„Kann sicher lesen“

Was mich vom 13. März bis zum ersten Urlaubstag in der vorletzten Woche durchgehend und zunehmend gestört hat, das war ein gewisser Zeitmangel bei mir wichtigen Beschäftigungen, als da wären Denken, Lesen und Schreiben. Es handelt sich dabei um meine Lieblingsbeschäftigungen, dicht gefolgt von Herumgehen und Herumgucken, da wären wir dann bei immerhin fünf, und viel mehr würden mir auch nach längerem Nachdenken vermutlich nicht einfallen.

Nun klingt es immer etwas unangenehm überambitioniert, wenn man das Denken als Beschäftigung ausgibt, mit der man sich gerne abgibt, aber es ist so – ich bin im Denken zwar nicht übermäßig erfolgreich, aber es macht mir eben Spaß. Ich dilettiere im Denken sozusagen ähnlich vergnügt herum wie mancher Hobbyjogger nach Feierabend um die Alster hampelt, der hat da ja auch keine wirklich sportlichen Ambitionen, der hat nur irgendwie vage Fitness im Sinn und etwas Spaß dabei, also im besten Fall. So auch ich, nur eben etwas anders. Denken finde ich, auch bei unklaren Erfolgsaussichten und höchst zweifelhafter Bilanz, oft faszinierend und fast immer interessant, es wird so schnell nicht langweilig. Um aber denken zu können, brauche ich etwas Zeit, und ganz besonders Zeit, in der ich nicht von irgendwem beansprucht werde. Diese Zeit ist seit März ziemlich knapp geworden. Es war, haha, eine ganz schlechte Zeit für Home-Thinking.

Das Denken geht bei mir oft ins Schreiben über, da sind die Erfolgsaussichten schon etwas besser. Nicht aus meiner Sicht, das nun wirklich nicht, aber aus Ihrer, denn ab und zu erhalte ich von irgendwem irgendwo ein Lob. Das nehme ich dann manchmal vor mir selbst als Legitimation und schreibe danach mit frisch erworbener Berechtigung weiter. Zum Schreiben aber brauche ich auch wieder Zeit. Erst zum Hinschreiben, dann zum Korrigieren, dann zum zweiten Korrigieren und so weiter, das zieht sich gerne mal ganz fürchterlich und schon sind zwei, drei Stunden vergangen.

Schließlich das Lesen, das immerhin ist etwas, das kann ich, so glaube ich, ganz gut. Ich kann schnell und langsam lesen, flüchtig und gründlich, rückwärts und über Kopf, ich kann lernend lesen oder nur zum Zwecke des Amüsements, ich kann recherchierend lesen und suchend, forschend und fragend, lange und kurz, und ich kann sogar vorlesen. „Kann sicher lesen“ würde ich mir also jederzeit und aus voller Überzeugung und bei aller Bescheidenheit selbst ins Zeugnis schreiben. Dummerweise brauche ich auch dafür wieder Zeit. Lesen geht nur manchmal nebenbei und huschhusch, in aller Regel erfordert es mindestens etliche Minuten, wenn nicht Stunden oder, da wird es dann aber schon traumhaft, halbe Tage, ganze Tage, pardon, ich komme da leicht ins nostalgische Schwärmen.

Neulich habe ich endlich einmal wieder sagenhafte fünf Stunden am Stück gelesen, und wie das möglich war, das erzähle ich im nächsten Text, der online geht, wenn ich wieder einmal etwas Netz habe. Vielleicht ist es morgen soweit, vielleicht erst übermorgen – je nördlicher ich in Deutschland bin, desto südlicher muss die Haltung sein, was das Digitale betrifft. Manana is soon enough for me.

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Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber ganz klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel. Merci! 

Ein Dank zwischendurch – mit Geschenktipp

Es erreichte mich ein Leserinnengeschenk, welches Sie vielleicht als Geschenktipp interessieren wird, es ist auf eine angenehm dezente Art ausgefallen und es erfreut verlässlich alle Menschen aus dem Freundeskreis Notizen – ein Commonplace Notebook aus Schottland im Tartandesign und mit Stoffeinband, in meinem Fall mit dem Tartan der Isle of Skye. Rechtsseitig liniert, links blanko. Es ist auf beiligenden Zetteln alles sehr freundlich erklärt, das mit den commonplace notebooks, das mit den Tartans und mit Schottland und überhaupt, es ist ganz wunderbar und ziemlich sicher ein großartiges Geschenk. Alles von dieser Firma hier. Dicke Empfehlung, herzlichen Dank!

Ebenfalls vielen Dank für einige Pflanzensamen vom Wunschzettel, unter anderem Natternköpfe, die mir peinlicherweise auch bis vor kurzer Zeit gar nicht bekannt waren. Dabei sind die ziemlich schön. Wenn ich mit dem Rad in den Garten fahre, komme ich an einem großen Rudel vorbei, ich bin da vor einigen Wochen abgestiegen und habe dann recherchiert, was da wächst. Wie son Naturforscher. Im nächsten Jahr dann auch in unserem Garten. 

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Ein kurzer Halt

Sohn I fährt auf einer Skate-Anlage herum, die Herzdame und ich sitzen am Rand und sehen zu oder lesen. Wir sind hier eigentlich nicht erforderlich, wir nutzen nur die Gelegenheit, irgendwo abgestellt zu werden, um erfolgreich nichts zu tun und dabei doch Familie zu sein. Man braucht Strategien! Die Herzdame liest, ich höre ein Hörbuch. Ich gehe etwas herum, ich gehe versuchsweise in den Schatten, ich stehe Skatern im Weg, ich gehe um den Platz. Ich bin ein eher mäßig erfolgreicher Herumsitzer, aber egal. Entspannung ist das dennoch, was wir hier machen, jeder auf seine Art, wir haben nichts weiter vor, wie wir uns gegenseitig ab und zu versichern, weil es so ungewöhnlich ist. Der Sohn fährt und fährt, er hört gar nicht wieder auf. Eigentlich sollte das hier nur ein kurzer Halt sein, es werden dann aber mehrere Stunden und es ist okay. Wir haben Urlaub, wir sehen bemüht nicht einmal auf die Uhr und die Zeit ist egal.

Zwei Brüder kommen mit Skateboards auf den Platz, die haben ihre kleine Schwester dabei, sie wird noch im Kindergartenalter sein. Die große Brüder fahren mit den Boards und sind etwas älter und cooler als alle anderen, das Mädchen geht an den Rand, setzt sich zu den Sachen der Brüder und passt auf. Sitzt da so und guckt etwas planlos herum. Nach einer Weile nimmt sie einen Basketball aus einer der Taschen. Und den rollt sie dann ganz langsam über den Asphalt und den vertrockneten Rasen, wobei sie davor kniet und genau hinsieht. Und zwar muss man sich das wie bei anspruchsvollen Forscherinnen vorstellen, sie ist nach einer Weile ganz Konzentration und so dermaßen vertieft in diesen rollenden Ball, sie bekommt überhaupt nichts anderes mehr mit. Es ist nicht zu erkennen, was sie da so brennend interessiert, vielleicht will sie wissen, wie das Rollen eigentlich vor sich geht, vielleicht überrollt sie auch Ameisen oder sie beobachtet, wie lange Sand und lose Grashalme am Ball haften, bis sie endlich doch fallen, das weiß ich nicht. Fest steht aber, sie sieht da mit aller Schärfe hin und sie prüft ganz genau. Sie rollt den Ball in Zeitlupe oder noch langsamer hin und her, sie schüttelt den Kopf und wiederholt die Bewegungen. Sie legt sich auf den Bauch und guckt aus dieser Perspektive noch einmal, sie lässt den Ball halten und runzelt die Stirn, sie denkt und denkt, einen Finger immer oben auf dem Ball. Die Brüder rufen sie, sie hört nichts, sie hat hier doch zu tun. 

Ich überlege, wann ich zuletzt etwas so dringend genauer wissen wollte wie dieses Mädchen gerade, das Ergebnis fällt etwas beschämend aus. Unter meinem flüchtigen Interesse rollen sich die Wochen ab und ich denke zum wiederholten Male, dass man ab und zu noch genauer hinsehen muss, als Blogger schon gar, man muss einfach irgendwo anfangen und genauer hinsehen, und Zeit muss man dafür haben, mehr Zeit. 

In einem Film jetzt Großaufnahme auf den Ball, wie er unter dem Finger des Mädchens einen Millimeter nach rechts aus dem Bild dreht und ein Sandkörnchen langsam, langsam sich löst und schließlich zögerlich fällt. 

Schwenk auf ihr Gesicht, sie guckt ernst und nickt. So lernt man, und vielleicht auf keine andere Art. 

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Links am Morgen

Ich habe “Das falsche Gewicht” von Joseph Roth als Hörbuch gehört (Der Spotify-Link funktioniert nicht, aber jedenfalls gibt es das Werk dort, die Suchfunktion führt hin), gelesen von Joseph Lorenz, also das glaube ich jedenfalls, denn gesagt wird es leider nicht, es deuten nur Google-Ergebnisse darauf hin. Ein hervorragendes Buch jedenfalls, auch wenn es vielleicht ein wenig besser in den Winter oder in den frühen Frühling passen würde, die Mehrheit der Szenen spielt in diesen Zeiten. Und ein bitteres Buch ist es natürlich, wie der Titel schon andeutet, es ist ganz und gar keine heitere Ferienlektüre. Aber was für ein Deutsch, es ist ein Fest. 

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Das Leben vor der Wurst

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Wir werden weniger

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Auf Youtube gibt es eine Doku (eine Stunde, lohnt sich) über das Leben von Sister Rosetta Tharpe, die kann man sich ansehen und dann mit einem etwas anderen Bild der Geschichte des Rock’n Roll weiterleben. Auch recht! (Link zu Youtube). Mehrfach kommt dort ihre Show in dem stillgelegten nordenglischen Bahnhof vor, mit dem Song “Didn’t it rain”. Das Lied und die Szene hatte ich vor Jahren schon einmal im Blog, ich sehe mir das nach wie vor ab und zu an, weil es ein so dermaßen grandioser Auftritt war. 

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An einem mittleren Sommertag

Im letzten Text in diesem kleinen Fachblog für Wellness und Entspannung lag ich auf dem Sofa in der Wohnung in Hamburg, ich tausche das jetzt gegen das Sofa im Haus der Großeltern der Söhne. 

Ringsum das weite Nordostwestfalen, es ist ein mittlerer Sommertag, nicht zu warm, nicht zu kalt. Die erweiterte Familie ist irgendwo, ich weiß es nicht genau, wo es sie alle hingetrieben oder gezogen hat, es ist mir auch egal. Ich bin mittagsmüde und das Sofa ist einladend frei, also lege ich mich hin. Es ist so ein Sofa, bei dem die Füße im Liegen etwas über den Rand ragen, das ist hervorragend geeignet für ein Nickerchen, es wird dann nicht zu lang. Ich liege und sehe in die Gardinen vor den Fenstern, dahinter wippt vages Grün von Kirsch- und Pflaumenbäumen im sachten Wind des Julitages. Eine Uhr tickt.

Sie tickt sogar ziemlich laut, also in dieser Lautstärke, die man nur hört, wenn alles ganz still wird, die dann aber unvermittelt beträchtlich laut wirkt, so dass man sich fragt, wie man das sonst eigentlich dauernd überhören kann, dieses Geräusch scheint doch alles im Raum zu bestimmen und mit seinem unerbittlichen Takt alles mit einem strammen Stakkato zu unterlegen. Ich versuche, mich mit geschlossenen Augen an diese Uhr zu erinnern, die da so zudringlich laut ist, es gelingt mir nicht. Eine alte Uhr wird es auf jeden Fall sein, eine Wanduhr vielleicht, eine Schrankaufsatzuhr, so etwas. Und ererbt wird sie sein, anderen Generationen wird sie schon Stunden geschlagen haben, so manchen Mittagsschlaf wird sie eingeleitet und begleitet haben, ungerührt und gleichförmig, stets zu Diensten wird sie gewesen sein.

Zwei Möglichkeiten hat man, ihr zu lauschen. Zum einen kann man die Geschwindigkeit wahrnehmen, in der da die Sekunden vergehen, denn das laute Ticken zerhackt die Zeit in schnell vergehende kleine Teile, jede Sekunde, die da getickt wird, ist weg, ist weg, ist weg, ist weg, es könnte einen schier irre machen, wenn man zuviel darüber nachdenkt, schon ist alleine bei diesem Gedanken eine Hundertschaft der winzigen Einheiten vergangen, maschinell abgezählt und abgetan, und sie kömmen nimmer wieder.

Zu anderen kann man es aber auch beruhigend finden, wie da gemütlich getickt wird, es ist allein eine Frage der Weichenstellung im Kopf. Meditativ kann es einem vorkommen, tick, tick, tick, das ist angenehm leer und gleichförmig und problemlos, darauf kann man sich sehr gut konzentrieren und es ist, als würde man sich auf gar nichts konzentrieren, und auch das ist manchmal willkommen. Ich kann das sonst nicht gut, diese ganze Welt und Wissenschaft der Meditation ist mir seit vielen Jahren unselig verschlossen, kein Zutritt, nur für Mitglieder, und das bin ich nun einmal nicht. Ich bin einer, der sich hinsetzt oder legt, der tief atmet und ruhig wird und sich besinnt und dann, das klingt jetzt wieder wie ein Scherz, es ist aber gar keiner, macht mein Hirn folgendes, es spielt in Partylautstärke etwas ab, immer macht es das, wenn ich meditieren will, wie ein furchtbarer Mitbewohner in einer WG dreht es Musik auf und ich höre also gottergeben: “CAN YOU HEAR THE DRUMS, FERNANDO?” Immer wieder dieses Lied. Nicht dass es ein schlechtes Lied wäre, eher im Gegenteil, aber es stört doch ein klein wenig, wenn man meditieren möchte und es zu laut läuft.

Aber mit so einer tickenden Uhr, da hört man die Drums ja quasi selbst und muss sich keine Musik vom Hirn vorgaukeln lassen, und ich denke an vor Urzeiten gelesene Bücher über Meditation. Um die Lücken zwischen den getickten Sekunden ging es da, dass man die finden kann, dass man da quasi hineingleiten kann, also geistig jedenfalls. Blasen und Beulen in der Zeit, Sie kennen das vermutlich. 

Ich habe weiterhin keinen Zugang zur Meditation, aber ich kann, das wollte ich nur eben sagen, ganz hervorragend beim Suchen nach dieser Lücke zwischen den Sekunden einschlafen, denn Herr, es ist Zeit und die Lücke ist sehr groß, und da bin ich auch schon weg. 

Ich brauche in Hamburg wohl auch so eine laut tickende Uhr. 

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Ein Dank zwischendurch

Ich will es so halten, dass die Herzdame oder ich uns jeweils für die Geschenksendungen vom Wunschzettel zwischendurch bedanken, denn Sie wollen ja auch wissen, dass die Sachen angekommen sind, für die Trinkgelder aber danke ich weiterhin zum Monatswechsel.

Es erreichte mich ein Füller aus privatem Bestand, Kaweco Sport (mit Sport wie in Blogsport) für die Interessierten, der ideale Unterwegsfüller, kleiner geht es nicht mehr. Da lag ein handgeschriebener Brief in geradezu vorzüglicher Handschrift bei, gegen die meine aussieht wie die eines betrunkenen Hooligans. Schlimm. Der Füller aber ist sehr gut, versteht sich. Es kam auch ein Metropolitan-Füller in rot, und das vielleicht noch als Tipp für alle, die gerne mit der Hand schreiben oder solche Menschen greifbar haben: Gucken Sie mal nach Metropolitan Pilot, wenn es um Füller geht. Günstig, elegant und gut, bestens als Geschenk geeignet, ich benutze die gerne, Sohn II auch. Bei allem, was das Schreiben mit der Hand betrifft, sind hier Sohn II und ich ein Team, wir teilen auch Füller und Federn.  

Ein Notizbuch von Rhodia in Jackentaschengröße, damit die Notate mit den neuen Füllern auch jederzeit möglich sind. Rechtzeitig vor dem Sohn versteckt!

Für die Herzdame kam eine Lichterkette, es gibt also vermutlich bald ein NDR-Sommer-Special über die Beleuchtung unseres Gartens, nehme ich an. 

Für die Söhne gab es Fahrradzubehör, viel sogar und die Freude ist groß! Das mit den Rädern, also mit den Mountainbikes, entwickelt sich hier weiterhin leidenschaftlich. Gerade am Wochenende ist Sohn II zum ersten Mal soweit gewesen, mit ordentlich Anlaufstrecke über einen Graben in Nordostwestfalen zu springen – und ist dann daran einigermaßen spektakulär und mit erstaunlicher Flugstrecke gescheitert, immerhin ohne Knochenbruch. Er bleibt aber dran, versteht sich. 

Und dann gab es noch Samen der wilden Karde, da war mir die Herzdame mit dem Wunsch in Pflanzendingen einmal voraus, ich weiß nicht einmal, was das ist – aber das wird sich dann ja schönstens aufklären, wenn es wächst.

Ganz herzlichen Dank für alles, auch für die manchen Sendungen beiliegenden Zeilen! 

Jetzt machen wir eine spontane Radtour, das neue Zubehör will eingesetzt werden. 

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Links am Morgen

Über Abstand. Ich kann noch ergänzen: Wenn das Radfahren in Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung der Autos erlaubt ist, so müssen diese den Rädern keinen Millimeter ausweichen, denn es ist ja gar kein Überholvorgang, ne. Logisch. 

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Erdbeeren im Dezember.

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Ansonsten geht es etwa auf der Startseite der Zeit gerade um die Fragen, welche Windel zum Kind passt und ob sich Telefonkabel (!) von selbst verdrehen, womit die Tiefe des Sommerlochs wenn nicht ausgelotet, so doch annähernd ausreichend beschrieben ist. 

Ich bin nach einem Abstecher nach Nordostwestfalen wieder eine Woche in Hamburg und habe Netz, könnte also etwas finden, wenn ich etwas finden könnte. Nächste Woche dann Nordfriesland, bekanntlich nur echt ohne Netz.

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Links am Morgen

Bismarck reloaded. Eine gewisse Altersgruppe in diesem Haushalt würde das sehr gut finden, so viel steht fest.

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Trinkernation Deutschland

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Links am Morgen

Eine Bildbeschreibung. Bitte auch dem Link dort auf “es gab viele …” folgen.

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Sommerkokon

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Alles wird heute fotografiert. Dahinter passt Hartmut Rosas „Unverfügbarkeit“, by the way. Wobei das eh ganz gut als Ferienlektüre passt, ich lese es gerade zum zweiten Mal.

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In Stubenschrift

Auf dem Balkon kolibirieren die Spatzen in Bandenstärke und mit mäßigem Erfolg am Meisenball. Im Vergleich mit diesen irrsinnig hektisch flatternden und hüpfenden Spatzen ist alles an mir schwer und ruhig, im Vergleich mit diesen Spektakelvögelchen bin ich seit quasi immer schon schon progressiv muskelentspannt. Das ist doch ein gutes Bild, denke ich mir, und ich mache mich auf dem Sofa lang. Da fliegen die Spatzen weg und ich muss mir meine Bilder wieder selber machen, nirgendwo wird einem nachhaltig geholfen. 

Apropos Entspannung, die Herzdame hat da vor einigen Tagen den Versprecher des Tages, wenn nicht des Jahres von sich gegeben, einen ganz wunderbaren Satz. Ich könnte ihn mir irgendwo in goldener Farbe als Motto hinsticken lassen, so passend finde ich den für mich, sie sagte nämlich: “Ich wünschte, es wäre alles gut und unentspannt.”

Die Herzdame ist gerade nicht da, sonst würde ich sie spontan noch einmal für diesen Satz drücken. Die Söhne sind auch nicht da, es ist ganz ungewohnt ruhig in der Wohnung und auch auf dem Balkon. Nur eine Stubenfliege kreist knapp unter der Decke und erinnert mich daran, dass in meiner Kindheit jedes Wohnzimmer noch Stube hieß, das war norddeutscher Sprachgebrauch, aber das stirbt jetzt allmählich aus. Die Söhne gehen nicht mehr in die Stube, sie haben den Ausdruck so nicht parat, sie sind nachmittags schon gar nicht mehr “in de Stuuv”. Obwohl Stube, wenn ich da so hinfühle, etwas gemütlicher als Wohnzimer klingt, sicherer auch und auf eine Art wärmer, die wir nicht mehr zurückholen können. Tempi passati. 

Die Fliege fliegt nur knapp eine Handbreit unter der Decke herum und lässt mich ansonsten in Ruhe. Nur ihr Summen ist in aller Dezenz zu hören, ein Geräusch, das gar nicht unangenehm ist. Ein Geräusch, auf das man gut achten kann. Es macht etwas müde, es macht etwas ruhig, es ist ein genau richtiges und auch ausgesprochen sommerliches Gesumme, es ist mir sehr recht. Die Fliege kreist eigentlich nicht, sie fliegt eher Formen, fällt mir nach einer Weile auf, denn ich habe ja Urlaub und nichts zu tun. Ich liege hier also total sinnvoll nur herum und wohne, denn das macht man so im Urlaub, wenn man gerade nicht reist. Ich gucke nur so in die Gegend, da ich auf dem Rücken liege, gucke ich also nach oben. Ganz seltsame Formen fliegt diese Fliege. Die Flugbahn könnte auch Buchstaben formen, stelle ich nach einer Weile fest. Sie merken, ich gucke da wirklich lange hin, denn im Urlaub soll man sich unbedingt Zeit für alles nehmen.

Ich sehe da eine elaborierte Kunstfliegerhandschrift am Stubenhimmel, aber ich kann sie leider nicht entziffern, obwohl die Zeichen klar und wiederholt geformt werden, mit schönen Schwüngen und feinen Schleifen wie in der Grundschule. Vielleicht sind es Schriftzeichen aus einem anderen, mir nicht geläufigen Alphabet, das kann natürlich sein. Ich beherrsche leider nur ein Alphabet. Die Fliege kommt allerdings auch nach mehreren Minuten über einen recht kleinen Radius nicht hinaus. Da wird also, das kann eigentlich gar nicht anders sein, ein Buchstabe immer über dem vorigen geformt – und so geht Schrift ja nun nicht, was ist das am Ende für ein Geschmier? 

Ich hadere mit den höheren Mächten, die ich urlaubsbedingt allerdings nicht näher definiere, und sage laut, dass es nicht reicht, einfach nur Zeichen zu geben, nein! Und wenn es auch noch so kunstvoll geschieht. Der Empfänger muss sie schon auch lesen können. Höhere Macht sein, aber Sender-Empfänger-Modelle nicht kennen, was sind das hier wieder für Zustände. Wenn man Urlaub hat und sich alles in Ruhe ansieht, dann fällt einem eben auch auf, was alles nicht stimmt. 

Die Fliege aber fliegt ungerührt einen abschließenden Schnörkel, Sela. Dann pausiert sie gelassen auf dem Lampenschirm. Feierabend. Ruhezeiten stehen auch denen im höheren Nachrichtendienst zu.

Ich mache jetzt ebenfalls die Augen zu und habe also, das ist mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen, am Ende doch noch etwas verstanden. 

Man hat es nur wieder wahnsinnig kompliziert ausgedrückt. 

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