Die Söhne waren im Kino und haben “Chaos im Netz” gesehen, woraus gar kein Blogartikel geworden ist, merke ich gerade. Schlendrian! Aber sie fanden den Film jedenfalls gut, daran erinnere ich mich noch deutlich.
In diesem Monat hat jemand aufgrund eines alten Scherzes ausdrücklich Geld für Dosenmais eingeworfen, an dem Sohn II eine ganz besondere, um nicht zu sagen etwas seltsame Freude hat. Das Kind fühlt sich reich beschenkt, soll ich sagen. Ab und zu sieht es nach, ob noch alle Dosen da sind, ob sich da nicht etwa jemand daran vergreift.
Ich habe Saatgut bestellt, wesentlich weniger als im letzten Jahr. Es gibt nämlich noch Reste – ich muss sie nur noch finden, aber das wird schon. Pflanzkartoffeln habe ich bestellt, Rote Melde (baut mehr Rote Melde an, das Zeug ist so toll! Und dekorativ!), Zuckererbsen, so etwas. Die Herzdame hat die Kartoffeln ausgesucht, sie saß da mit dem Katalog und hat gesagt: “Hier, das klingt gut, schreib Duke of York auf.” Und zwei Minuten später hat sie gesagt: “Nein, hier die klingt besser, schreib La Ratte auf”. Kurz darauf kam die nächste Korrektur und dann noch eine und noch eine, es ist nämlich ungeheuer schwer, Kartoffeln aus einem ansprechend betexteten Katalog auszusuchen. Beim Einkaufen im Supermarkt achtet man kaum auf die Sorte, aber wenn man die Dinger selbst pflanzt, dann sucht man plötzlich mit einer Sorgfalt aus, Neuwagenkauf nichts dagegen. Bestellt haben wir wieder bei Hof Jeebel, keine bezahlte Werbung, nein. Aber eine sehr gute Auswahl.
Außerdem kauften wir fünf Sack Kompost vom Recyclinghof.
Was noch? Anzuchterde in ganz kleiner Menge, wir haben einfach keinen Platz für Anzucht, es gibt in diesem Haushalt dummerweise keine einzige Fensterbank.
Bei einer Trinkgeld-Betreff stand “Nicht alles auf einmal ausgeben”, dieses Geld lege ich in sehr guten Kaffee an, aber nach und nach, ganz wie vorgegeben. Wie gesagt, ich nehme die Betreff-Zeilen stets absolut ernst.
Ich habe mir außerdem eine neue und besonders leichtgängige Tastatur von dem Geld zugelegt, meine kaputten Arme brauchen jede Erleichterung, wo es nur geht. Jetzt kann ich wieder etwas fluffiger schreiben, auch deutlich leiser, das weiß die Familie zu schätzen. Die alte Tastatur war laut wie bei einer elektrischen Schreibmaschine mit Typenrad, die Älteren erinnern sich. Warum ich die nicht viel eher getauscht habe – im Nachhinein ist es ja manchmal etwas seltsam. Es gibt einen weiteren Vorteil, die Tastatur ist jetzt genau das Modell, welches auch im Büro auf dem Schreibtisch liegt, das erspart mir die minimale Irritation, dass bei den beiden Dingern irgendwelche Tasten anders belegt oder angeordnet sind. Finde ich gut.
Der Betreff “Für etwas Schönes” wurde in Blumen für die Herzdame umgesetzt, betont frühlingshafte Tulpen, versteht sich. Und da ich jeden Monat auch ein Buch von dem Geld kaufe, gab es „Die Haushälterin“ von Mariana Leky.
Sohn I hatte noch etwas Geld, das speziell für ihn war, das hat er in einem Laden für Graffiti-Bedarf gelassen, das gute Großstadtkind. Den März können wir jetzt damit zubringen, eine Ecke zu finden, in der er legal etwas mit dem Zeug anfangen kann. Es ist kompliziert.
Wie immer, ganz herzlichen Dank für jeden eingeworfenen Euro und natürlich auch für die Centbeträge, hier wird alles entsprechend gewürdigt und gefeiert, welche Summe auch immer. Ich habe ganz fraglos wunderbare Leserinnen, die Herren sind mitgemeint.
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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.
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