Ansonsten bin ich überraschend der Migräne zugeneigt gewesen. Damit habe ich dieses unselige Thema vielleicht auch schon für 2025 abgedient, ´denn mehr als zwei, drei Tage pro Jahr habe ich eigentlich seit vielen Jahren nicht mehr im Abo.
Andererseits kann man es nicht genau wissen, denn im Kleingedruckten vieler Verträge und Geschäftsbedingungen wird gerade viel und manchmal auch heimlich geändert, siehe Internet, Instagram etc. Und plötzlich bekommt man von irgendetwas deutlich mehr, als man wollte oder man zahlt einen höheren Preis, Sie kennen das. Man muss höllisch aufpassen bei allen Vereinbarungen, die man getroffen hat.
Im Vergleich zu fast allen anderen mir bekannten Migränemenschen, und es gibt doch ungeheuer viele von uns, geht es mir jedenfalls noch gold, so unterm Strich und über einen längeren Zeitraum bilanziert. Das ist mir auch bei jedem Anfall bewusst und es hilft sogar etwas. Sogar darin habe ich ein Immerhin gefunden, wenn ich es recht bedenke. Aber die Stunden mit dem vollen Programm, sie kommen mir dennoch entbehrlich vor, versteht sich.
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Zur Erholung hörte ich zwischendurch einen Text, den ich längst kenne, auch gut kenne. Bei dem ich fast sämtliche Pointen längst mitsingen kann, der mir aber dennoch gerne erneut vorgetragen werden darf. Besonders dann, wenn ihn der geschätzte Autor persönlich liest. In der ARD-Audiothek findet man „Die Tante Jolesch oder der Untergang des Abendlandes“, gelesen von Friedrich Torberg.
Hören Sie einmal kurz rein, und Sie nehmen sofort die andere Geschwindigkeit wahr, die dieser Prosa zugrunde liegt. Stark abweichend vom zappelnden, blinkenden Stakkato der Gegenwart. Wie neulich bereits erwähnt, ich finde den Rückgriff auf alte Erzählstrukturen, Motive und Sprachmuster mit jedem Lebensjahr erholsamer und auch tröstlicher.
Vermutlich ist dies eine gesunde oder zumindest eine pflegeleichte und günstige Entwicklung für mich. Ist es doch eine ausgesprochen einfache Methode der (Rück-)Besinnungseinleitung. Andere müssen vielleicht reisen, um sich seelisch in dieser Art aufseufzend und loslassend zurücklehnen zu können, vor einem teuer erkauften Sonnenuntergang in der Toskana vielleicht. Ich dagegen lasse mir zum zehnten Mal einen sattsam bekannten Abschnitt von Fontane oder Konsorten vorlesen, von irgendwelchen längst vertrauten Autorinnen und Autoren bis etwa zum Einbruch der Gegenwart also. Und es hat gar nichts mit Bildungsstreben zu zun, mehr mit Wellness, die bekanntlich ansonsten nicht mein Fachgebiet ist.
In der Geschichte des Lesens gab es im 19. Jahrhundert oder eher kurz davor den Übergang zum extensiven Lesen, zur immer unruhigeren Vielfalt des Konsums, zum Lesen des immer Neuen. Davor wurden die wenigen Texte, die im Haushalt vorrätig waren, immer wieder gelesen, also etwa die Bibel.
Womöglich ergibt es irgendeinen Sinn, in der eigenen Lebensgeschichte den Konsum zumindest teilweise umzukehren. Nach ausgedehnten Reisen in die entlegensten Winkel des kulturellen Konsums zumindest stunden- oder tageweise zurückzukehren zum intensiven Lesen. Mit dem die meisten in der Kindheit auch begonnen haben werden, siehe Bilderbücher, Märchen etc. Das gilt zumindest noch für meine Generation, heute ändert sich auch das.
In diesem Sinne habe ich dann gleich auch noch etwas R.L. Stevenson gehört, leg die Geschichten von damals auf. Therapeutisch war es wirksam, was will man mehr. Zu Risiken und Nebenwirkungen befrage ich mich dann bei Gelegenheit selbst.
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Gleich mehrere interessante Links sah ich außerdem bei der Kaltmamsell, und ich meine damit natürlich nicht den Link, der freundlicherweise zu meinem Blog führt.
Im Social-Media-Newsletter von Thomas Giegold sah ich schließlich einen Link zu Mashable, enthaltend eine Liste der zehn Youtube-Kanäle mit den weltweit meisten Abonnenten. Eine, wie soll man sagen, aparte Mischung, die man sich ruhig einmal ansehen kann.
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Eben fällt mir die große Nähe von „Noch ein Glück“ und „immerhin“ auf.