmal ignorieren, das Phänomen, dann geht es sicher von selbst wieder weg. Bei politischen Fragen und bei den Zumutungen der Weltgeschichte hat sich diese Methode zwar nicht bewährt, aber das heißt noch lange nicht, dass es gar keine Anwendungsmöglichkeiten gibt.

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Ein neues Hörbuch habe ich angefangen: „Die Glücklichen“ von der geschätzten Kristine Bilkau, gelesen von der ebenso geschätzten Sandra Hüller. Gerade in der ARD-Audiothek verfügbar, wie praktisch ist das denn.

Im Bild der Hafen im Nebel.

Barkassen an den Landungsbrücken im Nebel

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7 Kommentare

  1. Wunderbarer Motivationssong im philharmonischen Gewand. Nur der noch schlafende Sohn hinderte mich, richtig aufzudrehen. Danke!

  2. Herr Buddenbohm, Ihr Blog hilft heute Morgen besonders, sich münchausenesk am Haarschopf aus dem Sumpf zu ziehen. Wenigstens soweit, dass man wieder atmen kann. Danke!

  3. Leider geht das mit dem „Golf von Hamburg“ nicht. Denn, wenn wir uns schon in der Zeit rückwärts bewegen, dann richtig: Bis zum 1. Weltkrieg hier die Nordsee „Deutsches Meer“.

  4. Ich gebe zu, dass der weiße Winterwald in der Sächsischen Schweiz am Wochenende doch noch überraschend gut gepasst hat … aber ich bin auch Frühlingsbereit

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